Beschluss:

Der Einführung von Netbooks an der Gemeinschaftsschule zum Schuljahr 2012/2013 wird grundsätzlich zugestimmt. Die Elternbeteiligung soll in den nächsten Wochen erfolgen. Anschließend wird dem Schul- und Sportausschuss hierüber berichtet.


Zu diesem Tagesordnungspunkt sind Herr Schulz (Lehrer an der Gemeinschaftsschule) und Herr Reicks und Herr Dierksmeier von der Verwaltung anwesend.

 

Herr Messing verweist auf die Sitzungsvorlage und stellt heraus, dass die Mittel für die Einführung von Netbooks vorsorglich in den Haushaltsplan für dieses Jahr eingestellt wurden. Dennoch sollen in der heutigen Diskussion nur die Weichen gestellt werden, denn letztlich müssten die Eltern und Schüler von der Anschaffung der Netbooks überzeugt werden. Des Weiteren sei es wichtig darauf hinzuweisen, dass kein Kind aufgrund seines Sozialstatus von der Benutzung eines Netbooks ausgeschlossen werden soll. Ggf. werde die Anschaffung von der Bürgerstiftung, der Sparkassenstiftung oder möglicherweise durch einen kommunalen Zuschuss unterstützt.

 

Herr Schulz erläutert, warum die Gemeinschaftsschule Netbooks anschaffen möchte. Zur Begründung führt er u. a. aus, dass Computer aus der Arbeitswelt heute nicht mehr weg zu denken seien und erwartet werde, dass Auszubildende mit Computern arbeiten können. Dieses müssten sie aber zuvor auch erlernen. Konkret sollen die Schüler und Schülerinnen die Internet-Recherche, das gesamte Office-Paket und die Power-Point-Präsentation beherrschen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Schlieker wie die Netbooks in den normalen Unterricht eingebunden werden sollen, erläutert Herr Schulz, dass derzeit z. B. die Schüler und Schülerinnen ihre Ideen mittels Plakaten visualisierten. Mit einem Netbook könnten sie ihre Vorstellungen im Rahmen einer Power-Point-Präsentation vortragen. Des Weiteren hätten die Schüler und Schülerinnen mit einem Netbook die Möglichkeit, sich dem Lehrer anonym mitzuteilen und z. B. den Unterricht zu bewerten. Der Umgang mit sachlicher Kritik sei ein wichtiger Teil der Erziehungsarbeit.

 

Herr Schlieker erkundigt sich weiter, ob eine spezielle Lehrerfortbildung notwendig sei.

 

Er gehe davon aus, dass das schulintern geregelt werden könne, so Herr Schulz. Bestreben sei, mit Unterstützung der Stadt eine Art Grundkultur zu vermitteln. Viele Lehrer nutzen selbstverständlich das Office-Paket und könnten ihre Kenntnisse den Schülern sicherlich auch ohne Fortbildung vermitteln.

 

Herr Kleideiter fragt nach, ab welchem Schuljahr die Netbooks in den Unterricht einbezogen werden sollen. Lehrer hätten ihm gesagt, dass es wichtig wäre mit Netbooks zu arbeiten aber nicht zu früh. Wenn hiermit bereits in der 5. und 6. Klasse begonnen würde, wären die Schüler nicht mehr in der Lage, vernünftig zu schreiben und zu rechnen. Es wäre gut, wenn zumindest in jeder Klasse ein Computer vorhanden wäre und in der 7. Klasse die Netbooks eingeführt werden.

 

Herr Schulz bestätigt, dass ein PC für die Findung eines Rechenweges vollkommen ungeeignet sei. Die Schüler sollen aber nicht dauernd mit dem Netbook arbeiten, dieses solle ergänzend zum Unterricht eingesetzt werden. Er stelle sich vor, in der 5. Klasse hiermit zu beginnen.

 

Frau van der Wielen verdeutlicht, dass an der Gemeinschaftsschule eine andere Art des Lernens in Form von Lernbausteinen praktiziert werde. Die Kinder könnten ein hohes oder flaches Niveau bedienen. Jedes Kind solle eigenständig lernen und könnte mit einem Netbook individuell arbeiten und recherchieren und anschließend das Erarbeitete im Rahmen einer Power-Point-Präsentation vorstellen. Das führe zu einer Motivation bei den Kindern.  

 

Herr Messing hält eine Einführung der Netbooks in der 5. Klasse für wichtig, weil damit auch die Grundlagen für das 10-Finger-Schreiben vermittelt werden.

 

Herr Kortmann erkundigt sich, ob die Netbooks in der Klasse bleiben sollen oder auch mit nach Hause genommen werden können.

 

Frau van der Wielen gibt zu bedenken, dass die Eltern ein Netbook sicherlich nicht finanzieren wollten, wenn es nur in der Schule genutzt werden könne.

 

Frau Köhler hält das Argument der Chancengleichheit für schlagkräftig, denn wer heute keinen PC habe, habe eigentlich schon verloren. Ein Referat könne nicht allein in der Schule erarbeitet werden, dafür werde der PC auch zu Hause benötigt. Die Vorgaben in  Bezug auf den Elternanteil halte sie für zu hoch. Sie glaube nicht, dass die Eltern das so akzeptieren werden. Außerdem wolle sie wissen, wie verhindert werde, dass die Schüler mit ihrem PC in den Pausen z. B. You Tube-Videos ansähen.

 

Frau van der Wielen teilt mit, dass die Notebooks in den Pausen in den Klassenräumen bleiben sollen.

 

Frau Schulze Wierling weist darauf hin, dass auf die Kinder beim Übergang von der Grundschule in die 5. Klasse sehr viel einstürze. Sie halte es für problematisch und für verfrüht, wenn bereits in diesem Alter der Umgang mit Netbooks erlernt werden soll.

 

Frau Kratz stellt heraus, dass grundsätzlich neue Medien in der Schule eingesetzt werden sollen. Sie sehe es aber als schwierig an, alle Eltern mit den verwaltungsseitig vorgeschlagenen  Beträgen zu verpflichten. Sie befürchte, dass sich an der Schule für alle aus finanziellen Gründen doch nicht alle Schüler und Schülerinnen anmelden können. Die Beträge seien nach ihrer Meinung zu hoch, auch wenn 24 Abschläge ermöglicht werden. Es sollten mindestens 36 oder 48 Raten möglich sein.  Bedenken habe sie auch, wenn schon in der 5. Klasse Netbooks eingeführt werden. Zu dem Zeitpunkt käme sehr viel Neues auf die Kinder zu.

 

Frau van der Wielen gibt zu bedenken, dass die Eltern irgendwann ihren Kindern sowieso einen PC kauften. Deshalb sollten die Netbooks so früh angeschafft werden, damit die Eltern nicht schon vorher einen PC angeschafft haben.

 

Herr Kösters möchte wissen, ob die Kinder ihren eigenen PC von zu Hause in der Schule verwenden dürften.

Herr Messing erläutert, dass alle den gleichen Standard haben sollen. Die Netbooks würden über die Stadt versichert und wenn ein Netbook von einem Virus befallen sei, würde verwaltungsseitig eine Reparatur vorgenommen. Des Weiteren werde mit den Eltern abgeklärt, welche Zugänge zu den sozialen Netzwerken ermöglicht werden sollen.

 

Frau Dirks führt ergänzend aus, dass die meisten Familien dafür sorgten, dass ihren Kindern ein eigener PC zur Verfügung stehe. Wenn die Eltern wüssten, dass ihre Kinder in der Schule ein Netbook benötigten, würden sie ihre Investition entsprechend planen. Außerdem habe sie bereits Zusagen von Firmen, die evtl. Netbooks sponsern wollen, wenn Familien sich diese nicht leisten können.

 

Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, so Herr Kösters, dass sich an der Schule für alle  aus finanziellen Gründen nicht alle anmelden können.

 

Herr Kortmann schlägt im ersten Jahr eine Anschaffung auf freiwilliger Basis vor. Die Eltern benötigten Zeit, um Geld anzusparen.

 

Herr Schlieker erklärt, dass er nach anfänglicher Skepsis von der Idee Notebooks einzuführen, begeistert sei. Was ihn aber störe, seien die Kosten. Warum könnte nicht ein Standard festgelegt werden und dann könne sich jeder der Sammelbestellung anschließen oder einen PC selber besorgen.

 

Herr Reicks erläutert die technische Situation im Schulgebäude und die Grundstrukturen, mit denen die Notebooks ausgestattet werden sollen. Bzgl. der Preise sollte man bedenken, dass es zwar Lockangebote der großen Elektronikanbieter gebe, dann aber noch ein Virenschutz, das Office-Paket und der Service hinzu gekauft werden müssen.

 

Herr Messing teilt mit, dass den Eltern die unterschiedlichen Standards vorgestellt werden sollen. Die Eltern sollten dann abschließend entscheiden, welches Netbook angeschafft werden soll. Hier sollte lediglich eine Empfehlung ausgesprochen werden.

 

Auf Nachfrage von Frau Kratz teilt Frau van der Wielen mit, dass nicht jedes Jahr neu über Netbooks entschieden werde, sondern die jetzigen Eltern für die Zukunft entscheiden.

 

Frau Köhler meint, dass man  heute nicht über eine Marke oder die Größe des Laptops entscheiden müsse. Heute gehe es um die grundsätzliche Entscheidung. Nach ihrer Meinung könne sich der Schulausschuss der Sache nicht verschließen. Wie die Eltern entscheiden werden, sei eine andere Sache.

 

Herr Kösters erkundigt sich, ob ein eigener leerer PC von der Verwaltung entsprechend „bestückt“ werden könnte.

Herr Reicks und Frau van der Wielen legen dar, dass es u. U. machbar, aber nicht sinnvoll wäre.

 

Frau Schulze Wierling erkundigt sich, welche Mehrheit bei den Eltern für die Anschaffung erforderlich sei.

Herr Messing antwortet, dass sich deutlich mehr als 51% der Eltern für die Netbooks aussprechen müssten. Der Elternwille sollte mit 70 – 80% Zustimmung zum Ausdruck kommen.

 

Frau Rawe spricht noch einmal die Ratenzahlungen an. In der Diskussion sei zum Ausdruck gekommen, dass 24 Abschläge zu wenig seien.

 

Wenn hier 36 oder 48 Abschläge gewollt seien, dann werde dies mit den Eltern besprochen, so Herr Messing.

 

Herr Schlieker schlägt vor, abzuwarten welche Vorschläge von den Eltern kommen. Der Schulausschuss sollte flexibel sein.


Stimmabgabe: einstimmig