Frau Dirks begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt den federführenden Sprecher der Touristischen Arbeitsgemeinschaft Baumberge, Herrn Wermert.

 

Nachdem Herr Schmiedel allgemein auf das Integrierte ländliche Entwicklungskonzept eingeht und die in den drei Arbeitskreisen erarbeiteten Projektideen vorstellt (siehe Anlage 1 zu dieser Niederschrift) stellt Herr Wermert detailliert das geplante „Natur-Tourismus-Konzept“ vor (Anlage 2 zu dieser Niederschrift). Ziel dieses Konzeptes sei es, auswärtigen Gästen wie auch Einheimischen die in den Baumbergen zahlreich vorhandenen naturräumlichen Besonderheiten näher zu bringen, soweit dieses im Hinblick auf den Naturschutz möglich ist. Alles Wissenswerte könne einem „Natur-Erlebnis-Handbuch“ und Informationstafeln entnommen werden. Außerdem sollen Natur-Gästeführer eingesetzt werden. Insbesondere sollen Familien mit Kindern angesprochen werden. Deshalb werde ein Natur-Erlebnis-Rucksack zusammen gestellt, der ausgeliehen werden könne und Bestimmungsbücher, Becherlupen, Anleitungen Spiele usw. enthalte. Der Antrag auf Gewährung einer Zuwendung zur Umsetzung des  Natur-Tourismus-Konzeptes Baumberge liege im Entwurf vor und werde in den nächsten Tagen eingereicht. Vom bisherigen Amt für Agrarordnung sei signalisiert worden, dass das Konzept förderfähig ist. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rd. 50.000,-- €, wovon 50% gefördert würden.

 

Herr Schlieker bittet Herrn Wermert Beispiele für naturtouristische Highlights zu nennen.

Herr Wermert nennt daraufhin u. a. die Berkelquelle und die vorhandenen Steinbrüche. Zunächst müsse aber geklärt werden, ob diese Sehenswürdigkeiten zugänglich gemacht werden können.

 

Frau Dirks ergänzt, dass z. B. auf die alte Badeanstalt in Billerbeck hingewiesen werden könne. Der hier bereits vorgestellte „Berkelspaziergang“  wäre ebenfalls ein Thema.

 

Herr Hagemann merkt an, dass man sich auf einem engen Pfad bewege, da viele Highlights unter Naturschutz stünden. Deshalb frage er sich, wie realistisch die Umsetzung des Konzeptes ist.

 

Herr Wermert entgegnet, dass die Touristen auf die Besonderheiten aufmerksam gemacht und ihnen die Sensibilität der Naturschutzgebiete auf einer Tafel erläutert werden sollen. Es sei besser, den Tourismus zu kanalisieren, als weiter wilden Tourismus hinzunehmen. Im Übrigen solle das Natur-Tourismus-Konzept in enger Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden umgesetzt werden.

 

Herr Schlieker weist darauf hin, dass die Sandstein-Route seit Jahren bekannt sei und fragt nach, wie viele Broschüren herausgegeben würden und mit wie viel Tourismus aufgrund des neuen Konzeptes gerechnet werde.

Herr Wermert teilt mit, dass die Sandsteinroute bei ca. 50% der Gäste ein Thema sei. Sie werde tlw. mit besichtigt und streckenweise befahren. Das neue Gastgeberverzeichnis werde in einer Auflage von 14.000 Stück jährlich produziert. Die Sandsteinroute sei 10.000 mal gedruckt worden

 

Frau Mollenhauer geht davon aus, dass es schwierig sein wird, das Konzept speziell für Kinder attraktiv zu gestalten.

Herr Wermert geht davon aus, dass Familien mit Kindern nicht alle Stationen abradeln, sondern sich einzelne für sie interessante Angebote heraussuchen werden. Sicherlich würden Familien nicht die Masse ausmachen. Von der Jugendherberge in Nottuln würden  aber solche Angebote aufgegriffen. 

 

Herr Nowak hält es ebenfalls für unrealistisch, mit dem Konzept Familien mit Kindern zu locken. Zielgruppe seien doch wohl eher die über 50-Jährigen ohne Kinder. Es sollte versucht werden, den Radfahrern interessante Angebote zu machen.

 

Herrn Wieling stört die Vielzahl von Highlights, die zugänglich gemacht werden sollen. Er stellt heraus, dass das Highlight die Baumberge an sich seien. Schwerpunkt müsse es sein, der Zielgruppe der über 50-jährigen Radtouristen für die Ausarbeitung ihrer Routen „Handwerkszeug“, wie Karten- und Informationsmaterial zur Verfügung zu stellen.

 

Herr Wermert gibt zu bedenken, dass man „Handwerkszeug“ benötige, um auf Messen gezielt Kunden ansprechen zu können. Mit dem Radtourismus hebe sich die Region nicht ab, es müsse schon auf das Potential und einzelne Highlights der Baumberge-Region aufmerksam gemacht werden.

 

Frau Dirks stimmt Herrn  Wermert zu, dass man sich abheben müsse von anderen. Dennoch dürfe man nicht in übereifrigen Aktionismus verfallen. Außerdem profitierten auch die Einheimischen von dem Konzept.

 

Herr Fehmer erkundigt sich, wann mit der Bewilligung und Umsetzung des Konzeptes gerechnet werden könne.

Hierzu teilt Herr Wermert mit, dass das Natur-Touristik-Konzept Baumberge in Kürze umgesetzt werden solle.

Frau Dirks ergänzt, dass seitens des ehem. Amtes für Agrarordnung eine grundsätzliche  Förderung mündlich zugesagt wurde. Damit könnte dann ein Leitprojekt des ILEK auf den Weg gebracht werden.

 

 

Frau Dirks berichtet bei dieser Gelegenheit, dass derzeit in den 5 Gemeinden Billerbeck, Coesfeld, Havixbeck, Nottuln und Rosendahl überlegt werde, ob sich die ILEK-Region Baumberge als Leader-Region bewerben könne. Wenn es gelingen sollte, als Leader-Region anerkannt zu werden, dann sei mit Fördermitteln in Höhe von rd. 1,6 Mio € zu rechnen. Die gleiche Summe müsse dann in den nächsten 5 Jahren aus privaten Mitteln dazu gesteuert werden. Damit könnten dann die im Rahmen des ILEK entwickelten Projekte, aber auch weitere Projekte aus diesem Leitbild verwirklicht werden. Die Entscheidung über eine Bewerbung als Leader-Region sei vom Rat zu treffen. Zurzeit würden die Bedingungen abgeklärt.

 

Weiter informiert Frau Dirks über eine EU-Ziel-2-Förderung. Durch eine neue Clusterstrategie sollen ausgewählte regionale Netzwerke gezielt gefördert werden. Förderrichtlinien lägen noch nicht vor, sollen aber innerhalb von 3 Monaten bekannt gegeben werden. Sie werde beim Ministerium in Düsseldorf eruieren, ob mit dem Raster aus dem ILEK eine Chance auf Förderung bestehe.