Sachverhalt:
Im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2010 wurde darum gebeten, eine Gegenüberstellung der früheren zu den heutigen Betriebskosten vorzulegen.
Als Anlagen sind beigefügt:
1) die Entwicklung der Kosten für die Wasseraufbereitung und sonstige Bewirtschaftungskosten (ohne Energiekosten),
2) die Entwicklung der Energiekosten,
3) für das Jahr 2010 eine Gesamtzusammenstellung der Bewirtschaftungskosten
4) die Freibadstatistik für das Jahr 2010
5) Gesamtbesucherzahlen 1996 bis 2010
6) Einnahmenabrechnung 2010
zu 1)Wie aus der Zusammenstellung der Kosten für die Wasseraufbereitung zu entnehmen ist, haben sich diese Kosten deutlich erhöht. Die Ursache liegt in der neuen, erheblich besseren Wasseraufbereitung. Außerdem besteht eine Abhängigkeit zu den Besucherzahlen, die mit der Sanierung angestiegen sind. Im Jahr 2010 wurde trotz des eher durchschnittlichen Wetters der zweitbeste Wert nach dem Supersommer 2003 erzielt.
Die Badewassertechnik wird durch die Mitarbeiter des Abwasserbetriebes betreut. Es wird permanent daran gearbeitet, den Betrieb des Freibades weiter zu optimieren, um Kosten einzusparen.
zu 2)Bei den Energiekosten sind die Umstellung der Stromheizung auf Gas und die Solar-Absorberanlage zu berücksichtigen. Während die Strompreise je kW/h zu Beginn des letzten Jahrzehnts ihren Tiefpunkt hatten, sind die Preise seitdem kontinuierlich gestiegen. Die Auswirkungen des Wetters auf die Strom-Heizkosten (Strom NT Bad) lässt sich gut an den Werten für den Super-Sommer 2003 und auch den Weltmeisterschaftssommer 2006 ablesen.
Nach der Sanierung sind die Stromkosten für den Betrieb des Bades (ohne Heizkosten) deutlich gestiegen. Dieses war zu erwarten, da die Umwälzung des Wassers viel intensiver erfolgt als früher. Eine Wasseraufbereitung des Kleinkinderbeckens erfolgte früher gar nicht (hier wurde das Becken täglich neu gefüllt). Die Solarabsorberanlage für die Beckenheizung und die thermische Solaranlage für die neuen Duschen waren nicht vorhanden.
Die Erwärmung des Wassers mittels Solarabsorber führt auf der anderen Seite zu erheblichen Einsparungen bei den Heizkosten. Diese waren 2009 und 2010 jedoch immer noch recht hoch. Ursache sind die Baumaßnahmen, die erst ein kurzfristiges Aufheizen des Wasser zum Eröffnungstag mittels Gasheizung zuließen, die relativ niedrigen Tages- und Nachttemperaturen und die angestrebten 23° Wassertemperatur.
zu 4)Die Freibadstatistik wurde um Temperatur- und Bewölkungsangaben ergänzt. Die Tiefstwerte der Nächte liegen nicht vor, können aber annähernd aus den Absorbertemperaturen um 6:00 Uhr abgeleitet werden. Die Absorberanlage beginnt zu arbeiten, wenn die dortige Temperatur die Beckentemperatur um mindestens 6° überschreitet.
Gasverbräuche wurden nur insgesamt für jeden Monat erfasst. Es lässt sich aber anhand der Juli-Werte erkennen, dass die Absorberanlage bei gutem Wetter über 20° und wenig Bewölkung für die Beheizung ausreicht. Es kann davon ausgegangen werden, dass das Gas im Juli aufgrund der hohen Besucherzahlen überwiegend für die Nachheizung des Duschwassers benötigt wurde.
Ausblick auf die
Jahre 2011 ff
Seitens der Verwaltung wird durch weitere Optimierungen daran gearbeitet, die Betriebskosten zu senken.
Einen maßgeblichen Beitrag an den Gesamtkosten stellen –wie ausgeführt- die Heizkosten dar. Diese werden maßgeblich durch zwei Punkte beeinflusst:
1) Badöffnung
Die Verwaltung ist immer bestrebt, das Bad ab dem 1. Mai öffnen zu können. Sofern das Wetter schlecht war, wurde trotzdem spätestens Mitte Mai geöffnet. Im vergangenen Jahr bestand bis zu diesem Zeitpunkt keine Möglichkeit, das Badewasser mit der Solar-Absorberanlage vorzuheizen, sodass die Gasheizung mehrere Tage rund um die Uhr betrieben werden musste. Wie aus der Statistik zu entnehmen ist, war die Zahl der Badegäste gering. Von den Badegästen der ersten Woche kamen sicherlich einige, um sich das Ergebnis der Badsanierung anzusehen.
Erst mit der Wetterbesserung nach dem 20. Mai nahm die Zahl der Besucher zu. Insgesamt entfiel auf den Mai 2010 annähernd der halbe Gas-Jahresverbrauch.
Aus Sicht der Verwaltung sollte in vergleichbaren zukünftigen Jahren daher die Öffnung allein vom Wetter abhängig gemacht werden. Dieses muss den Käufern von Jahreskarten bei dem Kauf deutlich gemacht werden.
2) angestrebte
Wassertemperatur
Wie aus der Freibadstatistik entnommen werden kann, wird das Bad von den Badegästen erst bei gutem Wetter mit Temperaturen über 20° angenommen. Ein großer Teil der Frühschwimmer sowie einige weitere Badegäste besuchen das Bad jedoch offenbar bei fast jedem Wetter.
Aus Sicht der Verwaltung ist zu überlegen, ob die Zuheizung mit der Gasheizung nicht auf die Tage beschränkt werden sollte, an denen die Wassertemperatur 21° unterschreitet. Andere Bäder mit einer Solar-Absorberanlage verzichten vollständig auf eine Zuheizung.
Durch beide Maßnahmen müsste der Gasverbrauch in einem durchschnittlichen Jahr annähernd halbiert werden können.
i. A.
Gerd Mollenhauer Marion Dirks
Fachbereichsleiter Bürgermeisterin
Anlagen:
Zusammenstellung der Kostenentwicklung für die Wasseraufbereitung
und sonstige Bewirtschaftungskosten (ohne Energiekosten),
Zusammenstellung der Entwicklung der Energiekosten,
Gesamtzusammenstellung der Bewirtschaftungskosten für das Jahr 2010
Freibadstatistik 2010 ergänzt um Temperatur- und Bewölkungsangaben
Gesamtbesucherzahlen 1996 bis 2010
Einnahmenabrechnung 2010