Zu diesem Tagesordnungspunkt werden Frau Thiesing vom Kreis Coesfeld, Herr Wellmer von der wfc und Herr Hinz von der Fa. NDIX begrüßt.

 

Frau Thiesing und Herr Wellmer erläutern im Rahmen einer Power-Point-Präsentation die EUREGIO-Projektidee „Masterplan Breitband 3N“ (siehe Anlage 1 zu dieser Niederschrift).

 

Herr Pfeiffer erkundigt sich, wie teuer der Anschluss für ein Unternehmen und wie teuer die Anlegung des Netzes ist.

 

Herr Wellmer führt aus, dass bezogen auf die ursprüngliche Planung im Kreis Borken  die Anschlusskosten individuell bestimmbar seien und mehrere 1.000,-- € betragen könnten. Für den Kreis Coesfeld werde versucht ein realisierbares Angebot zu unterbreiten.

Frau Thiesing ergänzt, dass durch einen größeren Produktkatalog ein besseres Angebot vorgelegt werden soll.

 

Herr Schlieker erkundigt sich nach dem Unterschied zwischen DSL und Breitband. Außerdem erkundigt er sich, ob neben dem innerstädtischen Bereich und den Gewerbegebieten auch die Versorgung des Außenbereiches vorgesehen sei.

 

Herr Wellmer führt aus, dass eine breitbandige Datenübermittlung per Kupferleitungen oder Glasfaserkabel möglich sei. Mit einem Glasfaserkabel seien die Möglichkeiten jedoch sehr viel umfangreicher.

 

Herr Hinz erläutert, dass es um den Glasfaseranschluss direkt ins Gebäude der Unternehmen gehe. Im Moment sei es bei den vorhandenen Netzen so, dass die Kupferleitung bis zum Grundstück gehe und die sogenannte „letzte Meile“ der Schwachpunkt sei. Hier sollen die Investoren mit einem breitbandigen Anschluss versorgt werden. Diese Infrastrukturmaßnahme ziele zunächst auf Unternehmen ab, auf lange Sicht werde man aber die gesamte Bevölkerung hiermit vorteilhaft versorgen können.

 

Herr Wellmer teilt mit, dass auch die Versorgung des ländlichen Bereiches möglich wäre.

 

Herr Fehmer hält fest, dass also zunächst keine flächendeckende Versorgung erreicht werde.

 

Frau Dirks bestätigt, dass es für Privathaushalte und für ländliche Bereiche Probleme gebe. Derzeit werde der Status quo untersucht und überprüft, wo die DSL-Leitungen ankommen. Danach würden Gespräche mit Versorgern aufgenommen, um zu sehen, welche Möglichkeiten es gebe. Es gebe auch Gemeinden, die Zuschüsse zahlten, um den ländlichen Raum besser zu versorgen. Auch gebe es ein Programm zur Verbesserung der DSL-Versorgung in ländlichen Gebieten. Hieran werde parallel gearbeitet. Das sei aber etwas anderes als der heutige Vorschlag, Unternehmen, Verwaltungen und Schulen mit einer zukunftsweisenden Leistung zu verbinden.

 

Herr Fehmer wirft die Frage auf, ob die Glasfasertechnik wirklich Stand der Technik ist. Er habe gelesen, dass in Rosendahl mit einer neuen Funktechnik Highspeed-Surfen ermöglicht wird.

 

Frau Thiesing bezeichnet diese Funktechnik als eine mittelfristige Zwischenlösung, um die Bevölkerung und den Außenbereich anschließen zu können. Die Funklösung stoße aber sehr schnell an ihre Kapazitätsgrenzen während Glasfaserkabel langfristig unbegrenzt Daten transportieren könnten.

 

Herr Fehmer erkundigt sich, ob mit der Entscheidung für ein Konstrukt eine Ausschlusswirkung für ein anderes verbunden sei.

 

Das wird von Frau Thiesing verneint. Es seien viele Konstruktionsmöglichkeiten denkbar.

 

Auf Nachfrage von Herrn Pfeiffer führt Frau Thiesing aus, dass das Netz komplett offen bleiben soll. Bei der Telekom werde dagegen vorgegeben, wer zu welchen Konditionen das Netz nutzen dürfe. Bei einem offenen Netz entstünde ein größerer Wettbewerb, so dass die Dienstleistung billiger würde.

 

Herr Brunn fragt nach, ob in Billerbeck bereits Gespräche mit potentiellen Unternehmen geführt worden seien, um den Bedarf zu ermitteln.

 

Frau Dirks erklärt, dass ein Bedarf ihr gegenüber nicht so dringend geäußert wurde. Ihr sei erläutert worden, dass viele gar nicht wüssten, welche Möglichkeiten sie mit der neuen Technik haben und sich noch keine weitergehenden Gedanken gemacht hätten.

 

Herr Fehmer erkundigt sich, ob es Sinn mache, in anstehenden Neubau- oder Gewerbegebieten vorsorglich Glasfaserkabel zu verlegen.

 

Frau Thiesing hält die Verlegung von Leerrohren auf jeden Fall für hilfreich.

 

Seitens der SPD-Fraktion stehe die Glasfaservernetzung hoch auf der Prioritätenliste, und zwar als Grundstein für wirtschaftliches Wachstum aber auch für Wohngebiete, so Herr Tauber . Diese Technik werde zukünftig gefragt sein. Neben der Kreislösung sähen sie aber auch Möglichkeiten vor Ort über die GIWo und Synergieeffekte. Wenn unterstellt werde, dass 70% der Kosten für den Tiefbau anfallen sei die Verlegung von Leerrohren sehr sinnvoll.

Im Übrigen sei diesen Monat die Breitbandstrategie des Bundes auf den Weg gebracht worden, diese solle bis 2010 die bislang nicht versorgten Gebiete mit leistungsfähigen Breitbandanschlüssen abdecken und bis spätestens 2014 75% der Haushalte versorgen. Er erkundigt sich, ob das zeitlich passe oder ob jetzt hier ein Spurt eingelegt werden müsse.

 

Frau Thiesing erläutert, dass der Bund eine Kombination von Glasfaser und Kupferleitungen vorsehe und damit langfristig Kapazitätsgrenzen erreicht würden. Sie habe den Eindruck, dass hiermit die großen Telekommunikationsanbieter unter Druck gesetzt werden sollen.

 

Zur Nachfrage von Herrn Tauber, ob es im Nachhinein eine Konkurrenz geben könne, teilt Frau Thiesing mit, dass die Anbieter aus wirtschaftlichen Gründen kein Interesse an einer Versorgung des ländlichen Raumes haben.

 

Herr Brunn erkundigt sich, ob die Stadt Billerbeck im Arbeitskreis vertreten sei und wenn ja, sollte in der nächsten HFA-Sitzung entsprechend berichtet werden. Außerdem sollte die Gesellschafterversammlung der GIWo und der Betriebsausschuss informiert werden. Dann könnte überlegt werden, welche Vorleistungen wie z. B. das Verlegen von Leerrohren u. U. getroffen werden können.

 

Herr Hinz unterstreicht, dass durch die Nutzung vorhandener Leerrohre erhebliche Kosten eingespart werden könnten.

 

Frau Dirks fragt nach, ob es bereits eine konkrete Planung zur Trassenführung gebe.

 

Herr Hinz erläutert, dass das Kreisgebiet Ort für Ort erschlossen werden müsse, wobei die Erschließung neben wirtschaftlichen Erwägungen abhängig sei von der Nachfrage der Unternehmen und ob sich Stadtwerke finanziell einbringen. Den Kreis Coesfeld komplett mit einem Glasfasernetz auszustatten werde ca. 3 – 4 Jahre dauern.

 

Herr Kortmann möchte wissen, wie lange es dauern würde bis ein Netz in den Gewerbegebieten aufgebaut ist.

Das hänge von verschiedenen Komponenten ab, so Frau Thiesing. Sie halte aber einen Zeitraum von 3 Jahren für realistisch.

 

Herr Dr. Meyring erkundigt sich, welchen Betrag denn z. B. Unternehmen mit rd. 100 Mitarbeitern bereit seien für eine Anbindung an das Netz zu bezahlen.

Herr Hinz teilt mit, dass viele mittelständische Unternehmen bereits jetzt 250,-- bis 400,-- € zahlten. Für fast den gleichen Preis oder etwa 100,-- € mehr könnten sie auch an ein Glasfaserkabel mit einer 5 x so hohen Leistung angebunden werden. Das sei aber nur der Preis für die Infrastruktur, die Dienste müssten zusätzlich eingekauft werden.

Im Übrigen hätten nicht nur größere Unternehmen Interesse an einer extrem leistungsfähigen Breitbandversorgung, sondern auch Firmen, die große Datenmengen transportieren müssten, wie z. B. Ärzte, Planungsbüros.

 

Herr Fehmer erkundigt sich, in welchem Zeitrahmen die noch anstehenden Fragen geklärt werden können.

Frau Thiesing legt dar, dass die Mittel aus dem Konjunkturpaket möglichst schnell verausgabt werden müssen und sie hoffe, in der nächsten Sitzung einen wesentlichen Schritt weiter zu kommen. Sehr viel hänge von der Entscheidung der Kommunen ab.

 

Herr Fehmer wirft ein, dass man damit nicht weiter komme. Bei den Unternehmen vor Ort müsse der Bedarf erfragt werden, wobei diese Abfrage im Hinblick auf die Mittel aus dem Konjunkturpaket viel zu lange dauere.

 

Herr Wellmer räumt ein, dass man sich zurzeit in der Schwebe befinde, viele Dinge sich aber in nächster Zeit klärten. Er versichert, dass an dem Thema mit Hochdruck gearbeitet werde.

 

Herr Fehmer stellt die Überlegung an, zweigleisig zu fahren. Die Breitbrandversorgung mittels Funktechnik sei relativ kurzfristig zu realisieren, so dass eine erhebliche Verbesserung für die gesamte Fläche Billerbecks erreicht werde. Ein Anschluss an ein Glasfasernetz sei für den Normalverbraucher zu teuer. Er schlage vor, Informationen über die in Rosendahl praktizierte Funktechnik einzuholen.

 

Frau Dirks weist darauf hin, dass dies zwei unterschiedliche Dinge seien, die langfristig zusammen wüchsen. Die Verwaltung könnte die Informationen bündeln und für die nächste HFA-Sitzung aufarbeiten.

 

Herr Dittrich spricht sich ebenfalls für eine Information in der nächsten HFA-Sitzung aus, daneben sollte aber auch die andere Variante weiter diskutiert werden.

 

Herr Schlieker hält es für notwendig, die Versorgung des Außenbereiches zu verbessern.

 

Frau Dirks fasst abschließend zusammen, dass die nächsten Schritte bzgl. der Glasfasertechnik aufgezeigt worden seien. Des Weiteren werden zu einer der nächsten HFA-Sitzungen Informationen über die Funktechnik eingeholt.