Beschluss:


Herr Messing macht deutlich, dass der Vorschlag der Mitnutzung der Stufenräume durch das Jugendzentrum eine Diskussionsgrundlage sein solle. Unter Bezugnahme auf die Sitzungsvorlage legt er dar, wie es zu dieser Überlegung gekommen sei. Sowohl seitens der Schule als auch seitens des Jugendzentrums gebe es nicht nur Zustimmung. Dennoch sollte versucht werden, Synergieeffekte aus Schul- und Jugendsozialarbeit zu ziehen.

 

Frau Kratz befürchtet, dass es Probleme geben könne, wenn die Stufenräume morgens von Schülern und nachmittags von Jugendlichen für die Freizeitgestaltung genutzt werden. Die Mitnutzung könne aber auch die Chance bieten, einen Schulsozialarbeiter für die Hauptschule zu bekommen. Sie wisse aus eigener Erfahrung, dass Schulsozialarbeiter eine große Hilfe seien und diese im Rahmen der kapitalisierten Mittel nur für einen begrenzten Zeitraum beschäftigt werden können. Über das verwaltungsseitig vorgeschlagene Konzept sollte nachgedacht werden.

 

In der Sitzungsvorlage werde der Eindruck erweckt, so Frau Köhler, als ob es bereits Städte und Gemeinden gebe, die ein solches Konzept bereits umgesetzt hätten. Sie habe entsprechend recherchiert, aber keine Gemeinde gefunden, in der Räumlichkeiten der Schule von einem Jugendzentrum mitgenutzt werden. Sie sehe eine gemeinsame Nutzung z. B. im Hinblick auf die Schadensfeststellung als schwierig an. Wenn es diesbezüglich keinen Ärger geben solle, müsse jeden Abend eine Übergabe stattfinden.

 

Frau Wobben berichtet, dass die Konzeptgruppe eine gemeinsame Nutzung ebenfalls kritisch sehe. Außerdem müsse ihres Wissens die Entscheidung auch von der Schulkonferenz mitgetragen werden. Sie wirft die Frage auf, warum die Zusammenarbeit von Schulsozialarbeit und Jugendsozialarbeit in Billerbeck an die Nutzung gemeinsamer Räumlichkeiten gebunden sei.

Bzgl. der Einrichtung der Stufenräume sei der Konzeptgruppe im Vorhinein viel Druck gemacht worden. Dann habe man ihnen mitgeteilt, dass die heutige Entscheidung abgewartet werden solle. Damit sei die Bestellung der dringend benötigten Einrichtungsgegenstände blockiert worden. Es sei sehr schwierig, die Schüler den ganzen Tag über zu halten. Draußen sei es kalt, sie wüssten nicht wohin mit den Schülern in der Mittagspause.

 

Herr Messing gesteht ein, dass man mit der Einrichtung des Stufenraumes für die Klassen 5/6 schon hätte weiter sein können und müssen. Bzgl. der von der Konzeptgruppe vorgelegten Wunsch-Einrichtungsliste müssten aber noch Detailfragen abgeklärt werden. Außerdem reiche das Budget nur für die Einrichtung eines Stufenraumes aus, wenn die Wunschliste der Konzeptgruppe zugrunde gelegt würde. Auch diesbezüglich müsse noch eine Abstimmung erfolgen.

 

Frau Dirks macht zum Thema Räumlichkeiten deutlich, dass die Stufenräume grundsätzlich der Schule zur Verfügung stünden; die Stadt als Schulträger könne über die Nutzung der Räume nach Schulschluss entscheiden, ohne dass die Schulkonferenz beteiligt werden müsse. Die Idee der Mitnutzung sei entstanden, weil die Stufenräume nachmittags leer stünden. Man sollte darüber nachdenken, ob man diesen Weg gehen könne. Dies wäre auch ein Schritt in Richtung „Öffnung der Schule“, ähnlich wie beim Familienzentrum im Kindergarten Oberlau.

 

Frau Gaußelmann weist darauf hin, dass es im europäischen Ausland, z. B. in Schottland solche Kooperationen bereits gebe und eine Vernetzung sinnvoll sein könnte. Ob diese auch hier möglich wäre, müsse genauer untersucht werden. Wenn es dabei bliebe, dass in diese Richtung zunächst nur weiter gedacht werde, dann wäre das kein Nachteil.

 

Frau Rawe stellt fest, dass niemand etwas dagegen habe, wenn weitere Überlegungen angestellt würden und damit Geld gespart werden könne. Die Konzeptgruppe, die sich damit beschäftige, sollte öffentlich sein, damit sich viele beteiligen können und man ein breites Bild bekomme und nicht plötzlich wieder der Schulfrieden gestört werde. Sie könne zwar verstehen, dass nach Einsparungen gesucht werde, es könne aber auch nicht richtig sein, das Konzept nur durchzuziehen, um Geld zu sparen.. Es müsse auch für die Jugendlichen eine vernünftige und für sie ansprechende Lösung dabei herauskommen.

 

Herr Tauber wirft die kritische Frage auf, was denn Räume nützten, wenn sie nicht eingerichtet seien. Die Möbel müssten schnellstmöglich bestellt werden. Außerdem könne die Diskussion über eine  Mitnutzung nicht nur in einem Gremium geführt werden, u. a. müsse das Jugendzentrum und der Jugendbeirat beteiligt werden. Im Übrigen handele es sich um eine Schule, in der zuallererst Schule stattfinden müsse, alles andere sei zunächst nur wünschenswert. Wenn es aber machbar sei, dann begrüße er es auch.

 

Den o. a. Ausführungen des Herrn Messing entgegnet Frau Wobben, dass die Konzeptgruppe damals aufgefordert worden sei, eine Wunschliste für die Einrichtung der Stufenräume zu erstellen. Sie hätten auch nachgefragt, wie viel Geld hierfür zur Verfügung stünde. Ihnen sei gesagt worden, dass sie erst die Liste erstellen sollten und man dann sehe, was umgesetzt werden könne. Trotzdem hätten sie aber nicht so geplant, als stünde viel Geld zur Verfügung. Sie hätten den Eindruck, als ob sie hingehalten würden. Die Räume seien fertig und würden nicht eingerichtet.

 

Herr Krause bekräftigt, dass die Räume schnellstmöglich eingerichtet werden müssen. Er stelle den Antrag, unabhängig von der Einrichtung der Stufenräume, die Verwaltung zu beauftragen, Gespräche bzgl. der gemeinsamen Nutzung zu führen und dem Ausschuss ein Konzept vorzustellen.

 

Frau Köhler hält es für wichtig, dass endlich wieder Ruhe an der Schule einkehrt. Es sei unglaublich, wenn jetzt wieder ein neues Fass aufgemacht werde, das wieder für Unruhe an der Hauptschule sorgen werde. Und wenn die Schulsozialarbeiterin gleichzeitig Jugendsozialarbeiterin sei, dann fehlten nur noch die Betten, denn dann könnten sich die Jugendlichen von 8:00 bis 22:00 Uhr in der Hauptschule aufhalten.

 

Herr Dittrich stellt den o. a. Antrag des Herrn Krause, die Verwaltung zu beauftragen, ein Konzept sowohl in rechtlicher als auch in sachlicher Hinsicht bzgl. der Möglichkeit der Kooperation und der Mitnutzung der Räume zu erstellen und dem Ausschuss vorzulegen zur Abstimmung.

Dem Antrag wird mit 8 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme zugestimmt.