Beschlussvorschlag:

Das Pflege- und Entwicklungskonzept und der 1. Monitoringbericht zur Flora und Vegetation zur naturnahen Entwicklung der Berkelquelle und der Berkel wird zur Kenntnis genommen.

 


Am Berkelquellteich eröffnet Herr Flüchter die Sitzung und begrüßt die Ausschussmitglieder und interessierten Bürgerinnen und Bürger.

 

Frau Bosse stellt den Antrag für das Rederecht der Bürgerinnen und Bürger.

 

Diesem wird zugestimmt.

 

Herr Hein erklärt, dass durch Quellaustritte Feinsand in den Teich gelange. Dies hätte in kurzer Zeit dazu geführt, dass sich das Gewässer von der ursprünglichen Tiefe von 1,80 bis 2 m auf aktuell 30 bis 40 cm verringert hätte. In Abstimmung mit den Behörden der Bezirksregierung, der Unteren Naturschutzbehörde und dem Naturschutzzentrum des Kreises Coesfeld wäre die Entscheidung getroffen worden, den Teich verlanden zu lassen. Die Maßnahme wurde in das Pflege- und Entwicklungskonzept aufgenommen. Durch die Böschungsabsicherung mit Kalksandstein wäre das hangseitige Grundstück von Familie Benning auch aufgrund der Verlagerung von Sanden gegen Abrutschen abgesichert worden.

 

Herr Flüchter meldet sich als Ausschussmitglied und merkt an, dass die Maßnahme nicht fachlich umgesetzt worden sei. Er zeigt eine Reihe von Fotos mit Stillgewässern im Billerbecker Stadtgebiet und stellt fest, dass eine solche Situation auch hier möglich gewesen wäre.

 

Frau Dirks entgegnet, welchen Grund die Verwaltung haben sollte, die Vorgaben der Planer und Behörden zu missachten. Die Politik sollte akzeptieren, dass es fachlich eine andere Einschätzung gäbe, als sie hätten.

 

Frau Lanio fragt nach der Umsetzung der Sandbänke, wie in den ersten Entwürfen vorgegeben.

 

Herr Hein erklärt, dass der Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung genauso umgesetzt wurde, wie vorgegeben.

 

Frau Dr. Spallek fragt nach, warum der kleine Teich abgelassen wurde.

 

Herr Hein stellt klar, dass das Teil des Pflegekonzeptes sei. Das Beseitigen der Ablaufsperre wurde mit allen beteiligten Behörden abgesprochen.

 

Frau Stephan vom Naturschutzzentrum ergänzt, dass sie sich die Entscheidung nicht leichtgemacht hätten, die Ablaufsperre beseitigen zu lassen und somit ein Stillgewässer entstehen zu lassen. Sie sei mit dem Ergebnis sehr zufrieden, hier wurde viel erreicht. Die Quelle ist zu sehen. Auch der angrenzende Erlenbruchwald entwickle sich positiv und bekäme Auenwaldcharakter. Sie schlägt ein jährliches Informationstreffen vor.

 

Frau Dr. Spallek schlägt vor, den Umweltausschuss dazu einzuladen und zu informieren.

 

Frau Stephan informiert weiter, dass sich durch die trockenen Frühjahre in den letzten beiden Jahren die Fläche gut entwickelt hätte. Es wurde Schilf eingesetzt und Brunnenkresse aus der Berkelaue unterhalb des jüdischen Friedhofes, die dann schon dort gewachsen sei.

 

Um bei der Amphibienkartierung behilflich zu sein, meldet sich Frau Lammerding.

 

 

In der Aula erläutert Herr Hein anhand der Präsentation (Anlage I im Rats-Info-System) die Umsetzung des Pflege- und Entwicklungskonzeptes. Herr Hein stellt die Vorwürfe gegen die Verwaltung klar.

Eine veränderte Tiefe des Berkelquellteiches könnte dazu führen, dass es zu Verlagerungen von Quellen komme und ein tieferer Aushub ggfls. die Touristenquelle hätte versiegen lassen können.

 

Herr Flüchter (als Mitglied des Umweltausschusses) bemerkt, dass der Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung eine Tiefe von 1, 30 m vorsehen würde.

 

Herr Hein antwortet, dass diese Tiefe erreicht wurde, sogar beim Aushub deutlich tiefer, doch durch den Feinsand eine Verlandung erfolgte. Es wäre ein fortlaufender Prozess und zurzeit betrüge die Tiefe ca. 30 bis 40 cm.

 

Herr Flüchter erwidert, dass die Vorwürfe nicht entkräftet seien. Billerbecker Bürgerinnen und Bürger hätten ein großes Interesse an dem Berkelquellteich, was die übergebene Unterschriftenliste vor Beginn der Renaturierungsmaßnahme zeigen würde. Dies hätte zu einer Bürgerversammlung geführt und letztendlich zur verbindlich planfestgestellten Variante mit verbleibendem Stillgewässer.

 

Herr Hein erwidert, dass dies nicht wahrheitsgemäß wiedergegeben ist. Die Billerbecker Bürger hätten sich mit rd. 1200 Unterschriften für den Erhalt des Teiches und die Durchführung von ökologischen Maßnahmen ausgesprochen. Herr Flüchter könne nicht beantworten, was mehr gewollt wurde. Die ökologischen Maßnahmen oder den Erhalt des Teiches? Beides würde sich auf jeden Fall aus fachlicher Sicht widersprechen.

 

Herr Rose stellt klar, dass umfangreich und sachlich aufgeklärt worden sei. Es sei gut so, wie es ist. Alle sollten zufrieden sein.

 

Frau Bosse schlägt eine jährliche Bestandsaufnahme im Spätsommer im Umweltausschuss vor, um Unzufriedenheiten vorzubeugen. Auch weitere Maßnahmen könnten vorgestellt werden.

 

Frau Caluori macht darauf aufmerksam, dass die Wasserfläche auf Anregung der Bürger entstanden sei und die Politiker nicht informiert worden seien. Die Kommunikation hätte irgendwann aufgehört. Es würde um die Art und Weise gehen, wie kommuniziert werden würde.

 

Herr Hein antwortet, es sei nicht zu spät anders zu entscheiden. Insofern ist auch rechtzeitig informiert worden, denn dem Umweltausschuss steht es immer noch frei, andere Entscheidungen zu fällen. Die Natur hätte sich zwar anders entschieden als vorhergesagt. Wenn es aber politischer Wille wäre, dass der Teich z.B. alle halben Jahre ausgebaggert werden solle, könne die Politik es beschließen und die Verwaltung damit beauftragen. Er würde dies den zuständigen Behörden zur Genehmigung vortragen.