Herr Messing führt aus, dass im Rahmen der Haushaltsplanberungen angeregt wurde, dass sich dieser Ausschuss mit dem Thema Freibad und Lehrschwimmbecken beschäftigen sollte. Es sei allseits bekannt, dass ein Freibadbetrieb keine positiven Erträge erwirtschaften könne, sondern ein Zusatzgeschäft sei. Ein Schlagwort sei die Deckelung der Zuschussbeträge gewesen, wobei dies verwaltungsseitig als nicht praktikabel angesehen werde. Der Sitzungsvorlage sei eine Aufstellung der reinen Bewirtschaftungskosten, die Besucherstatistik bzw. Einnahmestatistik beigefügt. Im vergangenen Jahr sei die Saison mittelmäßig gewesen. Bereits im vergangenen Jahr sei eine Diskussion über Gebührenerhöhungen geführt worden. Als Tischvorlage liege ein Vergleich der Eintrittsentgelte umliegender Freibäder vor. Zwischenzeitlich sei auch ein Gespräch mit dem Freibadförderverein geführt worden, um auszuloten, ob die Frühschwimmer, die das Bad umfangreich nutzen, einen besonderen Obolus entrichten könnten. Der Freibadförderverein habe um Verständnis gebeten, dass er keine Zusatzbeiträge entrichten wolle, da er sich bereits maßgeblich bei der Sanierung des Freibades eingebracht habe und überdies derzeit Rücklagen bilde, um zur Attraktivitätssteigerung des Freibades beizutragen und den Kinderbereich zu erweitern, ggf. sogar zu verdoppeln.

Bei dem Vergleich der Tarife umliegender Freibäder seien bei den Einzelkarten keine großen Unterschiede zu erkennen, wohl aber bei den Kinder-, Erwachsenen- und Familienjahreskarten. Hier befinde man sich im unteren Level. Es sei aber immer gewollt gewesen, günstige Familienkarten anzubieten. Wenn an der Gebührenschraube gedreht werden soll, dann müsste für die nächste Ratssitzung die Änderung der Gebührensatzung vorbereitet werden, um für den Vorverkauf für die kommende Saison vorbereitet zu sein.

 

Herr Kahlert führt zum Lehrschwimmbecken aus, dass die alte bauliche Situation nicht sehr günstig sei und in der letzten Zeit viel Geld für Reparaturen ausgegeben wurde. Bei der Suche nach anderen Möglichkeiten habe er auch das Hallenbad bei Gut Holtmann ins Auge gefasst. Frau Holtmann habe jedoch auf Nachfrage mitgeteilt, dass sie sich eine regelmäßige Nutzung des Hallenbades durch die Grundschule nicht vorstellen könne, weil sie viele feste Gruppen hätten. Daraufhin sei überlegt worden, ob der Schwimmunterricht im Freibad durchgeführt werden könne. In der Schule seien sie zu dem Schluss gekommen, dass das nur schwer zu realisieren sei. Hierüber werde aber im März in einer Lehrerkonferenz noch einmal nachgedacht. Er sei nicht sehr optimistisch, wolle aber dennoch nichts unversucht lassen, Lösungswege aufzuzeigen.

 

Herr Mollenhauer führt an, dass das Lehrschwimmbecken schon häufig Thema in den Ausschüssen gewesen sei und auch Ortsbesichtigungen stattgefunden hätten. Der Zustand sei nicht sehr gut. Im Rahmen des Konjunkturpaketes habe es Überlegungen gegeben, das Bad aufzupeppen. Es sei aber sehr schnell deutlich geworden, dass das nicht so einfach möglich sei und die Errichtung eines Neubaus wohl besser wäre. Eine damalige Kostenschätzung des Büros Thalen, das die Sanierung des Freibades geplant habe, ging von Kosten in Höhe von rd. 700.000,-- € aus. Daraufhin sei dieser Gedanke schnell wieder verworfen worden.

Es werde versucht, den Betrieb des Lehrschwimmbecken aufrecht zu erhalten, solange es vertretbar ist, aber aufgrund der geringen Wassermenge sei es schwierig, die Wasserqualität zu halten, wenn zu viele Personen im Wasser sind. Im Haushalt sei schon mehrfach eine Teilsanierung eingeplant worden. Für 2017 sei eine Erneuerung der Duschen vorgesehen. Wenn man aber das Lehrschwimmbecken wirklich schüssig machen wollte, müsste sehr viel mehr gemacht werden. Eigentlich sei das Ganze abgängig und große Investitionen nicht gerechtfertigt.

 

Herr Schlieker macht deutlich, dass aus seiner Sicht auf keinen Fall auf Schwimmunterricht in Billerbeck verzichtet werden könne. Eigentlich komme man nicht umhin, sich ein neues Konzept einfallen zu lassen.

 

Herr Gerding erläutert, warum seitens der SPD-Fraktion das Lehrschwimmbecken im Rahmen der Haushaltsplanberatungen thematisiert wurde. Sie wollten Näheres über die Nutzung wissen und seien der Meinung, dass bei relativ schlechter Frequenz nicht Unsummen investiert werden müssten. Um eine bessere Ausnutzung zu erreichen und um vielleicht Investitionen rechtfertigen zu können, sollte über eine Nutzung z. B. für den Reha-Sport nachgedacht werden. Er begrüße es, wenn Herr Kahlert das Thema in der Lehrerkonferenz aufgreife und direkt mit Holtmann gesprochen habe. Seitens der SPD-Fraktion werde eine Gebührenerhöhung in diesem Jahr ausgeschlossen. Des Weiteren wollten sie die Kosten nicht deckeln, vielmehr würden sie das Freibad noch attraktiver machen wollen, damit mehr Besucher kommen, z. B. im Rahmen des Ferienprogrammes.

In der nächsten Sitzung sollte überlegt werden, wie in der Zeit, wo das Freibad geschlossen ist, die Nutzung des Lehrschwimmeckens erhöht werden könne.

 

Auf Nachfrage von Frau Kratz, wie andere Schulen, die über kein Lehrschwimmbecken verfügen, den Schwimmunterricht handhaben, führt Herr Kahlert aus, dass kaum Schulen mit einem Lehrschwimmbecken ausgestattet seien, der Schwimmunterricht finde eher in öffentlichen Bädern statt. Die Alternative, irgendwo anders Schwimmunterricht durchzuführen sei aussichtslos, da alle Bäder voll seien. Das einzige, was helfen könnte, wäre eine kreative Lösung mit dem Freibad. Die Situation sei nicht sehr befriedigend, aber besser als nichts. Auf Dauer könne es so aber nicht weitergehen.

 

Frau Kratz erklärt, dass die CDU-Fraktion einhellig die Meinung vertrete, dass die Preise für das Freibad auf jeden Fall familienfreundlich sein müssen und Preiserhöhungen nicht förderlich seien. Ein Freibad sei fast immer ein Minus-Geschäft, vielleicht gebe es Spielraum bei der Familienkarte, aber bei den Einzelpreisen könne man nicht viel machen.

 

Herr Messing führt zu den von Herrn Gerding angesprochenen anderen Nutzungen für das Lehrschwimmbecken aus, dass das Lehrschwimmbecken aufgrund der Ausmaße und Wassertiefe letztlich nur für Kleinkinder-Schwimmkurse genutzt werden könne.

Eine Nutzung des Hallenschwimmbeckens an der Weißenburg komme auch nicht in Betracht, da es durch den Spa-Bereich und für Hotelgäste benötigt werde. Im Freibad könnten nach der Schließung Aqua-Jogging-Kurse angeboten werden, das könne aber nicht mit dem eigenen Personal bewerkstelligt werden. Ansonsten werde seit Jahren nach Attraktivitätssteigerungen gesucht, dazu sei man permanent mit dem IBP im Gespräch, z. B. bzgl. der Öffnungszeiten des Kiosks.

 

Frau Rawe spricht sich gegen eine kurzfristige Gebührenerhöhung aus. Sie habe das Thema „Deckelung“ in den Haushaltsplanberatungen aufgeworfen, weil in diesem Jahr für das Freibad 140.000,-- € eingeplant seien. In den letzten Jahren sei der Zuschuss für das Freibad kontinuierlich gestiegen. Wenn das so weiter gehe, habe sie die Sorge, dass das Freibad nicht mehr betrieben werden könne. Deshalb müsse nach Einsparmöglichkeiten gesucht werden.

 

Herr Schlieker regt an, einen Wärme-Raum einzurichten, dieser könnte an kälteren Tagen mehr Besucher ins Freibad locken.

 

Herr Gerding meint, dass man sich mit dem Vorschlag näher beschäftigen sollte. Er gehe davon aus, dass Einigkeit bestehe, die Gebühren für die kommende Saison nicht zu erhöhen. Vielleicht könnte man frühzeitig am Ende dieses Jahres in Ruhe über eine Anhebung für das nächste Jahr beraten. An Frau Kratz gerichtet weist er darauf hin, dass gerade die Preise für die Familienkarten nicht erhöht werden sollen. Den Familien müsse ein günstiger Eintritt ins Freibad gewährt werden. Die Verwaltung sollte recherchieren, wie die anderen Bäder im Kreis Coesfeld abschneiden, vielleicht stehe die Stadt Billerbeck im Schnitt gar nicht so schlecht dar. Außerdem lägen noch keine Erkenntnisse über mögliche Energiekosteneinsparungen durch die neue Beckenabdeckung vor.

 

Frau Rawe bittet die Verwaltung um eine Aufstellung über die Kosten, die das Lehrschwimmbecken verursacht und was investiert werden müsse, um es schüssig zu halten.

Herr Mollenhauer sagt zu, die Kosten zusammen zu stellen.

 

Frau Meusemann weist darauf hin, dass die DLRG demnächst ihre Jahresversammlung durchführe. Vielleicht könnte ein Vertreter gebeten werden, im Ausschuss zu referieren, weil die DLRG sowohl das Lehrschwimmbecken als auch das Freibad nutze.

 

Herr Schlieker fast zusammen, dass dieser Vorschlag aufgegriffen werden soll und nach den Sommerferien in einer Schul- und Sportausschusssitzung über evtl. Beitragserhöhungen diskutiert wird, um diese ggf. rechtzeitig vor der nächsten Saison umsetzen zu können.