Beschluss:

Die Verwaltung wird beauftragt, an dem vorgelegten Konzept unter Einbeziehung der heutigen Vorschläge weiter zu arbeiten und in einer der nächsten Sitzungen wieder vorzulegen.


Nach kurzer Einführung durch Herrn Struffert stellt Herr Böing das von ihm erarbeitete Konzept zur Umsetzung der Kinder- und Jugendpartizipation vor (siehe Anlage 1 zur Niederschrift).

 

Frau Ebel moniert, dass das Konzept nicht mit der Einladung versandt worden ist, da sie sich gerne im Voraus hiermit beschäftigt hätte.

 

Frau Köhler äußert ihre Bedenken über die Art, wie die Schüler angesprochen werden sollen. Sie glaube nicht, dass sich die Schüler durch eine unpersönliche Ansprache über die Zeitung, Flyer oder Internet angesprochen fühlen. Eine persönliche direkte Ansprache wäre sinnvoller. Außerdem hätte sie gedacht, dass auch die Grundschüler angesprochen werden sollen.

 

Herr Böing hält eine persönliche Ansprache ebenfalls für besser, gibt aber zu bedenken, dass diese sehr zeitintensiv sei und man niemanden vergessen wolle. Im Übrigen sei vorgesehen, bei Bedarf auch 6- bis 12-jährige Kinder zu beteiligen.

 

Herr Schulze Thier stellt voran, dass hier der richtige Weg beschritten werde, aber der Begriff „Partizipation“ durch ein weicheres Wort wie z. B. „Beteiligung“ ersetzt werden sollte. Hierdurch würden sich die Kinder und Jugendlichen eher angesprochen fühlen. Wichtig erscheine ihm zudem, dass die Kinder- und Jugendlichen Vertrauen entwickeln und ernst genommen werden. Deshalb sollten auch die Vertrauenslehrer an den Schulen angesprochen werden.

 

Herr Struffert merkt an, dass selbstverständlich im Umgang mit den Kindern und Jugendlichen ein anderer Begriff als Partizipation verwandt werde.

 

Herr Kleideiter hält die Kinder- und Jugendpartizipation für richtig und wichtig. Allerdings müsse man sich auch Zeit hierfür nehmen und sich mit den vorgebrachten Punkten auseinandersetzen, damit sich die Kinder und Jugendlichen ernst genommen fühlen. Oftmals würden Dinge mit Kindern und Jugendlichen angefangen und liefen dann ins Leere.

 

Frau Ebel schließt sich dem an. Ganz wichtig sei, dass die Kinder und Jugendlichen sich ernst genommen fühlen, ansonsten könne man es besser lassen. Zu einem Konzept gehöre nach ihrer Meinung aber noch mehr als jetzt vorgetragen, u. a. fehlten Aussagen wie man an die Kinder und Jugendlichen und insbesondere an die schwierigen heran kommen wolle, mit welcher Strategie sie dann zur Mitarbeit bewegt werden sollen, wie die Gruppen gebildet werden sollen und schließlich wie die Finanzierung aussehe. Dann stelle sich die Frage, ob das Ganze überhaupt in Eigenregie durchgeführt werden kann oder ob externe Berater benötigt werden. Sie regt an, Kontakt mit den zwei ausschließlich für die Kinder- und Jugendpartizipation zuständigen Mitarbeiter der Stadt Münster aufzunehmen.

 

Frau Mönning sieht es als Aufgabe dieses Ausschuss an, das Konzept nun mit Inhalten zu füllen.

 

Herr Walbaum ist der Auffassung, dass man sich nicht so sehr auf die Schulen konzentrieren sollte, sondern versuchen sollte, diejenigen zu beteiligen, die Probleme bereiten. Diese sollten eine Wertschätzung erhalten. Da die vorgeschlagene Ideen-Werkstatt in Richtung Workshop gehe, gebe er zu bedenken, dass man so etwas nicht nebenbei leisten könne.

 

Wichtiger als über die Schulen sei die Ansprache der Kinder und Jugendlichen über die Vereine, so Frau Schulze Wierling. In der Grundschule hörten die Schüler noch auf ihre Lehrer, in den weiterführenden Schulen komme eine Ansprache der Schüler durch die Lehrer nicht mehr so gut an. Außerdem sollten sich möglichst viele Politiker an der Ideen-Werkstatt beteiligen, damit sie von den Kindern und Jugendlichen direkt angesprochen werden können.  

 

Herr Struffert macht im Hinblick auf die angesprochenen externen Fachkräfte deutlich, dass Billerbeck nicht über die finanzielle Ausstattung wie die Stadt Münster verfüge. Im Übrigen seien auch in der hiesigen Verwaltung mit Herrn Böing und den Mitarbeiterinnen des Jugendzentrums  Fachkräfte vorhanden. Außerdem sei beabsichtigt, Informationen über funktionierende Projekte einzuholen.

 

Herr Messing hält es für entscheidend, den Jugendlichen positiv zu vermitteln, dass die Beteiligung für sie eine Chance darstellt. Die Ideen-Werkstatt dürfe keine Pflichtveranstaltung sein, mit Zwängen erreiche man niemand. Die Politiker müssten sich dem Dialog stellen.

 

Frau Mönning betont, dass man nicht im Sinn haben dürfe, die Jugendlichen therapieren zu wollen. Man müsse versuchen, die breite Masse zu motivieren, wenn man dann auch noch an die schwierigen herankomme, sei das noch besser.

 

Herr Kleideiter regt an, eine Förderung durch die in der Gründung befindliche Stiftung „Kinder in Not“ zu eruieren.

 

Herr Messing verweist auf die Sparkassenstiftung. Sobald man das Projekt beziffern könne und sich abzeichne, wie es angenommen wird, werde ein entsprechender Antrag gestellt. Darüber hinaus müssten Mittel bei den Haushaltsplanberatungen eingestellt werden.

 

Frau Köhler bekräftigt, dass man nicht nur über die Vereine, sondern auch über den Politikunterricht in den Schulen die Kinder und Jugendlichen ansprechen sollte. Außerdem müsse der Aktionstag gründlich vorbereitet werden. Kinder und Jugendliche ließen sich nicht einladen, wenn sie keinen Sinn darin sähen.

 

Herr Handwerk stellt seinen Ausführungen voran, dass das Vorhaben, Kinder und Jugendliche teilhaben zu lassen lobenswert sei. Entscheidend werde sein, dass die Veranstaltung minutiös geplant und strukturiert wird. Insbesondere für die Gruppenbildung müsse ein Konzept vorliegen, jemand müsse die Gruppen moderieren und die Wünsche der Teilnehmer formulieren. Alles entscheidend sei aber die Frage, was nach einer erfolgreich durchgeführten Veranstaltung passiere. Er habe die große Sorge, dass die Wünsche mit dem Hinweis auf fehlende Mittel nicht umgesetzt werden. Das dürfe auf keinen Fall passieren, sonst brauche man eine solche Veranstaltung erst gar nicht in den Stil stoßen.

 

Frau Ebel schließt sich der Meinung des Herrn Handwerk an. Als nächstes müsse das Konzept verfeinert und z. B. dargelegt werden, wie und von wem die Kinder und Jugendlichen angesprochen und welche Gruppen gebildet werden sollen sowie welches Konzept der Gruppenbildung zugrunde liegen soll und  wer diese moderiert. Des Weiteren müsse die finanzielle Konstruktion dargelegt werden.

 

Der Gedanke, Kinder und Jugendliche mitbestimmen zu lassen sei ein hohes Gut, so Frau Nattler. Man müsse aber viele gute Leute haben, die über Erfahrungen verfügten und auf Augenhöhe mit den Teilnehmern diskutieren können. Auch sie vertrete die Meinung, dass das Konzept noch genauer und klarer formuliert werden müsse.

 

Herr Schulze Thier hält eine gute Vorbereitung des Aktionstages für sehr wichtig. Die Kinder und Jugendlichen müssten das Gefühl haben, etwas bewirken zu können.

 

Frau Schulze Wierling kann sich vorstellen, dass eine Gruppe auch selbst aktiv wird und evtl. in Eigeninitiative gewünschte Maßnahmen umsetzt.

 

Herr Messing versichert, dass man mit den Jugendlichen arbeiten und ihnen nichts überstülpen wolle. Sicherlich werde auch der Wunsch nach einer Diskothek kommen, dann werde man erklären müssen, warum eine solche nicht installiert werden kann. So komme es zu einem Austausch, man müsse nicht alles am Geld festmachen. Letztendlich hätten die Politiker über die Mittelbereitstellung für die Projekte zu entscheiden. Der Prozess der Kommunikation sollte nicht gestoppt werden.

 

Herr Kleideiter schlägt vor, vorab einen finanziellen Rahmen festzulegen.

 

 

Nach weiterer Erörterung fasst Frau Mönning schließlich zusammen, dass offenbar grundsätzlich Einigkeit darüber besteht, an dem Konzept weiter zu arbeiten. In einer der nächsten Sitzungen sollte das Konzept, in dem die heutigen Anregungen und Vorschläge eingearbeitet werden, wieder vorgelegt werden.

 

Der Ausschuss fasst folgenden

 


Stimmabgabe: einstimmig

 

Frau Mönning bittet zu prüfen, in welcher Form Jugendliche in diesem Ausschuss mitarbeiten können.

 

Frau Nattler regt an, Informationen aus Rosendahl über das dort mit Kindern und  Jugendlichen durchgeführte Projekt „Wie entsteht eine Stadt“ einzuholen.