Sitzung: 26.10.2021 Bezirksausschuss
Vorlage: FBPB/1757/2021
Beschlussvorschlag für den Rat:
Der Antrag des Imkervereins Havixbeck e. V. auf Anpflanzung von 30 km Hecke innerhalb der Kommunen Billerbeck, Havixbeck
und Nottuln wird abgelehnt.
Die Durchführung von Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz sollen
weiterhin bei dem zukünftigen Ausbau von Wirtschaftswegen überprüft werden.
Sich ggf. anbietende Maßnahmen sind in Abstimmung mit den
Grundstückseigentümern durchzuführen.
Sollten sich in dem Termin mit dem Naturschutzzentrum, der Unteren Naturschutzbehörde sowie der Nachbarkommunen evtl. Projektideen bzw. Maßnahmen ergeben, wird hierüber in der nächsten Sitzung des Bezirks- und Umweltausschusses berichtet.
Der Ausschussvorsitzende, Herr Wiesmann, erinnert an die Beratungen über
die Anregung des Imkervereins Havixbeck vor fast einem Jahr. Der Beschluss, die
Anregung zu vertagen, bis die Nachbarkommunen zu dem Thema Stellung genommen
haben, sei aus formalen Gründen nicht zulässig. Dieses habe der hinzugezogene
Städte- und Gemeindebund NRW avisiert. Deshalb stünde die Anregung erneut auf
der Tagesordnung.
Herr Holthausen ergänzt, dass es sich heute also um die Vorberatung und
die Beschlussempfehlung für den entscheidungsbefugten Umweltausschuss handelt.
Frau Nachbar berichtet über Gespräche mit Vertretern der
Nachbargemeinden Havixbeck, Nottuln und der Bezirksregierung. Beide Kommunen
hätten klargestellt, keine Flächen im benötigten Umfang zur Verfügung stellen
zu können. So habe die Gemeinde Havixbeck darauf hingewiesen, überwiegend nicht
Eigentümer der Wirtschaftswege zu sein. Zudem wolle man zunächst das
LEADER-Projekt 2023, welches sich u.a. mit der Schaffung naturnaher Wegränder
beschäftigt, abwarten. Auch die Gemeinde Nottuln schätze die Möglichkeiten eher
gering ein. Am 01. Dezember 2021 wird mit der Unteren Naturschutzbehörde und
dem Naturschutzzentrum nach möglichen Alternativen zu einer Heckenanpflanzung
gesucht.
Das der Erhalt der Artenvielfalt eine bedeutsame Herausforderung sei,
zeige die kürzlich stattgefundene Weltartenkonferenz in China, führt Herr
Flüchter aus. Dort habe man sich Gedanken gemacht, wie der Verlust der
Artenvielfalt gestoppt werden könne. Er könne nicht nachvollziehen, was in
Aulendorf bzw. Langenhorst-Temming durch die Flurbereinigung möglich sei, hier
aber ein Problem darstelle. Artenschutz sei eine gesamtgesellschaftliche und
somit auch eine kommunale Aufgabe. Ein Rückschritt oder Nichtstun sei nicht
akzeptabel.
Herr Schulze Temming entgegnet, ihm würde keine Hecke einfallen, die in
den vergangenen Jahren entfernt worden sei. Das Gegenteil sei der Fall. An
vielen Stellen seien neue Hecken gepflanzt bzw. Uferstreifen angelegt worden.
Er betont, dass keine Wege für weitere Anpflanzungen zur Verfügung stehen.
Frau Rawe hebt hervor, dass man neben dem Flurbereinigungsverfahren
weitaus mehr machen könne und müsse. Sie verweist auf das
Wirtschaftswegekonzept der Stadt. Dieses weise Wirtschaftswege aus, die ggf.
künftig nicht mehr benötigt werden. Dann sei zu klären, welcher Nutzung diese
Flächen zugeführt werden. Dies müsse nicht zwangsläufig die Landwirtschaft
sein.
Namens der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen beantragt Herr Flüchter die
Anpflanzung von Hecken innerhalb der nächsten zehn Jahre in einer Gesamtlänge
von mindestens fünf Kilometern im Bereich der Stadt Billerbeck zur Förderung
der Artenvielfalt in der Feldflur. Eine Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen
Havixbeck und Nottuln wird dabei angestrebt. Die Einbindung in ein
LEADER-Projekt wäre sinnvoll.
Frau Lammers gibt zu bedenken, dass die finanziellen Möglichkeiten und
die haushaltswirtschaftliche Lage der Stadt beschränkt sind. Ziel muss es sein,
weitestgehend Steuererhöhungen zu vermeiden.
Herr Holthausen führt an, dass der Bauhof heute schon erhebliche Flächen
zu pflegen hat und auch diese Ressourcen begrenzt seien.
Im Anschluss an die Diskussion lässt der Ausschussvorsitzende zunächst
über den Antrag von Herrn Flüchter abstimmen:
Antrag zur Pflanzung von Hecken innerhalb der nächsten 10 Jahre in einer Gesamtlänge von mindestens 5 km im Bereich der Stadt Billerbeck zur Förderung der Artenvielfalt in der Feldflur. Eine Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen Havixbeck und Nottuln wird dabei angestrebt. Eine Einbindung in ein LEADER Projekt wäre sinnvoll.
Herr Wiesmann lässt hierüber abtimmen:
Stimmabgabe: Ja Nein Enthaltung
CDU 7
Bündnis90/Die Grünen 2
SPD 2
FDP 1
Gemäß dem Abstimmungsergebnis findet der Antrag von Herrn Flüchter somit keine Zustimmung.
Stimmabgabe: Ja Nein Enthaltung
CDU 7
Bündnis90/Die Grünen 2
SPD 2
FDP 1
Sonstige
Bürgermeisterin