Beschluss:

Auf dem Gebiet der Stadt Billerbeck werden Maßnahmen ergriffen, um die Parklandschaft und Artenvielfalt zu erhalten. Dieses soll im Rahmen des NKF festgehalten werden und im Rahmen der Möglichkeiten in Billerbeck auch gelebt werden.


Von Seiten der SPD-Fraktion wird darauf hingewiesen, dass die SPD am 03.02.2014  einen Antrag mit ähnlichem Inhalt wie die Grünen gestellt hätten und dieser weder auf der Tagesordnung des Bezirksausschusses noch des Ausschusses für Umwelt-, Denkmal- und Feuerwehrangelegenheiten erwähnt werde.

Nach kurzer Erörterung besteht Einvernehmen, dass der Tagesordnungspunkt um den Hinweis auf den SPD-Antrag ergänzt wird.

 

Herr Wiesmann schlägt vor, den anwesenden Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt-, Denkmal- und Feuerwehrangelegenheiten zu den Tagesordnungspunkten 2. und 3. Rederecht einzuräumen, damit sie zu den Vorträgen Verständnisfragen stellen können.

Hiergegen wird kein Einwand erhoben.

 

Herr Brüning, Kreisvorsitzender der Kreisgruppe Coesfeld des BUND erläutert und begründet die in Abstimmung mit Herrn Dr. Baumanns, Vorsitzender des Kreisverbandes Coesfeld des NABU vorgebrachte Bürgeranregung.

Er weist u. a. darauf hin, dass die Anzahl der Kiebitze in Nordrhein-Westfalen stark zurückgegangen sei. Darüber hinaus seien etwa 45% der Arten in ihrem Bestand gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Das seien erschreckende Zahlen auf die reagiert werden sollte. In der Sitzungsvorlage sei dargelegt, dass schon eine Menge getan werde, die Zahlen belegten aber, dass das nicht reiche. Die Menschen hätten sich an den schleichenden Rückgang gewöhnt.

Herr Brüning schlägt Maßnahmen zum Flächenschutz, zur Pflege von Wege- und Feldrändern, zur Umgestaltung von gemeindeeigenen Flächen und Maßnahmen zur Biodiversität vor und wünscht sich, dass die ein oder andere Anregung aufgegriffen wird und vielleicht in einer der nächsten Sitzungen hierüber berichtet werde.

 

Herr Schulze Temming weist Herrn Brüning darauf hin, dass in Billerbeck bereits viele der von ihm vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden. So habe die CDU-Fraktion zur Flächenversiegelung beantragt, möglichst auf die Nachverdichtung zu setzen. Bzgl. der Kompensationsmaßnahmen sei auszuführen, dass die Stadt mit ihren Ökopunkten im Plus sei und sogar Punkte verkaufen könne. Sicherlich müssten Grünflächen entlang der Straßen aus Verkehrssicherungsgründen beschnitten werden, aber allein aus Kostengründen werde das auf das nötigste Maß beschränkt. Außerdem seien im Rahmen der Flurbereinigung viele zusätzliche Hecken angepflanzt worden. Auch Kiebitze seien  mittlerweile wieder vermehrt zu beobachten.

 

Herr Flüchter entgegnet, dass die von Herrn Brüning geschilderte Entwicklung wohl kaum an Billerbeck vorbeigegangen sei. Er sehe noch mehr Potential als in der Sitzungsvorlage beschrieben, um die Artenvielfalt zu erhalten. Im Bereich der Berkelaue sei sehr viel gemacht worden, aber es könnten noch weitere Rasenflächen extensiviert werden und es sollten nicht nur die Bankette seltener gemäht werden, sondern auch die Flächen, die dahinter liegen. Der Herbizideinsatz müsse reduziert werden. Bereits besprochen worden sei, dass für Flächen aus dem Interessentenvermögen nach sinnvollen Lösungen gesucht werden soll.

Er beantrage, die Verwaltung zu beauftragen, Möglichkeiten zu eruieren, um eine Steigerung der Artenvielfalt im Sinne des Vortrages weiter voran zu bringen.

 

Herr Kösters hält Maßnahmen im Außenbereich nicht für notwendig und schlägt Herrn Brüning vor, sich den Außenbereich Billerbecks und insbesondere den Bereich entlang der Steinfurter Aa einmal genauer anzusehen. 

 

Herr Fliß unterstützt die Aussagen des Herrn Flüchter. Mit den Grundstücken der Interessentengemeinschaften sollte begonnen werden. Er appelliere an den Ausschuss, nicht jeden qm zu veräußern, sondern immer zu überlegen, ob die Fläche nicht renaturiert werden kann, selbstverständlich immer im Konsens mit den Eigentümern.

 

Herr Schulze Thier konstatiert, dass das Bewusstsein durchaus vorhanden ist. So seien z. B. in Billerbeck im Rahmen eines Programmes zum Schutz der Feldlerchen die meisten Feldlerchenfenster münsterlandweit angelegt worden.

 

Frau Bosse weist darauf hin, dass viele Hecken im Außenbereich radikal beseitigt wurden, damit die Felder mit den großen landwirtschaftlichen Geräten besser bewirtschaftet werden können. Das seien Rückzugsflächen für viele Tiere gewesen, davor dürfe man die Augen nicht verschließen.

 

Frau Dirks weist zum Antrag des Herrn Flüchter darauf hin, dass die Verwaltung die Thematik zu den Interessentengrundstücken sukzessive aufarbeite. Die Verwaltung könne den Antrag im Rahmen ihrer jetzigen Ressourcen umsetzen; mit diesen Ressourcen könne aber kein Konzept erstellt werden.

 

Herr Wiesmann bittet Herrn Flüchter, seinen Antrag zu konkretisieren.

 

Herr Flüchter erklärt, dass die Verwaltung Möglichkeiten eruieren soll, die zur Steigerung der Artenvielfalt beitragen.

 

Frau Dirks gibt zu bedenken, dass dafür weitere Ressourcen benötigt werden.

 

Herr Schulze Temming beantragt, den Beschlussvorschlag des Herrn Brüning zu übernehmen: „Auf dem Gebiet der Stadt Billerbeck werden Maßnahmen ergriffen, um die Parklandschaft und die Artenvielfalt zu erhalten bzw. wieder herzustellen.“

 

Herr Schulze Brock gibt zu bedenken, dass die Anlieger beteiligt werden müssen, wenn es um Interessentenvermögen gehe.

 

Herr Fliß weist darauf hin, dass im NKF doch Ziele formuliert seien. Das Ziel „Naturschutz“ und „Erhöhung der Artenvielfalt“ könnte doch ebenfalls aufgenommen werden.

 

Herr Wiesmann stellt fest, dass zum einen der Antrag des Herrn Flüchter vorliege, der die Entwicklung eines Konzeptes beinhalte und zum anderen der Antrag des Herrn Schulze Temming, der vorsehe die Formulierung des Herrn Brüning zu übernehmen.

 

Nach weiterer Erörterung über die Formulierung des Beschlusses fasst der Bezirksausschuss schließlich folgenden

 


Stimmabgabe: 10 Ja-Stimmen, 1 Enthaltung