Frau Rawe erklärt sich für befangen. Sie begibt sich in den Zuschauerraum und nimmt an der Beratung und Beschlussfassung zu diesem Tagesordnungspunkt nicht teil.

 

Frau Kerstin Ahmann erläutert und begründet die Bürgeranregung. Ergänzend führt sie u. a. aus, dass den Anliegern seitens der Verwaltung ein Ortstermin vorgeschlagen wurde, dieser aber bis heute leider nicht stattgefunden habe.

Weiter führt sie an, dass die Anlieger es nicht einsähen, dass ein 2,50 m breiter Radweg über 250 m nicht realisiert werden könne, wohl aber ein sehr viel breiterer und längerer Grünstreifen an der Steinfurter Aa angelegt werde. Auch wenn das aus unterschiedlichen Töpfen finanziert werde, sei das für die Bürger nicht nachvollziehbar.

Wichtig sei auch, die Haltestelle an dem Wirtschaftsweg mit einzubinden. Dort stiegen täglich 10 Kinder ein und aus. Das aus den 70-er Jahren stammende Wartehäuschen stehe auf Privatgelände, sei Asbest belastet und falle aus allen Fugen. Eine Beleuchtung sei nicht vorhanden. Im Rahmen dieses Brückenbauwerks bestünde die Möglichkeit, eine Gesamtlösung zu schaffen und auch den Schulweg zu sichern. Außerdem hätten sie erfahren, dass es in vielen Kreisen überhaupt keine Diskussion über die Anlegung von Geh- und Radwegen an Kreisstraßen gebe. Deshalb stellten sie sich die Frage, warum das hier anders sein sollte.

 

Herr Mollenhauer erläutert den Sachverhalt und den Verwaltungsvorschlag wie in der Sitzungsvorlage zum Bezirksausschuss am 02.12.2015 dargelegt.

 

Herr Schlieker kann der Bürgeranregung viel Positives abgewinnen und fügt noch ein weiteres Argument hinzu. Durch die neue Brücke über die K 72 werde die jetzige Kurvensituation an der hohen Aabrücke deutlich entschärft. Das werde zur Folge haben, dass die Autofahrer dort deutlich schneller fahren werden. Die K 72 werde nicht nur am Wochenende von vielen Radfahrern genutzt. Nicht gut sei es allerdings, wenn jetzt versucht werde, Naturschutz gegen Radwege auszuhebeln.

 

Herr Messing weist zu dem Vorwurf, dass noch kein Ortstermin stattgefunden habe darauf hin, dass eine Bürgeranregung auf die nächstmögliche Ratssitzung gesetzt werde und die Verwaltung nicht tätig werden könne, bevor nicht über die Anregung beraten wurde.

 

Herr Tauber führt an, dass der TOP „Neubau der Hohen Aabrücke im Zuge der Kreisstraße 72 durch den Kreis Coesfeld“ einvernehmlich in der Ratssitzung am 17.12.2015 von der Tagesordnung abgesetzt wurde, weil am gleichen Tag die Bürgeranregung bei der Verwaltung eingegangen sei. Um hier die neuen Erkenntnisse, auch die beim Kreis, einbinden zu können, schlage er vor, die Angelegenheit in den Ausschuss zurückzuverweisen.

Außerdem sehe er aber auch den Kreis in der Verpflichtung und wolle wissen, auf welcher Grundlage der Kreis seine Zusage gegeben habe. Des Weiteren müsse der Zustand des Wartehäuschens thematisiert werden.

 

Herr Mollenhauer teilt mit, dass ein Umsetzen und Instandsetzung des Wartehäuschen bereits auf der Agenda stehe. Da die Brücke nicht in diesem Jahr gebaut werde, bestünde auch Zeit für eine Beratung im Ausschuss.

 

Aus der Bürgeranregung spreche die Sorge und Angst um Radfahrer und Kinder, so Frau Mollenhauer. Es sei bekannt, dass die Brücke erst frühestens in 2017 geplant und gebaut werde, also könne man noch in Ruhe im Ausschuss beraten. Ansonsten hätte sie die Verwaltung beauftragen wollen, mit dem Kreis über die Beibehaltung der alten Brücke zu sprechen, da dadurch die Situation entschärft würde.

 

Herr Wieland führt an, dass im Zeitalter von E-Bikes und schnellerem Verkehr überlegt werden sollte, ob die Brücke nicht ordnungsgemäß hergestellt wird, auch wenn Kosten auf die Stadt zukommen.

 

Herr Dr. Sommer weist auf Sanierungsmöglichkeiten mit einer behutsamen statischen Verstärkung unter gleichzeitiger Beschränkung der Lasten hin.

 

Herr Mollenhauer entgegnet, dass der Kreis die Brücke überprüft und zu dem Ergebnis gekommen sei, dass eine Sanierung keinen Sinn mache. Die alte Brücke als Radweg zu erhalten, komme wohl auch nicht in Betracht, da sich der Kreis keine zweite Brücke ans Bein binden werde, die über Jahrzehnte erhalten werden müsse.

 

Nach weiterer Erörterung stellt Frau Bosse den Antrag, die Angelegenheit in den Ausschuss zu verweisen.

Dem Antrag wird einstimmig zugestimmt.