Sitzung: 16.01.2018 Ausschuss für Generationen und Kultur
Vorlage: FBPB/1308/2018
Beschlussvorschlag für den Rat:
Die Verwaltung wird beauftragt, die baulichen Voraussetzungen zu schaffen, um im Untergeschoss des ehem. Realschulgebäudes ab dem kommenden Kindergartenjahr einen Kindergarten mit zwei Gruppen einrichten zu können, vorausgesetzt es besteht Einvernehmen mit dem Schul- und Sportausschuss..
Im Zuge der Planungen für das neue Baugebiet Buschenkamp sind die Flächen für einen neuen Kindergarten einzuplanen. Hier wird baldmöglichst die Errichtung eines neuen Kindergartens angestrebt.
Frau Dirks erklärt,
dass aus Sicht der Verwaltung der nächste Kindergarten im neuen Baugebiet
Buschenkamp errichtet werden sollte. Da dieses Baugebiet derzeit entwickelt
werde, könne ein neuer Kindergarten nicht schon zum nächsten Kindergartenjahr
zur Verfügung stehen. Als Übergangslösung werde vorgeschlagen, im Souterrain
des ehemaligen Realschulgebäudes zwei Gruppen unterzubringen. Bereits im
vergangenen Jahr sei mit dem Landesjugendamt vorbesprochen worden, ob dort
vorübergehend zwei Gruppen untergebracht werden können. Dem sei unter
bestimmten Voraussetzungen (z. B. eigener Eingang) zugestimmt worden. Die DRK
Kita GmbH auf Kreisebene könne sich vorstellen, als Träger tätig zu werden. Das
Raumprogramm sei mit dem Landes- und Kreisjugendamt abgestimmt. Die Räume
würden mittelfristig von der Schule nicht benötigt, ob langfristig Bedarf
bestehe, müsse man sehen. Das Raumprogramm sei hinsichtlich des Teilstandortes
der Gesamtschule Havixbeck zunächst gestoppt worden. Die Gemeinschaftsschule
sei zwar nicht begeistert, wenn die Räume in Anspruch genommen werden; der Schule
stünden aber genug Räume zur Verfügung. Außerdem habe die Schule beschlossen,
im Schuljahr 2019/20 komplett in das Don-Bosco-Gebäude zu ziehen. Die Wände
sollen in Trockenbauweise erstellt werden, so dass auch wieder zurückgebaut
werden könne. An Investitionskosten seien zunächst 100.000,-- € eingeplant, ob
das ausreiche wisse man nicht, da noch keine Kostenschätzung vorliege.
Herr Erfmann
erläutert dann die Ausbauplanung.
Für Herrn Holtkamp
stellt sich bzgl. der Nutzung durch Kinder verschiedenen Alters und der
Überschneidungszeiträume die Frage nach der Funktionalität. Außerdem frage er
sich, wie das von den Eltern gesehen werde.
Frau Dirks weist
darauf hin, dass die Fachberaterin den Standort als attraktive Übergangslösung
bezeichnet habe. Im Übrigen gebe es positive Beispiele, wo die parallele
Nutzung eines Gebäudes von Kindern verschiedenen Alters gut funktioniere.
Frau Branse vertritt
die Auffassung, dass Kindergartenkinder nicht im Bereich einer Schule
angesiedelt werden sollten. Außerdem wisse man nicht, welche Außenwirkung das
haben werde. Sie rege an, auf dem städt. Grundstück hinter der Hauptschule
einen neuen Kindergarten mit Zugang vom Dreitelkamp zu bauen oder dort
Container aufzustellen.
Herr Struffert gibt
zu bedenken, dass eine Container-Lösung teuer ist. Für einen zweizügigen
Kindergarten würden mindestens 360 qm benötigt. Wenn man die Miete auf drei
Jahre hochrechne müssten mindestens 177.000,-- € eingeplant werden. Hinzu kämen
noch die Kosten für die Herrichtung des Untergrundes und die spätere
Entsorgung.
Frau Dirks legt dar,
dass sie die Bedenken nicht teile. Als das Jugendzentrum Räumlichkeiten in der
Schule bezogen habe, seien auch Bedenken geäußert worden. Das Miteinander
klappe hervorragend. Aus Sicht der Verwaltung gehöre ein neuer Kindergarten in
das nächste Wohngebiet. Als Interimslösung würden die Räumlichkeiten in der
Schule vorgeschlagen.
Herr Dr. Sommer
verliest an dieser Stelle ein Schreiben des Schulleiters an den
Schulausschussvorsitzenden Herrn Schlieker. Der Schulleiter führe hierin 8
Punkte an, die aus seiner Sicht gegen die Unterbringung von Kindergartengruppen
im ehemaligen Realschulgebäude sprechen.
Frau Bosse erklärt,
dass sie die Stellungnahme und die geäußerten Bedenken nachvollziehen könne.
Seltsam sei es aber, dass das Schreiben nur Herrn Schlieker zur Verfügung
stehe.
Frau Dirks macht
deutlich, dass sie das Schreiben und die angeführten Argumente in der
Ausführlichkeit nicht kenne. Mit Herrn Wischnewski sei über die Planung
gesprochen worden. Er sei gebeten worden, diese Räume nicht an die Klassen zu
übergeben. Daraufhin habe er die 5-er Klassen im Erdgeschoss untergebracht.
Richtig sei, dass die Schule nicht begeistert gewesen sei.
Herr Lennertz möchte
wissen, ob Alternativen geprüft wurden, außerdem stellt er fest, dass es
offensichtlich an Kommunikation fehle
Es sei unstrittig,
so Frau Dirks, dass in beiden Schulgebäuden ausreichend Räume zur Verfügung
stehen. Die Bedenken würden ja tlw. bereits dadurch entkräftet, dass die Schule
plane, demnächst komplett in das Don-Bosco-Gebäude umzuziehen.
Herr Holtkamp
bezweifelt, dass es die richtige Strategie ist, mit einem Schreiben in die
Öffentlichkeit zu gehen und gleichzeitig die Auswirkungen auf die
Öffentlichkeit zu kritisieren. Die Angelegenheit hätte im Vorfeld geklärt
werden müssen. Er wünsche sich eine schnelle Klärung, auch für die nächste
Schulausschusssitzung. Dabei frage er sich, welche Alternativen es gibt.
Aus ihrer Sicht sei
eine Endabstimmung erfolgt, so Frau Dirks. Eine Unterbringung im Don-Bosco-Gebäude
sei u. a. auch geprüft worden; wegen der Zweckbindung aufgrund der öffentlichen
Förderung in den letzten Jahren komme diese Lösung aber nicht Betracht.
Frau Mollenhauer
hält die Signalwirkung, die durch diese Diskussion ausgelöst wird, zu einem
Zeitpunkt, wo man um Anmeldungen für einen Teilstandort der Gesamtschule
Havixbeck kämpfe, für sehr unglücklich. Die Eltern würden verunsichert. Man
müsse doch jetzt, wo alles in der Schwebe ist, nicht schon auf Räume im
Schulgebäude zurückgreifen.
Frau Dirks
entgegnet, dass dringend Kindergartenplätze benötigt würden. Egal an welcher
Stelle ein Neubau geplant würde, wäre dieser nicht rechtzeitig zum neuen
Kindergartenjahr fertig.
Frau Branse
wiederholt ihren Vorschlag, am Don-Bosco-Gebäude einen Neubau zu errichten.
Dort könnte sofort gebaut werden, später könnte das Gebäude einer anderen
Nutzung zugeführt werden.
Herr Erfmann
verweist auf die Kosten, wirtschaftlich gesehen sei die Nutzung der Schulräume
die günstigste Lösung.
Man müsse sachlich
feststellen, so Herr Holtkamp, dass einerseits die Schule auslaufe und
andererseits die Problematik mit dem Rechtsanspruch bestehe. Eine echte
Alternative gebe es nicht. Der Plan, die nächste Kita dort zu bauen, wo die
Kinder leben, also im Buschenkamp sei gut. Weniger sinnvoll wäre es, gegenüber
einer bereits bestehenden Kita eine weitere zu bauen. Jetzt sollte man für die nächsten
3 Jahre denken und hoffen, dass die vorübergehende Lösung als Kompromiss
mitgetragen wird.
Frau Caluori betont,
dass man die Bedenken der Schule berücksichtigen und es einen Kompromiss geben
müsse.
Frau Beil stellt
fest, dass man heute eigentlich nicht überrascht sein könne, denn schon im
letzten März sei über zusätzliche Kindergartenplätze gesprochen worden. Jetzt
stehe man unter Zeitdruck, weil in 8 Monaten der Bedarf gedeckt werden müsse.
Sie sei für eine pragmatische Lösung und für ein Gespräch mit der Schule. Es
gebe für alles eine Lösung.
Nach weiterer
Diskussion wird festgestellt, dass am 30. Januar 2018 der Schul- und
Sportausschuss tagt und der Ausschussvorsitzende signalisiert habe, dass der
Ausschuss einbezogen werden müsse.
Um dem gerecht zu
werden, schlägt Herr Dr. Sommer vor, den Beschlussvorschlag heute um den Zusatz
zu ergänzen: „vorausgesetzt es besteht Einvernehmen mit dem Schul- und
Sportausschuss“.
Der Ausschuss fasst
folgenden
Stimmabgabe: einstimmig