Beschlussvorschlag für den Rat:

Mit dem städtebaulichen Ziel, die Errichtung von Arkaden auf der nordwestlichen Seite der Lange Straße nicht zwingend vorzuschreiben, wird eine Veranstaltung für die Öffentlichkeit durchgeführt.


Frau Besecke erläutert den Beschlussvorschlag der Verwaltung und präsentiert historische Fotos (siehe Anlage zur Sitzungsvorlage im Ratsinformationssystem), die die Entwicklung der Arkaden zeigen.

 

Herr Wieland führt aus, dass die Geschäftsleute in den 80-er Jahren gezwungen wurden, die Arkaden zu bauen. Dagegen seien sie angegangen, weil sie ihre Ladenfläche im Erdgeschoss so groß wie möglich halten wollten. Er fände es schön, wenn die Arkaden weiter Richtung Johanniskirche fortgeführt würden. Die Geschäftsleute seien froh, wenn sie die durch die Arkaden überdachten Flächen für ihre Zwecke nutzen könnten. Auch könnten die Kunden dort ihre Fahrräder oder Kinderwagen unterstellen. Die Arkaden seien für Billerbeck typisch. Und wenn Arkaden nicht mehr vorgeschrieben würden, stoße man all denen vor den Kopf, die damals zum Bau von Arkaden gezwungen worden seien.

 

Herr Heymanns ist der Auffassung, dass die Arkaden zum Stadtbild Billerbecks gehören. Die Arkaden böten Nutzungsmöglichkeiten für die Geschäftsleute und bei Stadtfesten. Er plädiere für Arkaden.

 

Herr Peter-Dosch führt an, dass die historische Aufbereitung zeige, dass die Arkaden früher nicht zum Stadtbild gehörten. Aufgrund der Zunahme des Autoverkehrs in den 70-er Jahren seien Arkaden zum Schutz der Fußgänger gebaut worden. Da die Lange Straße heute Fußgängerzone sei, bestehe diese Notwendigkeit nicht mehr. Den Beschlussvorschlag der Verwaltung, Arkaden weder zwingend vorzuschreiben noch die Eigentümer zum Rückbau der Arkaden zu verpflichten, finde er gut. Damit bestehe über lange Sicht die Chance, dass sich das Stadtbild weiter entwickeln könne, vielleicht wie es vorher einmal war. Auch die Veranstaltung für die Öffentlichkeit  begrüße er.

 

Herr Kösters schließt sich dieser Auffassung an. Wichtiger Aspekt sei, dass kein Zwang ausgeübt werde und die Eigentümer selbst entscheiden können. Damals seien die Arkaden für die Sicherheit der Fußgänger benötigt worden. Heute gebe es in der Langen Straße keinen Fahrzeugverkehr mehr. Dem Vorschlag des Gestaltungsbeirates sollte gefolgt werden.

 

Herr Brall ist der Auffassung, dass der Gestaltungsbeirat den Weg offen gelassen habe. In der Sitzung sei gesagt worden, dass Billerbeck gerade in der Langen Straße so vielfältig sei, dass man Arkaden machen aber auch lassen könnte.

Frau Besecke habe vorgeschlagen, dass der Rat sich vorab positionieren sollte. Da der Gestaltungsbeirat freie Hand gegeben habe, liege es nun an den Politikern zu sagen, wie es weitergehe.

 

Herr Walbaum weist darauf hin, dass es eigentlich nur um den 2014 beantragten Neubau eines Hauses und evtl. eines weiteren Hauses daneben gehe. Die anderen Gebäude in der Fußgängerzone stünden tlw. unter Denkmalschutz. Also gehe es in den nächsten Jahren maximal um diese beiden Gebäude. Der Grund für die Einführung der Arkaden sei obsolet, da die Lange Straße inzwischen Fußgängerzone sei.

Er glaube, dass man schon damals als die Errichtung des Neubaus hier diskutiert wurde, eine Lösung hätte finden können, wenn von dem Architekten eine Planzeichnung mit und ohne Arkaden eingefordert worden wäre. Eine Entscheidung über die Arkaden könne man nur treffen, wenn beide Versionen visualisiert werden.

Zudem sollte sich der Rat nicht vorab positionieren, damit in der öffentlichen Veranstaltung wertfrei diskutiert werden könne.

 

Frau Besecke stellt zunächst richtig, dass der Gestaltungsbeirat seine Empfehlung nicht offen gelassen habe. Er habe gesagt, dass er nicht weiterhin vorschreiben würde, dass Arkaden gebaut werden. Der Bauherr für das in 2014 diskutierte Objekt habe klar gesagt, dass er keine Arkaden wolle, also werde man von ihm auch keine Alternativplanung mit Arkaden bekommen.

Außerdem sollte der Rat schon vorab ein klares Votum abgeben, damit sich hieran eine Diskussion entbrennen könne.

 

Herr Rose spricht sich für die Herausnahme des Zwangs aus. Im Hinblick auf die Leerstände in der Lange Straße fehlten ihm in der Diskussion auch noch die Argumente der Wirtschaftlichkeit. Der damals vorgelegte Planentwurf für den Neubau sei gut gewesen und wenn ein Kaufmann dort sein Geschäft eröffnen wolle, sei das nur zu begrüßen. Man sollte nicht so vermessen sein und Arkaden fordern.

 

Herr Schlieker appelliert ebenfalls, den wirtschaftlichen Aspekt nicht außer Acht zu lassen. Die Geschäftsleute hätten es schwer genug und man könne froh sein, wenn ein Geschäftslokal wieder belegt werde. Arkaden sollten nicht zwingend vorgeschrieben werden. Auch wenn die Arkaden prägend für die Lange Straße seien, seien sie aber nicht das prägendste Element. Er könne sich dem Beschlussvorschlag der Verwaltung anschließen.

 

Schließlich fasst der Ausschuss folgenden


Stimmabgabe:                              Ja               Nein            Enthaltung

 

CDU Fraktion                                   4                                           

SPD Fraktion                                                      3                        

Bündnis90/Die Grünen                 2                                           

Sonstige                                                                                      

Bürgermeisterin