Beschluss:

Der Antrag des Imkervereins Havixbeck und Umgebung e.V. auf Anpflanzung von 30 km Hecke innerhalb der Gemeinden Havixbeck und Nottuln sowie der Stadt Billerbeck wird so lange zurückgestellt bis in den anderen zwei Kommunen Aussagen zu einer möglichen Realisierung getroffen werden können. Die Vorstellung des Ergebnisses und eine erneute Beratung erfolgen dann zunächst im Bezirksausschuss.

 

Bei dem zukünftigen Ausbau von Wirtschaftswegen wird weiterhin überprüft, ob eine Nutzung der Wegeränder für die Artenvielfalt möglich ist und ggf. sich anbietende Maßnahmen in Abstimmung mit den Grundstückseigentümern durchgeführt.

 


Herr Wiesmann unterbricht die Sitzung, damit Frau Cramer vom Imkerverein Havixbeck und Umgebung ihren Antrag erläutern kann.

 

Der Imkerverein regt an, dass die drei Baumbergekommunen Nottuln, Havixbeck und Billerbeck Hecken auf einer Länge von insgesamt 30 km pflanzen. Nach der “Krefelder Studie” habe sich ein drastischer Einbruch der Insektenbestände nachweisen lassen. Bei den Erhebungen in 63 deutschen Schutzgebieten zwischen 1989 und 2016 sei ein Rückgang von 76 Prozent (im Hochsommer bis zu 82 Prozent) der Fluginsekten-Biomasse festgestellt worden. Seit 2016 sei viel für die Honigbiene getan worden, dennoch würden bis zum Jahr 2030 45% vieler Vogel- und Insektenarten ausgestorben sein, wenn nicht sofort etwas unternommen würde. Nach 2017 wären keine Anpflanzungen mehr getätigt worden. Sie appelliert an die Politik, nicht auf das LEADER-Projekt zu warten. Es könne dann zu spät zum Handeln sein. Die Beschlussvorlage solle noch einmal überdacht werden.

 

Herr Wiesmann dankt Frau Cramer und setzt die Ausschusssitzung fort.

 

Herr Holthausen erläutert, dass im Stadtgebiet bereits über 100 km Hecke vorhanden sind, die auch gepflegt werden müssen. Das wäre nur mit hohem personellen Aufwand möglich.

Beim Ausbau von Wirtschaftswegen würden die Eigentumsverhältnisse beachtet werden müssen. Blühstreifen, wie gerade mit dem LEADER-Projekt realisiert, könne ein Projektteil sein.

Es gäbe auch ein Obstbaumpflanzprogramm vom Kreis Coesfeld aus und Förderungen von Blühstreifen.

Die Gemeinde Havixbeck hätte die Entscheidung vertagt und die Gemeinde Nottuln will auf die anderen Kommunen zugehen, danach würde es erneute Beratungen geben.

 

Herr Schulze Temming kann die Argumente beider Seiten nachvollziehen. Auf Privatgrund wären die Anpflanzungen sicherlich eher möglich. Andererseits kann er nicht nachvollziehen, dass seit 2017 nichts mehr für die Artenvielfalt getan worden wäre. Er führt aus, dass z. B. seit 2017 im Rahmen der Flurbereinigungsverfahren Aulendorf und Langenhorst-Temming bereits z.B. 10 km Baumreihen gepflanzt wurden, Hecken von insgesamt 22,5 km, Obstwiesen von 3 ha, Biotopflächen von 10 ha und Uferstreifen von 24,5 km. Es wäre nur in einem Flurbereinigungsverfahren möglich.

 

Herr Knüwer kann den Beschlussvorschlag der Verwaltung nicht nachvollziehen, es würde ein negatives Signal nach außen senden. Er spricht sich dafür aus, die Bürgeranregung anzunehmen, mit gutem Beispiel voranzugehen und zu realisieren, was machbar sei, sonst warte jeder auf den anderen.

 

Herr Knüwer stellt den Antrag auf Änderung des Beschlussvorschlages.

 

Frau Dr. Spallek spricht sich auch für eine Änderung des Beschlussvorschlages aus. Sie schlägt vor, ca. 10 Jahre lang jedes Jahr einen km Hecke zu pflanzen.

 

Herr Rampe schließt sich dem Vorschlag von Frau Dr. Spallek an. Erstmal anfangen. Die Hilfe des Naturschutzzentrums könne auch in Anspruch genommen werden.

 

Frau Dirks teilt mit, dass Teilbereiche des LEADER-Projektes bereits im letzten Umweltausschuss vorgestellt wurden. Insgesamt würde in Billerbeck bereits viel für die Förderung der Biodiversität unternommen. Wenn es möglich sei, würden immer wieder Hecken gepflanzt werden.

 

Herr Kösters bezieht sich auf die Ausführungen von Herrn Schulze Temming. Wären diese Anpflanzungen schon mit eingerechnet worden, hätte die Stadt Billerbeck ihr Soll bereits erfüllt. Abschließend wird über die drei Vorschläge abgestimmt.

 

Abschließend wird über die drei Vorschläge abgestimmt.

 

 

Vorschlag I:                        Anpflanzung durch die Stadt Billerbeck unabhängig von einem LEADER-Projekt (FDP)

 

Stimmabgabe:

Ja

Nein

Enthaltung

 

 

 

 

CDU Fraktion

 

6

1

Bündnis 90/Die Grünen

2

 

 

SPD Fraktion

2

 

 

FDP Fraktion

1

 

 

 

 

Vorschlag II:                                      je 1 km Hecke pro Jahr (Bündnis 90/Die Grünen)

 

Stimmabgabe:

Ja

Nein

Enthaltung

 

 

 

 

CDU Fraktion

 

6

1

Bündnis 90/Die Grünen

2

 

 

SPD Fraktion

2

 

 

FDP Fraktion

1

 

 

 

 

Vorschlag III:                                     Beschlussvorschlag der Verwaltung

 

 

Herr Wiesmann und Herr Kösters beantragen den Beschlussvorschlag der Verwaltung dahingehend abzuändern, dass eine erneute Beratung zunächst im Bezirksausschuss erfolgt.

 

Der Ausschuss fasst folgenden


Stimmabgabe:

Ja

Nein

Enthaltung

 

 

 

 

 

 

 

 

CDU Fraktion

7

 

 

Bündnis 90/Die Grünen

 

2

 

SPD Fraktion

 

2

 

FDP Fraktion

 

1