Beschluss: ungeändert beschlossen

Beschlussvorschlag für den Rat:

Das verwaltungsseitig vorgestellte Raumkonzept für die Ganztagshauptschule wird beschlossen. Die Verwaltung wird beauftragt die erforderlichen Genehmigungen zu beantragen, die einzelnen Gewerke auszuschreiben und unter Berücksichtigung des Schulbetriebes die Maßnahmen durchzuführen.


Herr Dittrich schlägt vor, den anwesenden Schülern und Elternvertretern aufgrund der Bedeutung des Themas  Rederecht zu diesem Tagesordnungspunkt zu erteilen. Hiergegen erhebt sich kein Widerspruch.

 

Im Rahmen einer eingehenden Ortsbesichtigung der Schule stellt Herr Hülsken die Umbaupläne detailliert vor und beantwortet Fragen.  der Ausschussmitglieder und Elternvertreter.

 

Insbesondere zum Innenhof, der mit einem Wärmeschutzglas überdacht werden soll, ergeben sich Nachfragen.

Herr Dittrich erkundigt sich, ob die für den Mensa-Bereich vorgesehene Fläche ausreichend groß sei.

Herr Hülsken verweist auf den BASS (Bereinigte amtliche Sammlung der Schulvorschriften), der einen Schlüssel vorgebe und wonach die Pläne im Soll lägen.

Herr Wilkens wirft die Frage nach der Akustik in den oberen unter dem Glasdach liegenden Klassenräumen auf.

Herr Hülsken erläutert, dass die bisher innen liegenden Klassenräume nach außen und die Fachräume nach innen verlegt werden sollen. Die Fachräume würden mit einer Be- und Entlüftung versehen. Außerdem würden Decken und Wände mit einem Schallschutz versehen.

Herr Tauber stellt die Frage, ob es nicht Probleme gebe, wenn im Obergeschoss Fachräume und im Untergeschoss die Mensa angesiedelt ist, die nicht nur mittags genutzt werde.

Herr Hülsken erklärt, dass die Fenster der Fachräume abgeschlossen würden und nur durch den Hausmeister zu öffnen seien.

 

Bei der Besichtigung eines künftigen Fachraumes im Obergeschoss wird ein Sichtschutz zur Mensa angeregt, weil die Schüler durch den Aufenthalt anderer Schüler in der Mensa abgelenkt werden könnten. Es wird das Anbringen einer Sichtschutzfolie vorgeschlagen. Es besteht aber Einvernehmen, dass zunächst abgewartet werden solle, erst wenn festgestellt werde, dass die Schüler zu sehr abgelenkt werden, sollte für Abhilfe gesorgt werden.

 

Bei dem Rundgang wird in der Schulküche seitens einiger Ausschussmitglieder ein erheblicher Renovierungsbedarf gesehen.

 

 

Bei der anschließenden Beratung im Lehrerzimmer bringt Frau Kratz zum Ausdruck, dass das Raumkonzept sehr gut gelungen sei. Insbesondere das Atrium in der Mitte, in dem die Schüler ihr Essen einnehmen und in dem größere Schulveranstaltungen stattfinden können, gefalle ihr sehr gut. In diesem Mittelpunkt der Schule werde das Schulleben stattfinden.

Die Bedenken der Eltern und Lehrer, dass es dort vielleicht zu hellhörig sei, könne sie teilen. Sie glaube aber, dass technisch viel möglich sei, um Lärm und Geruch zu reduzieren. Zudem dürfe man die Helligkeit in der Mitte nicht ungenutzt lassen. Sie plädiere für das geplante Raumkonzept.

 

Herr Steinhorst, Lehrer an der Hauptschule und Vertreter des Arbeitskreises zur Einführung der Ganztagshauptschule legt dar, dass sich einerseits die Umbaupläne positiv entwickelt hätten und viele Ideen des Arbeitskreises aufgegriffen wurden. Grundsätzlich seien sie hiermit zufrieden. Auf zwei Probleme wolle er jedoch noch einmal hinweisen.

Zum einen sehe er ebenfalls eine Aufwertung des „Zentrums“ der Schule, wenn es umgenutzt werde. Bei der Nutzung als Mensa werde sich aber ein erheblich höherer Geräuschpegel ergeben. Hier müsse man dem Fachmann glauben, dass das zu ändern ist.

Zum anderen gingen von der aus der Mensa strömenden Luft Gerüche aus, die nicht immer so angenehm seien. Wenn die Essensausgabe und –einnahme in der Mitte der Schule stattfinde, werde sich der Geruch auf die ganze Schule ausdehnen.

 

Darüber hinaus führt Herr Steinhorst an, dass vor einigen Jahren der Chemieraum renoviert wurde. Bei einem Ganztagsbetrieb müsse der Unterricht der Leistungskurve der Kinder angepasst werden, was eine Rhythmisierung der Nutzung der naturwissenschaftlichen Räume nach sich ziehe. Um Engpässe zu vermeiden, wäre es erstrebenswert, wenn alle drei Räume für alle drei Fächer genutzt werden könnten. Deshalb müsste der Vorbereitungsraum, der zurzeit neben dem Physikraum geplant sei, zwischen Biologie- und Physikraum verlegt werden, auch wenn es bitter sei, wenn ein vor kurzer Zeit renovierter Raum noch einmal angegangen werden müsse.

Herr Messing wirft ein, dass die Aufgabe eines komplett neu aufgebauten Physikraumes unter wirtschaftlichen Aspekten nicht zu vertreten sei. Trotz der Fördermittel dürfe das Budget nicht überschritten werden. Für die Renovierung eines Fachraumes müssten Kosten von 50.000,-- € bis 60.000,-- € angesetzt werden.

 

Herr Tauber kann den Ausführungen von Frau Kratz bzgl. des Schullebens im Mittelpunkt der Schule folgen. Die von Herrn Steinhorst vorgetragenen Bedenken bzgl. des Schallschutzes sehe er aber auch. Hier stelle sich die Frage, ob es evtl. noch freie Margen gebe, um evtl. immissionsdichte Fenster im Obergeschoss einbauen zu können. Hinzu kämen noch die Gerüche, womit auch ausströmende Feuchtigkeit verbunden sei. Er fragt nach, ob nicht der Werkbereich als Mensa genutzt und der überdachte Innenhof als ruhender Mittelpunkt gestaltet werden könne.

 

Herr Messing hält es gerade für diese Schulform für wichtig, dass an den Werkräumen nicht gespart wird. Wenn in den Werkräumen die Mensa eingerichtet würde, ergäben sich an anderer Stelle Defizite. Auch könnte im Atrium kein Werkraum untergebracht werden. Zu den angesprochenen Gerüchen weist Herr Messing darauf hin, dass das Essen dort nicht gekocht und die Ausgabestelle mit einer Entlüftung versehen werde. Außerdem seien Gerüche in kleinen geschlossenen Räumen viel extremer als in dem hohen Atrium.

 

Herr Tauber regt an, den Werkraum mit einem 5 m breiten Anbau zu erweitern. So gewinne man 50 qm für den Mensabereich hinzu.

Ein 5 m breiter Anbau reiche nicht aus, so Herr Messing. Hier sei mindestens ein Baukörper von  13 x 13 m erforderlich, um die Kapazitäten für 100 bis 150 Essensplätze zu schaffen.

 

Frau Kratz hält ein Umdenken für erforderlich. Das Mittagessen gehöre demnächst zum Schulleben. Und wenn es nach Essen rieche, gehöre das ebenfalls dazu.

 

Die Schulpflegschaftsvorsitzende Frau Schmidt berichtet, dass in dem Elternarbeitskreis viel über die Umbaumaßnahme diskutiert worden sei. Bei ihr und den Eltern sei der Eindruck entstanden, dass mit den jetzt zur Verfügung stehenden Fördermitteln die Hauptschule so umgebaut werde, dass damit auch der für die kommenden Jahre vorgesehene Sanierungsbedarf abgedeckt werde. Die Eltern hätten angedacht, neben dem Raum der jetzigen Küche ein zusätzliches Gebäude als Mensa anzubauen.

Im Übrigen würde ihnen immer wieder gesagt, dass ihre Vorschläge den finanziellen Rahmen sprengten. Ihnen fehlten aber Vergleichszahlen, so wüssten sie z. B. nicht, welche Kosten für das Glasdach entstünden und wie hoch die Folgekosten z. B. für die Reinigung seien.

 

Frau Dirks weist darauf hin, dass es Ganztagsschulen gebe, in denen das Mittagessen in den Klassenräumen eingenommen werde. Das Raumkonzept sei so erstellt worden, dass die Schule durch den Ganztagsbetrieb aufgewertet werde, dabei seien auch pädagogische Aspekte und die Folgekosten berücksichtigt worden. Insofern weise sie den Vorwurf zurück, dass nur an die Sanierung der Schule gedacht werde.

 

Frau Köhler bringt zum Ausdruck, dass ihr das  Raumkonzept gut gefalle. Viele ihrer Ideen seien berücksichtigt worden. Hinsichtlich des Atriums sei sie jedoch hin und her gerissen. Sie könne sich dieses gut als Freizeitinsel vorstellen. Wenn sich aber 150 Schüler gleichzeitig dort aufhielten, sehe sie Probleme.

 

Herr Messing gibt zu bedenken, dass sich nicht 150 Schüler gleichzeitig in dem Atrium aufhalten werden. Natürlich müsse auch ein pädagogisches Konzept erstellt werden. Die Schüler sollen ihr Essen nicht an langen Tischen einnehmen, sondern auch Esskultur lernen. Außerdem sei zugesagt worden, den Schallschutz zu verbessern.

 

Frau Theßeling als Mitglied des Arbeitskreises führt an, dass die Kinder mit Wahrnehmungsstörungen große Probleme mit dem Lärm hätten. Des Weiteren hätte sie sich klare Aussagen zu den Kosten, z. B. für die Akustik gewünscht. 800.000,-- € für einen Anbau könne sie nur schwer nachvollziehen.

 

Herr Hülsken legt dar, dass erst das Raumkonzept erstellt und dann über die technische Umsetzung nachgedacht werde. Hier seien die Baubehörde, der Gemeindeunfallversicherungsverband und der Brandschutzingenieur eingebunden. Auch wenn die Kosten für das Atrium und einen externen Anbau gleich wären, wäre der externe Anbau wegen der Betriebskosten die schlechteste Lösung.

 

Auf Nachfrage von Herrn Tauber, welche Grundfläche für den Mensabereich vorgehalten werden müsse, teilt Herr Hülsken mit, dass insgesamt 400 qm angesetzt werden müssen.

Daraufhin stellt Herr Tauber fest, dass eine so große Fläche nicht angebaut werden könne.

 

Herr Schulze Thier merkt an, dass die Gerüche durch die hohen Räume und die Lüftung reduziert werden. Die Verwaltung müsse aber alles daran setzen, die Akustik optimal zu gestalten.

 

Auf Einwand von Frau Schmidt, dass es nicht nur um die Akustik gehe, sondern die Mensa auch eine Durchgangshalle sei und sich dieses störend auf die integrativen Kinder auswirke, erläutert Frau Gaußelmann, dass es keine Freistunden gebe. Die gemeinsame Mittagpause werde für alle eine Stunde betragen. Außerdem könnten während der Mittagpause die Stufenräume mitgenutzt werden.

 

Nach abschließender Erörterung, in der noch einmal deutlich gemacht wird, dass alles für eine optimale Akustik getan werden müsse und die Geruchsimmissionen so gering wie möglich gehalten werden müssen, fasst der Ausschuss folgenden


Stimmabgabe: einstimmig