Beschlussvorschlag für den Rat:

1.     Die Stadt Billerbeck beteiligt sich an der Kampagne „Fairtrade-Towns“ und strebt die Zertifizierung und die Erlangung des Titels „Fairtrade-Stadt“ an.

2.     Bei allen Rats- und Ausschusssitzungen sowie im Büro der Bürgermeisterin wird zukünftig Kaffee und mindestens ein weiteres Produkt aus dem Fairen Handel verwendet.

3.     Zur Erlangung des Titels „Fairtrade-Stadt“ wird die Verwaltung zu einem Treffen der Steuerungsgruppe einladen.
Die Steuerungsgruppe soll das Ziel verfolgen, dass Fairtrade-Produkte zu einem erheblichen Anteil Bioqualität haben.

 


Frau Nachbar erläutert die Ausführungen in der Sitzungsvorlage.

 

Frau Branse weist darauf hin, dass Fairtrade International in die Schlagzeilen geraten sei, weil z. B. unter dem Fairtrade-Siegel sogenannte „Mischprodukte“ angeboten würden, in denen sich zu einem großen Anteil nicht fair gehandelte Produkte befinden. Ein Beispiel seien Butterplätzchen. Des Weiteren gebe es Schnittblumen, die das Fairtrade-Siegel bekommen hätten, bei denen die Pestizidbelastung aber gleich hoch seien wie bei konventionellen Schnittblumen. Dennoch sei sie aber dafür, dass Billerbeck Fairtrade-Stadt wird, wobei die Steuerungsgruppe für eine umfassende Aufklärung der Kunden sorgen und die Fairtrade-Produkte kritisch betrachten müsse.  

 

Herr Schlieker bestätigt, dass konventionelle Schnittblumen (Rosen) besser sein können als fair gehandelte. Er schlage vor, den Beschlussvorschlag dahingehend zu ergänzen, dass die Steuerungsgruppe darauf hinarbeiten soll, dass möglichst Fairtrade-Produkte zu einem erheblichen Anteil Bioqualität haben müssen.

Im Übrigen finde er es merkwürdig, wenn die CDU-Fraktionen den Antrag stelle, aber niemand von der CDU zur Mitarbeit in der Steuerungsgruppe bereit sei.

 

Frau Dirks wirft aufgrund der Diskussionsbeiträge die Frage auf, ob Billerbeck denn tatsächlich Fairtrade-Stadt werden oder sich besser mit nachhaltigem Einkauf beschäftigen sollte. Sie habe schon einmal darauf hingewiesen, dass es unterschiedliche Siegel gebe und es handele sich schon um Marketing, wenn den Städten eine Zertifizierung angeboten werde.

 

Herr Schlieker ist auch der Meinung, dass man sich der Frage stellen müsse, ob Fairtrade nur eine reine Flyer-Geschichte sei oder aber eine Sache, hinter der man konsequent stehe.

 

Herr Dr. Meyring erklärt, dass doch bekannt sei, dass Fairtrade nichts mit ökologischem Anbau zu tun habe. Im Übrigen schlage die CDU-Fraktion für die Steuerungsgruppe Herrn Stefan Holtkamp vor.

 

Frau Branse weist darauf hin, dass Fairtrade den Bürgern bekannt sei und sich auch gut verkaufen lasse. Fairtrade-Stadt zu werden, sei durchaus attraktiv und schließe auch GEPA-Produkte nicht aus. Wichtig sei, dass die Steuerungsgruppe bei den Produkten kritisch hinsehe.

 

Nach weiterer Erörterung besteht Einvernehmen, den Beschlussvorschlag um diesen Punkt zu ergänzen.

 


Stimmabgabe: einstimmig