Der Geschäftsführer der Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft (WSG), Herr van Nerven, berichtet über den aktuellen Bedarf und die Entwicklung des Bedarfs an sozial gefördertem Wohnungsbau. Dabei führt er aus, dass die WSG einen Bestand von 1.000 Wohnungen habe, die sich auf Coesfeld, Dülmen und Billerbeck verteilten. In Billerbeck würden rd. 100 Wohnungen vorgehalten, dabei entfielen rd. 50% auf den öffentlich-geförderten Wohnungsbestand. Das sei im Vergleich zu den anderen Orten ein relativ hoher Bestand. In Dülmen seien von 430 Wohnungen der WSG 180 öffentlich gefördert und in Coesfeld von 460 Wohnungen rd. 100. Die Bilanzsumme der WSG betrage rd. 38 Mio €, der Ende 2018 erzielte Jahresüberschuss liege bei ca. 1,4 Mio €.

Die WSG sei nicht nur im Wohnungsbau aktiv, sondern habe 1994 noch eine GmbH gegründet, die sich im Bereich der sozialen Infrastruktur engagiere.

In Billerbeck an der Nordstraße seien 12 öffentlich geförderte Wohnungen neu gebaut worden, die Wohnungen seien alle vermietet.

Öffentlich geförderten Wohnungsbau könne man nicht nur betreiben, indem neu gebaut werde, sondern es könnten auch bestehende Wohnungen modernisiert und energetisch saniert werden. Dafür würden seitens des Ministeriums Mittel zur Verfügung gestellt. Die WSG sei eines von 19 Unternehmen, das in diesem Bereich tätig werde und zurzeit in Dülmen frei finanzierte Wohnungen entsprechend umbaue.

 

Am Gantweger Kley/Brunnenweg halte die WSG 29 Wohnungen aus den 50-er Jahren vor. In den vergangenen Jahren sei dort nicht mehr allzu viel in die Modernisierung gesteckt worden. Man habe sich für einen Abriss und Neubau entschieden und bereits eine Masterstudie in Auftrag gegeben und diese bei der Stadtverwaltung vorgestellt. Im nächsten Jahr sollen dort 33 neue Wohnungen entstehen. Geplant seien aufgrund der Erkenntnisse aus der Pestel-Studie vornehmlich kleine Wohnungen, und zwar 21 Wohnungen unter 50 qm.

Der WSG lägen für alle Standorte, an denen Planungen betrieben würden, rd. 300 Bewerbungen vor, davon entfielen rd. 40 auf Billerbeck. Er könne nicht sagen, wie viele davon sich für kleine oder große Wohnunten interessieren, er gehe aber davon aus, dass ähnlich wie in anderen Städten die Nachfrage nach kleinen und größeren Wohnungen sehr hoch sei, während der Bedarf an Wohnungen um die 75 qm geringer sei. Das hänge damit zusammen, dass die Bewohner immer älter werden und Flüchtlinge entweder kleine Wohnungen suchten, wenn sie allein lebten oder aber für ihre große Familie auch große Wohnungen benötigten.

 

Die Pestel Studie gehe davon aus, dass in Billerbeck 380 Haushalte armutsgefährdet seien. Hier müsste politisch entschieden werden, wie vielen von den armutsgefährdeten Haushalten öffentlich geförderte Wohnungen zur Verfügung gestellt werden können. Hier sei der Bedarf sicherlich auch in den nächsten Jahren noch vorhanden.

Die WSG werde am Gantweger Kley/Brunnenweg öffentlich geförderte Wohnungen zur Verfügung stellen und sehe es darüber hinaus auch als sinnvoll an, in den Neubaugebieten Wohnraum zu schaffen.

 

Im Neubaugebiet Buschenkamp halte er es aufgrund der Entfernung zur Innenstadt für die WSG nicht für angezeigt, Mehrparteienhäuser zu bauen. Ältere Bürger hätten Probleme zu den Einkaufsmöglichkeiten zu gelangen. Da die WSG aber auch den Bedarf von Familien mit mehreren Kindern sehe, könnte er sich vorstellen, dort Reihenhäuser mit ca. 115 qm Wohnfläche zu errichten.

 

Anschließend beantwortet Herr van Nerven Fragen der Ausschussmitglieder.