Beschluss:

Die Verwaltung wird beauftragt, eine öffentliche Bürgerbeteiligung über die Aufgabe bzw. Nutzungsänderung von Spielplätzen durchzuführen.


Im Vorfeld der Sitzung besichtigen die Ausschussmitglieder per Fahrrad folgende Spielplätze:

 

Spielplatz Im Konskamp

Von Seiten der Anwohner wird ausgeführt, dass zurzeit nur wenige Kinder im Einzugsgebiet des Spielplatzes wohnen, aber in den Folgejahren wieder mit mehr Kindern zu rechnen sei, da junge Familien nachrückten. Sie wünschten sich, dass der Spielplatz als Gemeinschaftsfläche erhalten bleibt und zu gegebener Zeit wieder als Spielplatz aktiviert werden kann.

 

Verwaltungsseitig wird darauf hingewiesen, dass es nicht Ziel sei, Spielplätze aufzugeben, um den Haushaltsplan zu sanieren. Es gebe verschiedene Optionen bzgl. der weiteren Nutzung der Flächen.

 

Als Ansprechpartner wird Herr Karl-Heinz Haas benannt.

 

 

Spielplatz Bergstraße

Die Anwohner machen deutlich, dass sie die Fläche behalten wollen. Ihnen würde es ausreichen, wenn die Spielgeräte abgebaut und die Fläche 2x jährlich durch die Stadt  gemäht würde.

Die Spielgeräte seien unattraktiv und würden deshalb auch kaum genutzt. Von einer Anwohnerin wird der Wunsch nach einem Skater-Platz geäußert, da auch der Wendehammer der Bergstraße häufig zum Spielen genutzt wird. Ein weiterer Anwohner wünscht sich die Aufstellung von Fußballtoren. Eine direkte Anwohnerin weist darauf hin, dass sich häufig Jugendliche auf dem Spielplatz aufhielten und Alkohol konsumierten.

 

Spielplatz Altenberger Weg

Die Anwohner weisen nachdrücklich darauf hin, dass der Spielplatz weder von Kindern zum Spielen noch von Erwachsenen z. B. bei Nachbarschaftsfesten genutzt wird. Gelegentlich, insbesondere in den Sommerferien, hielten sich in der Holzhütte lärmende Jugendliche auf und konsumierten Alkohol. Das vor 3 Jahren neu aufgestellte Spielgerät sei völlig sinnlos. Die Nachbarn wünschen sich, dass alle Spielgeräte und insbesondere die Holzhütte abgebaut werden und das Gras 2x jährlich von den Bauhofmitarbeitern gemäht wird.

Eine Anwohnerin regt an, einen Spielplatz mit den hier vorhandenen Spielgeräten vor der LAWI einzurichten, da dieser auch besser zu sehen wäre.

 

Spielplatz Eichenweg

Die Anwohner betonen, dass der Spielplatz genutzt wird.

Herr Mollenhauer weist darauf hin, dass im Wohngebiet nur noch wenige Kinder im Spielplatzalter leben und sich die Frage stelle, ob es nicht zumutbar wäre, dass diese Kinder auf benachbarte Spielplätze ausweichen.

 

Ein Nachbarschaftsvertreter erklärt, dass sich die Nachbarn den Erhalt des Spielplatzes  wünschen. Sie hätten besprochen, dass sie den Rasen mähen und wie schon in der Vergangenheit pflegen wollten, wenn die Stadt die Materialien zur Verfügung stelle.

 

Spielplatz Kapellenweg

Die Besichtigung entfällt wegen des inzwischen eingesetzten starken Regens und weil keine Anwohner anwesend sind.

 

 

Bei der anschließenden Beratung im Sitzungssaal bezeichnet Frau Mollenhauer die Bereisung als sehr erfolgreich, weil auf allen Spielplätzen Nachbarschaftsvertreter angetroffen wurden, die die Situation auf den Spielplätzen geschildert hätten. Entgegen dem Verwaltungsvorschlag, eine öffentliche Bürgerversammlung durchzuführen, schlage sie vor, bzgl. der besichtigten Spielplätze die weitere Vorgehensweise mit den Nachbarschaften direkt zu besprechen und ansonsten in der bisherigen Form weiter zu verfahren und jährlich ca. 4 – 5 Spielplätze zu besichtigen. Das scheine sehr effektiv zu sein.

 

Frau Bosse-Berger merkt an, dass sie in den Gesprächen mit den Anwohnern festgestellt habe, dass die Berichterstattung in der Zeitung wohl missverständlich war. Die Anwohner seien davon ausgegangen, dass hier bereits über die Aufgabe von Spielplätzen entschieden werde. Das sei aber keineswegs so, es solle lediglich das weitere Prozedere festgelegt werden.

 

Herr Handwerk merkt zu dem Vorschlag von Frau Mollenhauer an, dass es die Bereisung durch die Ausschussmitglieder immer schon gegeben habe und auch weiter geben sollte. Er würde jetzt eine öffentliche Bürgerversammlung begrüßen, um das Thema öffentlich zu machen und sich alle Bürger äußern könnten.

 

Frau Köhler hält eine öffentliche Beteiligung für sinnvoll, weil heute auch aufgrund des schlechten Wetters nur wenige Anwohner vor Ort gewesen seien. Wichtig sei es, die städt. Spielplätze noch einmal besser in den Fokus zu rücken.

 

Herr Kortmann meint, dass vor dem Hintergrund knapper Kassen konstruktiv über ein Umfunktionieren von Spielplätzen zu Kommunikationsflächen für die Nachbarschaften nachgedacht werden sollte. Spielplätze sollten nicht komplett aufgegeben werden, weil ja auch wieder Kinder heranwüchsen.

 

Frau Bosse-Berger regt an, langfristig zu planen und eine Bürgerbeteiligung durchzuführen.

 

Frau Mollenhauer gibt zu bedenken, dass die Spielplatzbereisungen bisher unter einer anderen Prämisse stattgefunden hätten. Früher seien die Nachbarn nach ihren Wünschen befragt worden, heute ginge es um verschiedene Optionen für die weitere Verwendung der Spielplätze.

 

Frau Ebel spricht sich gegen eine komplette Aufgabe der Spielplätze aus. Die Flächen könnten vorübergehend still gelegt werden, sie sollten aber auf keinen Fall verkauft werden. Evtl. könnten die Spielgeräte abgebaut und die Grünflächen den angrenzenden Nachbarschaften zur Verfügung gestellt werden.

 

Frau Köhler stellt heraus, dass sie bei der Bereisung den Eindruck gewonnen habe, dass die Spielplätze nicht verkauft werden sollen. Die Flächen sollten als Wiese belassen werden, auf der die Kinder spielen könnten. Dann könnten bei Bedarf kurzfristig wieder Spielgeräte aufgestellt werden.

 

Herr Maas meint, dass festgestellt werden sollte, in welchem Zeitraum wieder junge Familien in der Nachbarschaft nachwüchsen. Er könne sich vorstellen, die Plätze den Nachbarschaften im Rahmen einer Patenschaft zu übergeben. Die Plätze könnten dann bei Bedarf wieder aktiviert werden. Dann wären sie zunächst aus der finanziellen Obhut der Stadt entlassen.

 

Schließlich fasst Herr Mollenhauer noch einmal das Ergebnis der Besichtigung zusammen. So soll der Spielplatz im Bereich Schildstuhl als Spielplatz aufgegeben werden. Die Anwohner könnten die Fläche pflegen und für Nachbarschaftsfeste u. ä. nutzen. 

An der Bergstraße solle die Fläche auf jeden Fall erhalten bleiben, wobei die Spielgeräte aber abgebaut werden könnten. Die Pflege der Grünfläche soll durch die Stadt erfolgen. Die Anlieger wünschen sich die Aufstellung von zwei Fußballtoren.

Der Spielplatz am Altenberger Weg könne komplett aufgegeben und die Fläche evtl. verpachtet werden.

Am Eichenweg hätten sich die Anlieger für den Erhalt des Spielplatzes ausgesprochen und sich zur Übernahme der Pflege bereit erklärt.

 

Herr Holtkamp regt an, die Statistik (mit Ausnahme des Spielplatzes Altenberger Weg) zur Vorbereitung der Bürgerversammlung für eine gewisse Zeit fortzuführen, um aussagekräftige Zahlen zu haben.

 

Herr Kortmann spricht sich für eine große Bürgerbeteiligung aus. So würde eine breite Öffentlichkeit hergestellt und es wären nicht nur die angrenzenden Nachbarn beteiligt.

 

Herr Maas meint, dass evtl. die Presse helfen könnte, indem sie zu jedem betrachteten Spielplatz eine kleine Reportage schreibt.

 

Auf Nachfrage von Frau Bosse-Berger zu der von den Anwohnern angesprochenen Nutzung der Spielplätze durch Jugendliche berichtet Herr Tschesche, dass er noch keine Jugendlichen auf den Spielplätzen angetroffen habe, aber die Jugendlichen suchten sich sehr spontan ihre Plätze.

 

Herr Handwerk schlägt die Umnutzung zu einem pädagogisch betreuten Abenteuerspielplatz vor.

 

Herr Kortmann schlägt vor, eine Umstrukturierung der Plätze zum chillen für Jugendliche mit den Mitarbeitern des Jugendzentrums zu besprechen.

 

Herr Mollenhauer gibt zu bedenken, dass hierfür nicht unbedingt ein Standort mitten im Wohngebiet geeignet wäre. Zudem gebe es andere Flächen, z. B. im Wildgarten oder an der Skater Bahn.

 

Herr Tschesche wiederholt, dass sich die Jugendlichen zu bestimmten Zeiten einen bestimmten Platz suchten. Jugendliche seien laut und wollten Musik hören. Er finde die Idee gut, multifunktionale Plätze für Jugendliche zu schaffen, glaube aber nicht, dass hiermit das grundsätzliche Problem gelöst würde.

 

 

Herr Mollenhauer spricht dann noch den abgängigen Zaun am Spielplatz Kapellenweg an. Im Haushaltsplan stünden 8.000,-- € für die Erneuerung zur Verfügung. Die Auftragsvergabe sei aber zurückgestellt worden, weil erst über die weitere Verwendung des Platzes entschieden werden sollte. Bei einer weiteren Nutzung als Spielplatz müsste der Zaun unbedingt noch in diesem Jahr erneuert werden.

 

Herr Erfmann teilt mit, dass die dortigen Edelstahl-Spielgeräte nicht mehr der Norm entsprächen. Sie hätten dort Bestandsschutz, dürften aber nicht auf einem anderen Spielplatz wieder aufgebaut werden.

 

In der einsetzenden Diskussion sprechen sich die Ausschussmitglieder mehrheitlich dafür aus, die angrenzenden Bürger partiell nach der Nutzung des Spielplatzes zu befragen und danach über den Zaun zu entscheiden.

 

 

Nach weiterer Erörterung fasst der Ausschuss schließlich folgenden


Stimmabgabe: einstimmig