Beschlussvorschlag für den Rat:

Die Verwaltung wird beauftragt, mit ALDI ein Plankonzept zu entwickeln und einen städtebaulichen Vertrag u. a. zur Übernahme der Planungskosten zu erarbeiten.


Herr Schrader von der BBE-Handelsberatung Münster stellt die Auswirkungs- und Verträglichkeitsanalyse vor.

 

Auf Nachfrage von Herrn Knüwer teilt Frau Besecke mit, dass die Empfehlungen Bestandteil der Bauleitplanung sein werden.

 

Auf kritische Nachfrage von Herrn Becks zur Verkaufsfläche erläutert Frau Besecke, dass lt. Bebauungsplan 600 qm Verkaufsfläche festgeschrieben seien. Die Verkaufsfläche sei aber tatsächlich höher, da die Vorkassenzone und überdachte Bereiche heute mitgerechnet würden. An der Größe des Gebäudes werde sich aber nichts ändern, lediglich die Berechnung sei heute anders als zum Zeitpunkt der Errichtung des Aldi-Marktes.

Dem Hinweis der Verwaltung, dass mit der Verkaufsflächenerweiterung eine erhebliche städtebauliche Aufwertung an dem Standort erreicht werde, hält Herr Becks entgegen, dass der Eigentümer schon heute die Fläche aufwerten könne. Dieses Argument benötige er nicht, um der Erweiterung zuzustimmen. Jeder qm der dort mehr entstehe, wirke sich zum Nachteil der Innenstadt aus. Weiter sei zu befürchten, dass zukünftig weitere Geschäfte in der Innenstadt leer stehen werden und zentrale Einkaufsmöglichkeiten, die z. B. von älteren Menschen genutzt werden, vielleicht verloren gehen. Die Mitglieder der SPD-Fraktion würden deshalb dem Beschlussvorschlag der Verwaltung nicht zustimmen.

 

Herr Flüchter schließt sich den Ausführungen des Herrn Becks grundsätzlich an. Er werde dem Beschlussvorschlag ebenfalls nicht zustimmen. Es werde ein schleppender Vorgang in Gang gesetzt, wenn an der Peripherie liegende Märkte attraktiver gestaltet werden.

 

Herr Kortmann merkt an, dass ein Standort mitten in der City sicher besser wäre. Aber keiner wolle doch, dass Aldi sich aus Billerbeck zurückziehe.

 

Herr Becks wirft ein, dass Aldi gar nicht weg wolle und Herr Kortmann dies nicht einfach behaupten könne.

 

Herr Kortmann gibt zu bedenken, dass man nicht die Möglichkeit habe, Aldi einen Standort in der City anzubieten. Deshalb sehe er die Erweiterung an der Stelle als einzige Möglichkeit an.

 

Herr Brockamp bezeichnet die Reaktionen von SPD und Grünen als trotzig. Die Verträglichkeitsanalyse komme zu einem klaren und eindeutigen Ergebnis. Wenn man trotzdem dagegen sei, brauche man demnächst auch keine Analysen in Auftrag zu geben. Er spreche sich für die geplante Erweiterung aus und sehe diese auch als Gewinn für Billerbeck an.

 

Auch wenn maximal nur 2,7 % Umsatzumlenkungen zu befürchten seien, so Herr Spengler, werde dieser Anteil aber anderen Unternehmen weggenommen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Spengler beziffert Frau Besecke die Kosten für die Analyse auf ca. 3.000,-- €.

 

Herr Brockamp geht davon aus, dass keine neuen Artikel ins Sortiment aufgenommen werden, sondern nur der Verkaufsraum erweitert werde.

 

Herr Schrader macht deutlich, dass planungsrechtlich davon ausgegangen werde, dass die Erweiterungsfläche auch genutzt werde.

 

Herr Knüwer betont, dass das Aldi-Konzept überall gleich sei. Deshalb glaube er nicht, dass das Sortiment erweitert werde. Aldi werde sich kundenfreundlicher gestalten. Er habe keine Bedenken, der Erweiterung zuzustimmen. Auch wenn der Aldi dort nicht hätte zugelassen werden dürfen, gebe es ihn jetzt dort und müsse Möglichkeiten zur Entwicklung haben.


Stimmabgabe: 5 Ja-Stimmen, 3 Nein-Stimmen, 1 Enthaltung