Herr Messing stellt mittels einer Power-Point-Präsentation die einzelnen Linien der Schülerbeförderung detailliert vor. Dabei weist er darauf hin, dass wegen des Gefahrenpotentials möglichst viele Haltestellen von den Landstraßen in die Wirtschaftswege verlegt worden seien. Die Abfahrzeiten seien so gewählt worden, dass die Schüler, die eine Schule in Coesfeld besuchen, rechtzeitig die Busse oder den Zug erreichen.

Weiter führt er aus, dass durch die Einführung des Ganztagsunterrichtes die Fahrt nach der 9. Stunde (täglich außer dienstags) komplett zusätzlich bedient werden müsse. Um diese Zusatzkosten zumindest tlw. auffangen zu können, gebe es Bestrebungen nicht mehr wie bisher nach der 4. (11.35 Uhr) und 5. Schulstunde (12.30 Uhr) Busse einzusetzen, sondern die Fahrt nach der 5. Schulstunde wegfallen zu lassen, weil es im Sekundarbereich I die 5. Stunde nicht mehr gebe und somit nur noch wenig Schüler mitführen. So könne ein Teil der Kilometer-abhängigen Kosten eingespart werden. Damit die Zeiten zwischen den Städten harmonieren und ineinandergreifen sei man aber darauf angewiesen, dass dies von Coesfeld mitgetragen wird,

Der Nachmittagsunterricht in Coesfeld ende ca. 15:50/16:00 Uhr. Danach führen die Schüler tlw. mit dem Zug und danach mit dem Bus nach Hause.

Die Nachmittagsfahrten erfolgten in Billerbeck im Schülerspezialverkehr und nicht im Linienverkehr. Zurzeit würden nachmittags zwei Busse; einer in Richtung Darfeld und Beerlage und der andere Richtung Gerleve, Hamern, Bockelsdorf, Bombeck eingesetzt. Die letzten Schüler/innen kämen um ca. 17.00 Uhr auf der Beerlage an. Optimal wäre sicherlich der Einsatz von 5 Bussen. Mit Rücksicht auf die finanzielle Lage werde versucht, die Linien zu optimieren.

 

Frau Kratz verweist auf die Unzufriedenheit in der Bevölkerung. Bemängelt werde, dass die Busse tlw. viel zu voll und die Kinder zu lange unterwegs seien, auch wenn die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Man müsse doch die Schulen in Billerbeck auch für auswärtige Schüler attraktiv machen. Deshalb wünsche sie sich, dass die Verwaltung Möglichkeiten aufzeigt, wo und wie die Schülerbeförderung optimiert werden kann.

 

Herr Messing zeigt auf, dass der Einfluss der Stadt Billerbeck bei den überörtlichen Linien nur gering ist. Betreiber sei die Westfalen Bus GmbH. Den Hinweisen auf zu volle Busse begegne die Westfalen Bus GmbH mit dem Hinweis, dass die Busse einen großen Stehplatzanteil haben und die Beförderungskapazitäten nicht überschritten würden. Wenn der Haltepunkt am Schulzentrum Coesfeld eingerichtet sei, werde sich das Problem entzerren.

 

Frau Kratz merkt an, dass man dann eben den Betreiber immer wieder auf die Probleme aufmerksam machen müsse, um Verbesserungen zu erzielen.

 

Frau Dirks betont, dass man unterscheiden müsse. Für die von Herrn Messing vorgestellten Stadtlinienverkehre (RVM) sei man hier verantwortlich, für die Beförderung der Schüler/innen, die eine Schule in Coesfeld, Münster oder Havixbeck besuchen, der jeweilige Schulträger.

Um die langen Fahrzeiten im Stadtlinienverkehr zu verkürzen, könnten mehr Busse eingesetzt werden, was aber Geld koste. Deshalb werde nach Einsparmöglichkeiten, wie z. B. den Wegfall der Fahrt nach der 5. Stunde gesucht. Außerdem sei es wichtig, günstige Anbindungen anderer Orte zu haben, um auswärtige Schüler/innen zum Besuch Billerbecker Schulen zu bewegen. Sie halte es für sehr wichtig, die Kinder vernünftig zur Schule zu befördern. Aber das Wahlverhalten der Eltern sei selten abhängig vom Schulweg. Wenn Eltern eine bestimmte Schule für ihr Kind ausgewählt hätten, nähmen sie auch längere Schulwege in Kauf.

 

Herr Messing greift den Hinweis von Frau Kratz auf, dass der Besuch Billerbecker Schulen auch für auswärtige Schüler/innen attraktiv sein müsse und weist darauf hin, dass die Beförderungssituation zwischen Billerbeck und Darfeld optimal sei. Die Anbindung nach Havixbeck sei morgens und  nach der 6. Stunde mittags ebenfalls optimal. Probleme bereite die Beförderung nach Havixbeck nach dem Nachmittagsunterricht. Die Schüler müssten erst mit dem Zug und dann am Havixbecker Bahnhof auf den Bus umsteigen, so dass sie erst um 16:45 Uhr wieder an der Einstiegshaltestelle ankämen. Um eine Verbesserung der Anbindung für die Schüler aus Havixbeck zu ermöglichen, sei in der neuen Ausschreibung nach dem Nachmittagsunterricht eine separate Fahrt nach Havixbeck mit direkter Anbindung der Ortsmitte ab dem Schuljahr 2010/11 vorgesehen. Damit wäre das Havixbecker Problem gelöst. In den Anmeldeverfahren könne bereits hierauf hingewiesen werden.

 

Nach Meinung von Herrn Kortmann handelt es sich bei der Schülerbeförderung um ein  starres nicht zeitgerechtes System. Den Schülern und Schülerinnen könne ein Schulweg von bis zu 3 Stunden, wie er nach der Schülerfahrkostenverordnung zulässig ist, heute nicht mehr zugemutet werden. Daraus resultiere, dass über eine Neuorganisation der Schülerbeförderung, evtl. in Eigenregie nachgedacht werden müsse. Die Verwaltung sollte die hierfür entstehenden Kosten ermitteln.

 

Herr Messing weist darauf hin, dass Billerbeck eine Flächenkommune ist. Auch bei einer Optimierung der Linien müssten die Bauernschaften angefahren werden. Evtl. könnte in Absprache mit den Schulleitungen, die Fahrt nach der 5. Stunde gestrichen werden. Wenn alle Schulen im Ganztagsbetrieb seien, werde es nur noch die Fahrt um ca. 16:00 Uhr geben. Wenn zusätzliche Fahrten eingeschoben werden sollen, könne das nur zu Preissteigerungen führen.

 

Herr Kortmann entgegnet, dass er anhand der übersandten Fahrpläne nicht feststellen könne, wo es Bedarfe gebe und er deshalb die Verwaltung bitte aufzuzeigen, wo und wann Bedarfe entstehen und welche Kosten diese verursachen.

 

Herr Messing verweist auf die eingangs vorgestellten Linien und Haltestellen (Anlage 1 zu dieser Niederschrift). Jeder Haltepunkt sei durchdacht und bedarfsgerecht eingerichtet worden.

 

Frau Dirks ergänzt, dass an jeder Haltestelle Kinder zustiegen. Wenn keine Kinder da seien, würde die Haltestelle eben zeitweise nicht bedient und bei Bedarf werde eine neue Haltestelle eingerichtet. So werde die Schülerbeförderung seit Generationen organisiert. Das sei nicht starr, sondern flexibel. Zur Klarstellung weist sie darauf hin, dass es Beschwerden gebe, weil Kinder tlw. über 30 Minuten unterwegs oder bereits um 7:00 Uhr in den Bus einsteigen und schon um 7:30 Uhr an der Schule ankämen. Dieses könne nur durch zusätzliche Busse vermieden werden, was aber zusätzliche Kosten verursache. Herr Messing habe versucht darzustellen, dass eine Umstrukturierung der Schülerbeförderung unter Beibehaltung der jetzigen Kosten angestrebt und deshalb über den Wegfall der Fahrt nach der 5. Stunde nachgedacht werde.

 

Herr Kösters macht deutlich, dass es nicht sein könne, dass die Beerlager Kinder erst mit dem Bus in Richtung Darfeld oder Bombeck fahren müssten. Nach Darfeld müsse ein zusätzlicher Bus eingesetzt werden. Wegen der langen Beförderungszeit holten viele Eltern ihre Kinder von der Schule ab.

 

Herr Dittrich stellt fest, dass die Ausschussmitglieder keine Experten für die Verkehrsinfrastruktur seien und schlägt vor, mit Hilfe von Studenten eine Fahrgasterhebung zu erstellen, um dann zu sehen, wie man die Grundproblematik in den Griff bekomme.

 

Frau van der Wielen wirft ein, dass die Studenten auch nicht mehr herausfinden könnten als dass zusätzliche Busse eingesetzt werden müssen, die Geld kosten.

 

Auf Nachfrage von Frau Rawe, ob es möglich wäre, die Fahrt nach der 5. Stunde zu streichen, teilt Herr Eikmeyer mit, dass dies theoretisch möglich wäre. Er sehe aber ein Problem, 26 Unterrichtsstunden auf 5 Unterrichtstage zu verteilen. Deshalb habe er die Vision in Richtung Ganztag. Nach seiner Meinung sollten die nächsten Landtagswahlen abgewartet werden. Das Problem der Beförderung Beerlager Schüler/innen betreffe die Grundschüler nicht.

 

Frau Kratz wiederholt den Vorschlag von Herrn Kortmann, die Verwaltung zu beauftragen, die Kosten für eine Optimierung der Linien zu ermitteln.

Herr Dittrich ergänzt, dass außerdem geprüft werden soll, ob Studenten mit einer Fahrgasterhebung beauftragt werden können. Des Weiteren sind die Kosten für den Einsatz eines Busses nach Darfeld zu ermitteln.

 

Diesen Vorschlägen wird einstimmig gefolgt.