Beschluss:

Das überarbeitete Plankonzept wird zur Kenntnis genommen. Die Verwaltung wird beauftragt eine Anliegerversammlung durchzuführen. 

 


Herr Grube stellt die überarbeitete Planung der Bahnhofstraße vor.

Danach sollen die Parkflächen durch einen 2 cm hohen Rundbordstein von der Fahrbahn getrennt werden. U. a. wegen der besseren Befahrbarkeit mit Fahrrädern sollte der Fahrbereich mit Betonsteinpflaster versehen werden während für die Parkflächen die Verwendung des bestehenden Natursteinpflasters vorgeschlagen werde. Die Fugen des Natursteinpflasters könnten mit Kunststoffmörtel verfüllt werden, damit dort kein Grün wachse. Die Parkflächen sollten versetzt angelegt werden, wodurch eine Verkehrsberuhigung erreicht werde. Durch die Verengung der Fahrbahn und die Verlagerung des Gehweges bis an die Grundstücksgrenzen erhöhten sich die derzeitigen Grünflächen von 660 qm auf 980 qm. Die Kreuzungsbereiche Kirchstraße und Richtengraben sollen aufgepflastert werden. Die gesetzlichen Vorgaben bzgl. der Barrierefreiheit würden beim Ausbau eingehalten.

 

Herr Wieling kann sich mit der Markierung der Parkflächen durch einen Rundbordstein nicht anfreunden. Durch eine andere Kennzeichnung der Parkflächen könnten Kosten gespart werden. Außerdem werde hierdurch der Eindruck der langen Allee zerstört.

 

Frau Mönning hält es für wichtig, das Wurzelwerk der Bäume und damit die Allee zu schützen. Außerdem sollte das Natursteinpflaster nicht aufgegeben werden. Der Wert des Natursteinpflasters, das in anderen Bereichen der Innenstadt auch vorhanden sei, sei bereits in früheren Jahren wiederentdeckt worden.

 

Frau Mollenhauer weist darauf hin, dass Kopfsteinpflaster sicherlich Vor- und Nachteile habe. Sie befürchte aber, dass die unterschiedlichen Höhen der Park- und Fahrbahnflächen eine Gefahrenstelle für Radfahrer darstellen werden und fragt nach, ob die Rundbordsteine erprobt seien.

Herr Grube bestätigt das und weist darauf hin, dass 2 cm noch keine scharfe Kante darstellten.

 

Herr Schlieker zeigt sich erfreut darüber, dass alle Bäume erhalten werden sollen. Enttäuscht sei er aber über das Entfernen des Natursteinpflasters. Die Bürgersteige könnten sicherlich barrierefrei hergestellt werden, so dass sie mit Rollatoren, Kinderwagen u. ä. begehbar seien. Für die Radfahrer könnte evtl. ein Angebotsstreifen in Betonsteinpflaster angelegt werden. Um eine Verkehrsberuhigung zu erreichen, schlage er vor, die Bahnhofstraße von der Darfelder Straße bis zur Kirchstraße als Einbahnstraße auszuweisen. Diese Kompromissvorschläge könnten helfen, das Natursteinpflaster zu erhalten.

 

Herr Hagemann kommt auf den Vorschlag des Herrn Grube zurück, die Fugen des Natursteinpflasters in den Parkflächen mit Kunststoffmörtel zu versehen und schlägt vor, das Natursteinpflaster auch im Straßenbereich zu verlegen und mit Kunststoffmörtel auszufüllen.

Herr Grube gibt zu bedenken, dass Kunststoffmörtel sehr teuer sei und die Fugen bei den großen Pflastersteinen sehr tief und breit seien.

 

Herr Becks bringt zum Ausdruck, dass er große Bauchschmerzen habe, wenn große Flächen in der Innenstadt mit Betonsteinpflaster versehen werden. In der Münster- und Schmiedestraße seien im Betonsteinpflaster starke Querverschiebungen zu erkennen. Wenn das Betonsteinpflaster nicht in einen vernünftigen Untergrund verlegt werde, werde es hiermit insbesondere in Kreuzungsbereichen und stark befahrenen Flächen immer Probleme geben.

 

Herr Mollenhauer weist darauf hin, dass die Pflastersteine in der Münsterstraße nicht so dick seien; damals sei noch nicht die Vorsorge getroffen worden, wie z. B. an der Schmiedestraße. Dort müsste das Pflaster aufgrund der dickeren Pflastersteine länger halten.

 

Herr Wieling erkundigt sich, ob die Bahnhofstraße nach KAG oder BauGB abgerechnet werde. Diese Information sei für die Bürgerbeteiligung wichtig.

 

Herr Mollenhauer führt aus, dass es sich um eine seit vielen Jahren vorhandene historische Straße handele, die als Haupterschließungsstraße diene. Es handele sich um eine nochmalige erneute Herstellung einer Straße. Das würde bedeuten, dass die Anlieger für den Fahrbahnbereich, die Straßenentwässerung und die Beleuchtung 30% und für die Gehwegbereiche 50% der Kosten zu tragen hätten, also insgesamt ca. 1/3 der Gesamtkosten. Sollte eine Förderung gewährt werden, käme diese nur dem Stadtanteil zugute. Eine Förderung würde den Anliegeranteil nicht schmälern.

 

Herr Wieling hält der von Herrn Schlieker vorgeschlagenen Ausweisung einer Einbahnstraße entgegen, dass hier keine Probleme konstruiert werden sollten, die gar nicht vorhanden seien. Nur im Bereich der Sparkasse werde es zeitweise eng, wenn viel Verkehr herrsche. Die Anwohner sollten über die Gestaltung diskutieren. Er plädiere für die Beibehaltung der Schlichtheit und Gradlinigkeit der Bahnhofstraße, die vorgestellte Planung halte er für zu unruhig. Es werde eine Verkehrsberuhigung konstruiert, die gar nicht nötig sei. Es sollte mehr Wert auf die Qualität des Pflasters und des Untergrundes gelegt werden.

 

Bzgl. des Ausbaues sollten zunächst die Bürger gehört werden, so Frau Mollenhauer. Sie wolle aber wissen, warum im Haushaltsplan 2007 für die Bahnhofstraße 330.000,-- € veranschlagt waren und der Ansatz für 2008  450.000,-- € betrage. Wenn die Anlieger nicht von einer Förderung profitierten, wolle sie wissen, worauf die enorme Steigerung zurückzuführen sei.

Herr Mollenhauer erläutert, dass der Ausbau der Bahnhofstraße in den letzten Jahren veranschlagt worden sei, um Förderanträge stellen zu können. Dazu seien im Grunde Beiträge und Zuschüsse deckungsgleich gegenüber gestellt worden.

 

Herr Schlieker pflichtet Herrn Wieling bei, dass die Straße im Grunde so erhalten werden sollte, wie sie sich heute darstelle. Den Angebotsstreifen für Radfahrer habe er lediglich als Kompromiss vorgeschlagen, um das Natursteinpflaster erhalten zu können. Eine Möglichkeit Kosten einzusparen, sehe er in der Wiederverwendung der Bürgersteigplatten.

Grundsätzlich sei eine Wiederverwendung möglich, so Herr Mollenhauer. Er gehe aber davon aus, dass die Preisdifferenz zu einem neuen Pflaster nur minimal sei.

Herr Grube wirft ein, dass die Wiederverwendung voraussichtlich teurer wäre, weil die alten Platten aufgenommen, gesäubert und zwischengelagert werden müssten.

 

Nachdem weitere Fragen zur Planung beantwortet werden, wünscht sich Frau Mönning von den Anwohnern der Bahnhofstraße, dass sie sich der Historie der Straße verpflichtet fühlen und in der Bürgerbeteiligung für eine entsprechende Gestaltung plädieren.

 

Herr Wieling regt die Änderung des Beschlussvorschlages an. Dem Plankonzept sollte nicht zugestimmt, sondern es sollte zur Kenntnis genommen werden.


Stimmabgabe: einstimmig