Zu diesem Tagesordnungspunkt sind Herr Lasogga von der Unteren Landschaftsbehörde sowie Herr Kleining, der die Stadt als Förster betreut anwesend.

 

Herr Mollenhauer stellt voran, dass die durchgeführten Hecken- und Baumpflegemaßnahmen sicherlich einschneidend und prägend gewesen seien. Deshalb habe sich die Verwaltung im Vorfeld sehr intensiv hiermit befasst und fachlichen Rat eingeholt. Dabei sei durchaus bewusst gewesen, dass die Aktion von der Bevölkerung kritisch gesehen werden würde.

 

Herr Lasogga begründet und erläutert aus fachlicher Sicht die einzelnen Maßnahmen. Er betont mit Nachdruck, dass die Maßnahmen zwingend erforderlich gewesen seien.

So hätten die Bäume im Bereich der Berkel zur Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht unbedingt gefällt werden müssen, da sie aufgrund des aufgeweichten Bodens umzustürzen drohten und dann u. U. andere Bäume mitgerissen hätten.

Bei dem Bewuchs auf dem Wall entlang der Kreisstraße am Helker Berg sei eine Vergreisung eingetreten. Es handele sich insbesondere um Weichhölzer, die alle 8 – 10 Jahre komplett auf den Stock gesetzt werden sollten. Durch die Vergreisung sei der  Schall-, Lärm- und Staubschutz im unteren Bereich der Hecke nicht mehr gewährleistet gewesen. Im Übrigen handele es sich bei dem Wall um städt. Parzellen, die sich die Anlieger von der Innenseite her „einverleibt“ und nach ihren Naturansprüchen verunstaltet hätten. Das halte er für sehr fragwürdig. Weil nach dem Rückschnitt alles bloß gelegen habe, sei der Aufschrei groß gewesen.

Bzgl. des Rückschnitts der Hecke am Bonackerweg sei auf den dort vorkommenden seltenen Bärlauch hingewiesen worden, der nun ungeschützt sei. Der Bärlauch stehe dort auf einem extremen nicht typischen Standort und sei dort nur hingekommen, weil vor ca. 10 – 15 Jahren ein kleines Waldstück geräumt wurde und der Abraum mit dem Bärlauch dort abgelagert wurde.

 

Herr Brockamp merkt an, dass man den psychologischen Aspekt nicht vergessen sollte. Zu dem Zeitpunkt als alle auf das Sprießen des jungen Grüns gewartet hätten seien die Bäume und Sträucher abgesägt worden.

 

Herr Dübbelde weist darauf hin, dass am Helker Berg etliche Bäume rot markiert seien. Im Berkelbereich seien die mit einem roten Punkt versehenen Bäume entfernt worden, so dass sich die Frage stelle, ob die rot markierten Bäume am Helker Berg auch noch gefällt werden.

 

Herr Erfmann räumt ein, dass die unterschiedliche Handhabung unglücklich gewesen sei. Der rote Punkt an den Bäumen entlang der Kreisstraße bedeute, dass die Bäume stehen bleiben. Umgekehrt seien am Berkelquellteich die rot markierten Bäume gefällt worden.

 

Herr Dr. Meyring schlägt vor, künftig eine durchgängige Markierung anzuwenden.

 

Herr Flüchter konstatiert, dass die Aktion unglücklich gelaufen sei. Bei der Vorstellung der geplanten Maßnahmen im Ausschuss sei ihm das Ausmaß nicht bewusst gewesen. Dass die Hecke an der Kreisstraße auf den Stock gesetzt werden sollte, sei damals z. B. nicht erwähnt worden. Selbstverständlich müsse ein Baum gefällt werden, wenn die Verkehrssicherungspflicht nicht mehr gewährleistet sei. Insgesamt sei für ein Jahr zu viel zurückgeschnitten worden, vielleicht hätte man die Maßnahmen über mehrere Jahre strecken sollen. Die stehen gebliebenen Baumstumpen an der Berkel machten nicht gerade den Eindruck einer fachgerecht durchgeführten Arbeit.

 

Herr Dittrich stellt ebenfalls heraus, dass er bei der Vorstellung im Ausschuss von punktuellen Maßnahmen ausgegangen sei. Er wolle nicht die Qualifikation des Herrn Lasogga in Frage stellen. Es habe aber auch nichts mit Empfindlichkeit zu tun, wenn sich engagierte Bürger zu Wort meldeten, denen die Rückschnitte zu weit gegangen seien. Herr Rusch habe sich die Bäume im Vorfeld auch angesehen und festgestellt, dass 50 der nachher gefällten Bäume gar nicht krank gewesen seien. Und wenn er höre, dass auch Landwirte mit dem Fällen beauftragt und nachher mit dem Holz entschädigt wurden, dann stelle er in Frage ob das denn richtig sein könne.

Er freue sich über das Naturbewusstsein der Bürger und erwarte das auch von den Fachleuten, auch wenn sie Dinge anders sähen. Einige der eben angeführten Begründungen halte er nicht für gerechtfertigt. Des Weiteren seien z. B. Rückschnitte im Bereich des Bahnhofs erst nach dem 1. März erfolgt und das Holz liege dort immer noch.

 

Herr Mollenhauer und Herr Erfmann unterstreichen, dass die Rückschnitte vor dem 1. März abgeschlossen waren.

Herr Erfmann teilt zu den angesprochenen angeblich 50 nicht kranken Bäumen mit, dass diese von ausgebildeten Fachleuten begutachtet wurden. Im Zweifel werde aber ein Baum mehr gefällt, bevor u. U. jemand einen Schaden erleide. Außerdem sei nur eine einzige Maßnahme und zwar der Rückschnitt am Bonackerweg an einen Landwirt vergeben worden, mit dem Rest seien lokale spezialisierte Unternehmen beauftragt worden.

Im Übrigen seien in diesem Jahr nur 2 km von insgesamt 8 km Auftragsvolumen erledigt worden. An den Hecken sei in den letzten Jahren nichts gemacht worden.

 

Es schließt sich eine kurze Erörterung an, in der Herr Brockamp anmerkt, dass die kritischen Fragen sicherlich hauptsächlich deshalb aufgekommen seien, weil auf einmal so viel zurückgeschnitten wurde.