Herr Franz-Ludwig Blömker, Vorsitzender des Vereins „Akademie Ehrenamt“ in Warendorf stellt sich zunächst persönlich vor und erläutert dann mittels Power-Point-Präsentation das Prozedere und die Erfahrungen mit der Ehrenamtskarte (siehe Anlage 1).

 

Frau Dirks weist darauf hin, dass sich die Verwaltung im Rahmen des Leader-Prozesses bereits mit dem Thema „Ehrenamt“ beschäftigt habe und dabei auf den Verein Akademie Ehrenamt gestoßen sei.

Weiter teilt sie mit, dass über die Einführung einer Ehrenamtskarte vor einiger Zeit bereits in der Bürgermeisterkonferenz gesprochen wurde. Hiervon seien nicht alle begeistert gewesen, weil jede Stadt oder Gemeinde ihre eigene Struktur habe. Sie persönlich sei davon überzeugt, dass man die Einführung einer Ehrenamtskarte mit allen kreisangehörigen Gemeinden gemeinsam machen sollte, wenn sie denn eingeführt werden soll. Bislang werde das Ehrenamt in Billerbeck so weit wie möglich unterstützt. Die Vereine hätten sich aber bisher dagegen ausgesprochen, Ehrenamtspreise auszuloben, weil es schwierig wäre, eine Leistung heraus zu heben, weil jeder an seinem Platz etwas leiste, wenn auch nur für 1 Stunde in der Woche.

 

Herr Flüchter erkundigt sich, ob es Probleme mit dem zu leistenden Stundensatz gebe.

Herr Blömker führt aus, dass er Probleme eher im politischen Raum als bei den Vereinen selber wahrgenommen habe. Bei der Ehrenamtskarte gehe es um das Engagement selber, die Karte könnten auch diejenigen bekommen, die in der dritten Reihe tätig seien. Die Ehrenamtskarte werde als zusätzliches Instrument gesehen. So werde in Warendorf alle zwei Jahre auch ein Ehrenamtspreis vergeben. Dieser werde aber nicht für eine besondere Leistung vergeben, sondern der Preis habe immer einen bestimmten Fokus. Dieses Jahr gehe es um „Engagement durch Vielfalt“.

 

Frau Bosse weist darauf hin, dass inzwischen im Kreis Warendorf alle Kommunen die Ehrenamtskarte eingeführt haben, dort aber auch zunächst nur vier Kommunen hiermit begonnen hätten. Also sollte man doch auch hier den Mut haben, mit zwei oder drei Kommunen zu starten. Nach ihren Informationen forciere die Bürgermeisterin der Stadt Dülmen das Thema sehr und auch in Senden werde über das Thema diskutiert.

 

Frau Köhler ist ebenfalls der Meinung, dass eine Ehrenamtskarte kreisweit eingeführt werden sollte. Des Weiteren glaube sie, dass sich eine Stadt hiermit auch „schmücken“ könne.

 

Die Feststellung von Frau Köhler, dass Herr Blömker mit seinem Verein den Kommunen kostenfrei Arbeit abnehme, wird von Herrn Blömker bestätigt mit dem Hinweis, dass dies vom Land auch sehr geschätzt werde. Mit den Kommunen im Kreis Warendorf sei vereinbart, dass sie die einmalig vom Land bei Einführung zur Verfügung gestellte Landespauschale an die Akademie Ehrenamt weiterleiten. Hiervon bezahle der Verein z. B. Drucksachen oder Aufsteller. Nach 3 Jahren bekomme der Verein 150,-- €/Jahr.

 

Zur Frage von Frau Köhler, ob der Verein Akademie Ehrenamt auch im Kreis Coesfeld tätig werden würde, führt Herr Blömker aus, dass sicherlich das von ihm angesprochene Tool AKEA zur Verfügung gestellt würde, sein Verein aber nicht die Arbeit im ganzen Kreis Coesfeld übernehmen möchte. Er könnte sich aber in Billerbeck die Bürgerstiftung als Partner vorstellen.

 

Frau Rawe möchte wissen, wieviel Zeit in Billerbeck für die Arbeit rund um die Ehrenamtskarte eingeplant werden müsste.

Herr Blömker teilt mit, dass gerade für den Start ein bisschen Zeit eingeplant werden müsse, für die Administration nachher sei der Zeitaufwand nicht so groß. Der Verein Akademie Ehrenamt unterhalte ein Büro, in dem ein Ehrenamtlicher an einem Vormittag in der Woche tätig sei.

 

Herr Holtkamp erkundigt sich, woher die Inhaber einer Ehrenamtskarte denn wüssten, wo sie ihre Karte einsetzen könnten.

 

Herr Blömker teilt mit, dass sich die Vergünstigungen ständig verändern könnten. Einen Katalog hierüber gebe es nicht. Interessierte könnten sich über einen Tool im Internet über die Vergünstigungen informieren.

 

Herr Holtkamp möchte weiter wissen, ob bekannt sei, wie viele Vergünstigungen von den Berechtigten in Anspruch genommen werden.

Herr Blömker berichtet, dass die Evaluation NRW aus 2010 gezeigt habe, dass die Ehrenamtskarteninhaber ihre Karte 1 – 2 mal monatlich in Anspruch nehmen. Der Akademie  Ehrenamt lägen keine eigenen Erhebungen vor.

 

Herr Lennertz fragt nach, ob Unternehmen die Vergünstigungen auch wieder zurückziehen könnten. Des Weiteren wisse er, dass in Altenberge nur wenige Ehrenamtskarten ausgestellt worden seien. Er befragt Herr Blömker woran das liegen könnte.

Herr Blömker antwortet, dass es immer möglich sei, die Vergünstigungen zu verändern. Im Übrigen gebe es auch Orte im Kreis Warendorf, in denen die Karte nicht so nachgefragt werde. Es liege immer daran, wie die Sache angegangen werde.

 

Frau Dirks bestätigt, dass ohne starkes Engagement der zuständigen Personen kein Erfolg erzielt werde.

 

Herr Holtkamp befürwortet die Einführung einer Ehrenamtskarte. Allerdings könne die Arbeit nicht einfach nebenher oder nur halbherzig gemacht werden; das brauche Schub. Deshalb wäre vielleicht ein strategischer Partner außerhalb des Rathauses wünschenswert.

 

Frau Rawe spricht sich ebenfalls für die Einführung der Ehrenamtskarte aus. Dabei werde ein strategischer Partner benötigt. Darüber hinaus sollte das Thema auch auf Kreisebene weiter verfolgt werden.

 

Herr Holtkamp merkt an, dass man das Thema erst einmal vor Ort stark machen müsse und weiter sehen sollte, wie man es auf Kreisebene etablieren kann.

 

Auf Nachfrage von Frau Ueding, wer die ehrenamtlichen Stunden bestätige, erläutert Herr Blömker, dass die jeweilige Institution die Stunden mit einem einfach auszufüllenden Formular bescheinigen müsse. Falls jemand bei mehreren Stellen ehrenamtlich tätig sei, dann müsse jede Institution jeweils eine Bescheinigung ausstellen und die Stunden würden dann addiert.

 

Herr Lennertz schlägt vor, wie in Everswinkel und Warendorf mit der Ehrenamtskarte erst nach der Akquise von 10 Vergünstigungen zu starten.

 

Frau Schulze Wierling schlägt vor, die Werbegemeinschaft ins Boot zu holen.

 

Frau Dirks gibt zu bedenken, dass die Werbegemeinschaft der richtige Ansprechpartner wäre, wenn es hinterher um die Vergünstigungen gehe. Zunächst gehe es aber um die Organisation und da wäre die Bürgerstiftung der richtige Ansprechpartner.

 

Nach weiterer Diskussion über das weitere Vorgehen besteht Einvernehmen, dass die Bürgermeisterin gemeinsam mit Herrn Blömker hinsichtlich eines strategischen Partners Kontakt mit dem Vorstand der Bürgerstiftung aufnimmt. Gleichzeitig soll eine kreisweite Einführung der Ehrenamtskarte bei der Bürgermeisterkonferenz angeregt werden. Anschließend ist der Ausschuss zu informieren.