Auf Nachfrage von Herrn Hövener, welche Schlussfolgerungen Herr Hein für seine Arbeit aus den ermittelten Daten ableite, führt Herr Hein aus, dass die Abwassergebühren in den Gemeinden, selbst in Gemeinden mit vergleichbarer Größenordnung fast nicht vergleichbar seien, weil die technischen Bedingungen in den Gemeinden völlig unterschiedlich seien. Von entscheidender Bedeutung seien dabei auch die Vorfluterverhältnisse. Wenn dennoch verglichen werden solle, müsse zumindest beachtet werden, ob eine nachhaltige Abwasserbeseitigung betrieben wird. Der Gebührenumfrage entnehme er, dass in Billerbeck die Abwasserbeseitigung auf einem hohen Maß betrieben wird, wobei sich die Gebühren auch im landesweiten Durchschnitt im Mittelmaß bewegen.

 

Herr Hövener fragt Herrn Hein, ob er langfristig eine Investitionsrate von unter 1 anstrebe.

 

Herr Hein bestätigt, dass die Investitionsrate im langfristigen Mittel, auch unter dem Aspekt niedriger Gebühren um 1 liegen sollte. Darauf sollte das Abwasserbeseitigungskonzept abgestellt werden.

 

Herr Wiesmann konstatiert, dass sich in den letzten Jahren an den Vergleichszahlen nicht viel geändert habe. Er fragt nach, ob zu befürchten sei, dass nach der diesjährigen Befahrung des Kanalnetzes wieder investiert werden müsse und die Gebühren angehoben werden müssen.

 

Herr Hein erwidert, dass er nur den Zustand der Kanäle ab 1992 ermessen könne. Erschreckend sei der Zustand der Kanäle aus den vorhergehenden Jahren gewesen. Er folgere daraus, dass die Qualitätsanforderungen nicht hoch genug sein könnten.

 

Herr Wiesmann wirft die Frage auf, ob aus den Investitionsraten der umliegenden Gemeinden geschlossen werden könne, dass dort das Kanalnetz vernachlässigt werde.

Herr Dr. Meyring verweist auf die niedrigen Gebühren in Havixbeck.

 

Herr Hein möchte hierzu keine Aussagen machen. In Havixbeck werde aber eine Gebühr pro angeschlossenem Einwohner bzw. Einwohnergleichwert erhoben. Dies lasse sich auf Gewerbebetriebe fast nicht anwenden. Hier sei die Gemeinde auf Schätzungen angewiesen.

 

Herr Hidding möchte von Herrn Hein wissen, worin er seine Arbeit der nächsten Jahre sehe und ob er darum kämpfen wolle, aus dem Mittelfeld heraus zu kommen.

 

Herr Hein betont, dass in den letzten Jahren alle Ansätze zur Gebührensenkung umgesetzt worden seien. Die Stellschrauben der Gebührenbedarfsberechnung seien angedreht. Im Übrigen dürfe man nicht vergessen, dass die Startbedingungen in Billerbeck andere gewesen seien. Als der Abwasserbetrieb gegründet wurde, konnte in Billerbeck kein einziger Bebauungsplan mehr durchgesetzt werden, weil die Abwasserbeseitigung nicht geregelt war. Innerhalb kurzer Zeit musste ein Investitionsstau von 10 – 15 Jahren abgebaut werden.

 

Herr Dr. Meyring wirft ein, dass hiermit aber auch ein Gebührensprung von 1,-- DM verbunden war.

 

Herr Knüwer merkt abschließend an, dass er in den nächsten Jahren aufgrund der Zinsentwicklung eine Gebührensenkung erwarte.