Frau Berndt führt aus, dass zu den Vorteilen eines Kurortes die Berechtigung zur Erhebung eines Kurbeitrages gehöre. Außerdem könnten Fördermittel des Landes in Anspruch genommen werden.  Auf der anderen Seite befänden sich heute fast alle Kurorte in einem Umbruch bzw. in einer Krise. Selbst Kurorte mit einer langen Tradition müssten sich neu ausrichten und auf selbstzahlende Gäste setzen. Sie könne nur von einer Beantragung auf Anerkennung als stattl. anerkannter Luftkurort abraten. Die Voraussetzungen für eine solche  Priorisierung seien sehr anspruchsvoll und gingen deutlich über die Bestimmungen für Erholungsorte hinaus. Zudem wäre die Erfüllung dieser Voraussetzungen und  später zur Erhaltung des Kurort-Prädikates mit sehr hohen Kosten verbunden. Hinzu komme, dass das Prädikat als Kurort weder ein Alleinstellungsmerkmal noch eine Garantie für steigende Gästezahlen sei.

 

Frau Dirks führt ergänzend aus, dass bereits vor einigen Jahren verwaltungsintern über eine Beantragung zur Ausweisung als Luftkurort nachgedacht worden sei. Diese Idee sei aber nicht weiter verfolgt worden, weil die Leistungsträger nicht vorhanden seien und die Stadt erhebliche Investitionen für die notwendige Infrastruktur tätigen müsse.

 

Herr Walbaum regt an, ggf. im Rahmen der bis 2026 vorgesehenen Maßnahmen zur Umsetzung des Masterplanes noch einmal über eine Beantragung zur Anerkennung als Luftkurort nachzudenken. Beides sollte nicht unbedingt parallel angegangen werden.

 

Herr Lennertz hätte sich erläuternde Ausführungen in der Sitzungsvorlage gewünscht, um vorab fraktionsintern vorberaten zu können. Er wolle den Fraktionsantrag heute zurückstellen, um die aus dem Vortrag gewonnenen Erkenntnisse zunächst intern zu besprechen. Außerdem vermisse er konkrete Aussagen zur Höhe möglicher Fördermittel oder zu den notwendigen Investitionen. Auch liege keine Kosten-Nutzen-Analyse vor.

 

Frau Dirks entgegnet, dass die Präsentation erst heute vorgestellt worden sei und deshalb in der Sitzungsvorlage noch nicht hierauf eingegangen werden konnte. Wenn detaillierte Aussagen zu möglichen Fördermitteln bzw. Investitionskosten gewünscht werden, müsste eine Fachexpertise in Auftrag gegeben werden.

 

Sie sehe den Nutzen nicht, sich mit dem Thema Luftkurort mit allererster Priorität zu widmen, so Frau Berndt.

 

Frau Rawe schließt sich der Auffassung von Frau Berndt an. Die 5 Baumberge-Kommunen wollten doch in Zukunft zusammenarbeiten. Sie könne sich nicht vorstellen, dass es gelinge zweigleisig zu fahren und zudem noch die Voraussetzungen für die Anerkennung als Luftkurort zu erfüllen.

 

Herr Rampe spricht sich wie Herr Lennertz für eine Vertagung des Tagesordnungspunktes aus, um fraktionsintern unter Einbeziehung der heutigen Erkenntnisse beraten zu können.

 

Auf Nachfrage von Herrn Schulze Thier, ob die Anerkennung als Luftkurort eine Abgrenzungsmöglichkeit für Billerbeck sein könnte, antwortet Frau Berndt, dass - wenn man die gemeinsame Entwicklung ernst nehmen wolle - auch in den anderen Gemeinden eine Anerkennung als Luftkurort angestrebt werden müsste. Es gebe aber in keiner der Gemeinden diesbezügliche Ansatzpunkte.

 

Der Tagesordnungspunkt wird einvernehmlich vertagt.