Frau Dirks führt aus, dass sie hinsichtlich der Einführung einer Ehrenamtskarte vereinbarungsgemäß Gespräche mit der Bürgerstiftung aufgenommen habe. Herr Dr. Knierim und Frau Ewelt vom Vorstand der Bürgerstiftung würden heute entsprechend berichten.

 

Herr Dr. Knierim berichtet über ein im Juni stattgefundenes Treffen auf der Weißenburg mit Vertretern aller neun Bürgerstiftungen im Kreis Coesfeld. Bei dieser sehr informativen Veranstaltung habe der Vorsitzende der Akademie Ehrenamt e. V. im Kreis Warendorf Herr Blömker über die Ehrenamtskarte informiert.

Der Vorstand der Bürgerstiftung Billerbeck sei vor ca. 14 Tagen sehr überrascht darüber gewesen, dass von den neun Bürgerstiftungen im Kreis Coesfeld nun die Bürgerstiftung in Lüdinghausen vorgeprescht sei und ohne Abstimmung mit den übrigen Bürgerstiftungen die Ehrenamtskarte gemeinsam mit der dortigen Verwaltung auf den Weg gebracht habe.

Sie hätten sich im Vorstand der Bürgerstiftung Billerbeck weniger mit den pragmatischen Dingen im Zusammenhang mit der Ehrenamtskarte befasst, sondern überlegt, welche Wirkung von einer solchen Karte ausgehen könnte. Da sie der Meinung seien, dass eine Einführung einer Ehrenamtskarte nicht über die Köpfe derjenigen erfolgen sollte, die unmittelbar hiervon betroffen seien, hätten sie in Billerbeck Meinungen verschiedener Vereine und Verbände eingeholt, wie z. B. von der Hospizgruppe, der Freiwilligen Feuerwehr, der Kolpingsfamilie, den Garten- und Blumenfreunden, der kfd, der Freilichtbühne und dem Sportverein. Bei dieser Abfrage habe nur die Freilichtbühne eine dezidiert positive Stellungnahme abgegeben. Der Sportverein habe sich etwas differenzierter geäußert während die Stellungnahme der Garten- und Blumenfreunde nicht ganz eindeutig sei. Die übrigen Vereine hätten eher signalisiert, dass sie an einer Ehrenamtskarte kein Interesse hätten. Als Hauptargument sei durchgängig heraus zu hören gewesen, und das habe sich auch im Vorstand der Bürgerstiftung niedergeschlagen, dass eine Ehrenamtskarte, die nur unter bestimmten Bedingungen herausgegeben werde, eine entsolidarisierende Wirkung haben könnte. Für die Ehrenamtlichen sei es völlig unerheblich, wie viele Stunden sie sich engagierten. Wenn dann der Eine eine Ehrenamtskarte bekomme, der Andere aber nicht, wäre das keine gute Sache.

 

Des Weiteren sei angedacht gewesen, dass die Bürgerstiftung möglicherweise die Einführung und Organisation der Ehrenamtskarte übernehmen könne. Nach heutiger und mit dem Vorstand abgestimmten Einschätzung sähen sie sich derzeit aus Ressourcen-Gründen nicht in der Lage, eine solche Aufgabe zu übernehmen.

Zudem hätten sie Bedenken, dass möglicherweise von einer solchen Ehrenamtskarte Effekte ausgehen könnten, die keiner möchte und sie seien der Meinung, dass die Attraktivität einer solchen Karte nur auf der örtlichen Ebene von Billerbeck nicht ausreichend gegeben sei.

 

Frau Mollenhauer äußert sich überrascht über das Ergebnis, lobt aber die Herangehensweise der Bürgerstiftung. Sie wollten keinem etwas überstülpen, was dieser nicht wolle und deshalb noch einmal innerhalb der Fraktion beraten.

 

Frau Bosse bedankt sich bei der Bürgerstiftung, dass sie sich so intensiv mit dem Thema beschäftigt habe.

 

Frau Köhler bedankt sich ebenfalls bei den Vertretern der Bürgerstiftung für die umfangreich geleistete Arbeit. Die Aussagen seien deutlich. Sie würden wie die CDU auch, noch einmal in der Fraktion beraten wollen.

 

Frau Rawe möchte auch zunächst noch einmal fraktionsintern beraten. Im Hinblick auf die zu erfüllenden Kriterien für den Erhalt einer Ehrenamtskarte, könne sie die Einstellung der Vereine und Verbände verstehen. Das werde auch nicht unbedingt dem gerecht, wie sie sich eine Danksagung an die Ehrenamtlichen vorstelle. Sie bitte darum, in Lüdinghausen nachzufragen, wie es zu der dortigen Entscheidung gekommen sei, um diese Information bei der fraktionsinternen Beratung einbeziehen zu können.

 

Frau Bosse fasst zusammen, dass also alle Fraktionen noch einmal fraktionsintern beraten wollen und verwaltungsseitig in Lüdinghausen nachgefragt wird.

Abschließend bedankt sie sich bei den Vertretern der Bürgerstiftung Billerbeck.