Der Entwurf des Schulentwicklungsplanes ist den Ausschussmitglieder in der letzten Schul- und Sportausschusssitzung ausgehändigt worden. Die Beratung ist damals aus zeitlichen Gründen zurückgestellt worden.

Herr Messing erläutert, dass die methodische Vorgehensweise zur Erstellung des Schulentwicklungsplanes bereits in der letzten Sitzung vorgestellt worden sei. Wichtig sei die Anzahl der Kinder in der Primarstufe, die zukünftig in die Sekundarstufe I wechselten.

 

Herr Messing teilt mit, dass für die Realschule 72 Anmeldungen (davon 12 Schüler aus Darfeld) vorlägen, hinzu kämen evtl. noch 2 Schüler, die an einem Prognoseunterricht teilnehmen, so dass die Dreizügigkeit gesichert sei.

 

Für die Hauptschule hätten sich 36 Schüler angemeldet, wobei 1 Schüler noch an einem Prognoseunterricht teilnehme, so dass evtl. mit 37 Anmeldungen gerechnet werden könne. Von diesen Anmeldungen kämen 2 aus Coesfeld, 3 aus Havixbeck und 2 aus Darfeld. Die auswärtigen Anmeldungen erfolgten tlw. aufgrund des integrativen Unterrichtes, weil bereits Geschwisterkinder die Hauptschule besuchten oder weil die Schüler an anderen Orten für die gewünschte Schulform abgewiesen wurden. Die Hauptschule sei damit im kommenden Schuljahr zweizügig.

 

Frau Dirks stellt heraus, dass die Anmeldezahlen zeigten, dass die hier getroffenen Entscheidungen zur Umwandlung in eine gebundene Ganztagshauptschule mit den damit verbundenen Investitionen richtig gewesen seien, wenngleich man bereits zu dem Zeitpunkt gewusst habe, dass die Schülerzahlen zurückgingen. Mit diesem Thema werde man sich gemeinsam mit den beiden Schulen beschäftigen müssen. Konsens sei es bisher gewesen, die Möglichkeiten des Schulgesetzes zu nutzen und Kooperationen einzugehen. Derzeit hätten Haupt- und Realschule aber eine gesicherte Zukunft.

 

Frau van der Wielen berichtet, dass insgesamt 31 Grundschüler mit einer Realschulempfehlung bzw. Doppelempfehlung nicht zur Realschule Billerbeck, sondern zur Gesamtschule und dem Gymnasium angemeldet worden seien. Andererseits seien von 13 Kindern mit bedingter Realschulempfehlung 12 an der Realschule und eines an der Hauptschule angemeldet worden. Diesen Trend halte sie für bedenklich.

 

Auf Einwand von Frau Kratz, dass sich in den nächsten Jahren zeigen werde, ob die Entscheidung für die höhere Schulform richtig war, berichtet Frau van der Wielen, dass die Übergänge vom Gymnasium zur Realschule seit etlichen Jahren gen Null tendierten.

 

Herr Pfeiffer erkundigt sich, ob bekannt sei, wie viel Prozent der Schüler sich zum Gymnasium angemeldet haben.

Herr Messing teilt mit, dass er keine verlässliche Zahlen nennen könne. Bei den Anmeldezahlen sei aber fast eine Punktlandung zu den prognostizierten Zahlen gelungen. Allerdings seien bei dem Schulwahlverhalten in diesem Jahr nicht die im Schulentwicklungsplan prognostizierten 22% für die Hauptschule erreicht worden. Die Tendenz gehe dahin, dass die Eltern für ihr Kind  einen höheren Bildungsabschluss als die Hauptschule wählten. Diesbezüglich sollten aber die Auswirkungen des Ganztagsbetriebes an der Hauptschule abgewartet werden. Das Ministerium gehe davon aus, dass der Ganztag künftig verstärkt in Anspruch genommen werde. Da in Billerbeck die einzige Ganztagshauptschule im Umfeld bestehe, werde dieses Angebot voraussichtlich auch vermehrt wahrgenommen. In diesem Jahr lägen mit immerhin 7 auswärtigen Anmeldungen so viele wie noch nie für die Hauptschule vor.

 

Frau Gaußelmann bestätigt, dass sich der Ganztagsbetrieb und das einladende Schulgebäude bei der Entscheidung der Eltern bzw. Schüler für die Hauptschule positiv ausgewirkt hätten.

 

Es sei erfreulich, dass für die Hauptschule 36 bzw. 37 Anmeldungen vorlägen, so Frau Rawe. Nun müsse man sehen, in welcher Form die Haupt- und Realschule weiter zusammengeführt werden können, um sie noch attraktiver zu machen.

 

Frau van der Wielen stellt die Überlegung an, dass der allgemeine Geburtenrückgang auch dazu führen werde, dass die Gesamtschule Havixbeck wieder vermehrt Schüler aus Billerbeck annehme.

 

Frau Gaußelmann merkt an, dass die Hauptschulen stark unter der negativen Berichterstattung in den Medien leiden. Hierbei handele es sich in der Regel um Hauptschulen in Großstädten, die mit den Hauptschulen im ländlichen Raum nicht zu vergleichen seien. Trotzdem hätten die Eltern Sorge, ihr Kind an der Hauptschule anzumelden.

 

Frau Kratz führt aus, dass die Zahlen für die kommenden Jahre ja bekannt gewesen seien und dennoch bewusst in die Hauptschule investiert worden sei, auch im Hinblick auf die räumliche Nähe zur Realschule. Die CDU-Fraktion werde alles dafür tun, den Schulstandort Billerbeck zu sichern.

 

Frau Rawe begrüßt das sehr, weist aber darauf hin, dass wahrscheinlich alle Anwesenden so denken. Eltern wollten zu Recht für ihre Kinder eine Schulform, bei der die Kinder weitere Möglichkeiten haben. Deshalb sollten die Verbindungen Haupt- und Realschule ausgeschöpft werden, um Eltern ein Signal zu geben, dass die Schüler dort auch weitere Möglichkeiten haben.

 

Von Herrn Pfeiffer nach dem Raumprogramm der Realschule befragt, teilt Herr Messing mit, dass dieses noch nicht fertig sei. An der Realschule gebe es aber zurzeit keine Raumprobleme. Derzeit befinde man sich in der Entwurfsphase.

 

Frau van der Wielen bestätigt, dass es bzgl. der Räume keine Probleme gebe. Seitens des Bauamtes sei die Renovierung des Guudy-Guudy-Bereiches zugesagt worden, nachdem dieser nicht mehr für die Essenseinnahme benötigt werde. Dort könne dann ein Stufenraum eingerichtet werden. Damit komme sie aus.

 

Frau Köhler unterstreicht, dass die integrative Arbeit an der Hauptschule ein Pluspunkt für den Schulstandort sei. Um künftig einen Anreiz für Schüler von Förderschulen zu schaffen, sollte über Erleichterungen bei der Schülerbeförderung nachgedacht werden.

 

Herr Messing verweist auf die Kosten. Man habe sich darauf verständigt, jeden Fall individuell mit der Schule abzusprechen. Soweit möglich, komme man schon heute den Familien entgegen.

Frau Dirks stellt klar, dass die Hauptschule keine Förderschule ist.