Beschlussvorschlag für den Rat:

Die Verwaltung wird beauftragt, nach Möglichkeiten zu suchen, um kurzfristig Verbesserungen, z. B. hinsichtlich der Bestuhlung herbeizuführen. Langfristig wird ein Neubau ins Auge gefasst, hierfür sind Gespräche aufzunehmen mit der Bürgerstiftung, den beiden Kirchen und dem Arbeitskreis Trauerkultur sowie der Hospizbewegung, um Fördergelder und private Spenden aufzutun und die Ausgestaltung abzusprechen. Die Ergebnisse sind dem Ausschuss vorzustellen.


Zu diesem Tagesordnungspunkt fand vorab ein Ortstermin auf dem alten Friedhof statt, bei dem sich die Ausschussmitglieder über den Zustand der Trauerhalle informieren.

 

Herr Kösters begründet den CDU-Antrag.

 

Herr Messing weist darauf hin, dass ein Neubau der Einsegnungs- bzw. Leichenhalle mit erheblichen Investitionen, rd. 400.000,-- bis 500.000,-- €, verbunden sei und diese Kosten auf die Gebühren umgelegt werden müssten. Unter Zugrundelegung von durchschnittlich 85 Bestattungen im Jahr würden sich die Gebühren für die Nutzung der Leichenhalle von derzeit 160,-- € auf rd. 450,-- € erhöhen. Um diese erheblichen Gebührenerhöhungen zu vermeiden, würden viele Gemeinden, so z. B. auch Appelhülsen, Drittmittel akquirieren. In Appelhülsen sei zu diesem Zweck ein Förderverein gegründet worden. Mit dem Bau einer Leichenhalle werde dort erst begonnen, wenn sichergestellt ist, dass sich die Gesamtkosten für die Gemeinde auf 200.000,-- € deckeln lassen.

Abgängig sei die Leichenhalle in Billerbeck noch nicht, er gehe noch von einer Nutzungszeit von 10 – 15 Jahren aus. Verwaltungsseitig werde vorgeschlagen, in dieser Zeitspanne gemeinsam mit der Bürgerstiftung zu versuchen, Fördermittel aufzutun, um die Gebührenerhöhung abzumildern.

 

Herr Flüchter meint, dass sich ein Neubau nicht unbedingt aufdränge. Mit einfachen Maßnahmen und geringem Aufwand ließen sich sicherlich Verbesserungen herbeiführen.

 

Sie sei überrascht gewesen, dass die Gesamtsubstanz noch recht gut sei und mit wenig Aufwand Verbesserungen herbeigeführt werden können, so Frau Branse. Sicherlich könnten ein paar Accessoires geändert werden, aber der Innenraum sei ausreichend groß, damit die nächsten Angehörigen in einer würdigen Umgebung Abschied nehmen können. Wenn Personen draußen stehen müssten, dann sei das nicht tragisch. Im Ruheforst stünden die Trauernden auch unter freiem Himmel.

 

Herr Kösters meint dagegen, dass sehr wohl mehr Platz geschaffen werden müsse, weil hinsichtlich der Bestattungsformen ein Wandel im Gange sei. Für immer mehr Bestattungen finde die Trauerfeier auf dem Friedhof statt, dann müssten die Angehörigen lange draußen stehen. Ihnen sollte aber ein würdevoller Abschied ermöglicht werden. Wenn ein Vorbau möglich sei und evtl. Fördergelder aufgetan werden können, dann sollte hierüber nachgedacht werden.

 

Die Kosten für einen Vorbau oder Wintergarten könnten grundsätzlich einmal eruiert werden, so Frau Dr. Spallek. Dann könne man weiter sehen. Außerdem müsse man sehen, wo Billerbeck im Gebührenvergleich zu anderen Gemeinden denn überhaupt liege.

 

Frau Ueding macht deutlich, dass ein Umbau viel Geld kostet und man dann immer noch keine optimale Lösung habe. Langfristig sollte ein Neubau geplant und kurzfristig für eine ausreichende Bestuhlung gesorgt werden.

 

Frau Bosse führt aus, dass sicherlich niemand einen Neubau wolle, der zu horrenden Gebührensteigerungen führe. Deshalb müsse ein längerfristiges Projekt, ähnlich wie bei der Finanzierung der neuen Domorgel, angestoßen werden. Kurzfristig sollte mehr Bestuhlung aufgestellt werden.

 

Herr Messing schlägt vor, Gespräche mit der Bürgerstiftung und den beiden Kirchen sowie mit dem Arbeitskreis Trauerkultur und der Hospizbewegung über einen langfristig zu planenden Neubau zu führen und dabei auch abzuklären, welche Perspektiven es gebe. Dann werde man auch nähere Informationen über die Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten bekommen.

 

Herr Flüchter stellt fest, dass man sich in der komfortablen Situation befinde, Zeit zum Nachdenken zu haben. Das Gebäude sei ansprechend und kleine Fehler, z. B. hinsichtlich der Bestuhlung, könnten direkt abgestellt werden. Langfristig sollte über einen Neubau nachgedacht werden.

 

Herr Messing weist darauf hin, dass künftig Urnenbestattungen zunehmen werden und ein Wandel von großen Beerdigungen hin zu Beerdigungen im kleinsten Familienkreis zu verzeichnen sei. Man müsse die Entwicklung im Auge behalten.

 

Auf Vorschlag von Herrn Kösters fasst der Ausschuss folgenden

 


Stimmabgabe: 8 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung