Betreff
Antrag der CDU-Fraktion vom 18. Nov. 2012 zur Beckenabdeckung für das Freibad
Vorlage
FBPB/886/2014
Art
Sitzungsvorlage

 Beschlussvorschlag:                  Beschlussvorschlag für den Rat:

Die Verwaltung wird beauftragt, die Ausstattung des Freibades Billerbecke mit einer Beckenabdeckung vorzubereiten und Preisanfragen für die erforderlichen Maßnahmen entsprechend der Beschreibung im Sachverhalt durchzuführen.


Sachverhalt:

In der o. a. Sitzung des Schul- und Sportausschusses wurde über eine Abdeckung des Freibades beraten. Die Kosten wurden als zu hoch angesehen und die Verwaltung wurde beauftragt, weiter zu recherchieren.

 

Zur damaligen Sitzung wurde verwaltungsseitig zunächst mit zwei Anbietern Kontakt aufgenommen. Mit einem Anbieter wurden die Möglichkeiten dann vor Ort detaillierter besprochen und die vorgeschlagene Lösung entwickelt.

 

Nach der Sitzung wurde die Abdeckung des Freibades nochmals mit beiden Anbietern erörtert.

Der in der Sitzung geäußerte Gedanke, mehrere kleinere Rollen auf der Längsseite aufzubauen wird von beiden Anbietern als schlechtere Lösung angesehen. Die Kosten würden kaum geringer sein, der Arbeitsaufwand dagegen erheblich höher.

Dieses ist nachvollziehbar, da die Kosten der Folie bereits knapp 50 % der Kosten für die Technik (ohne die bauseitigen Leistungen) ausmachen.

Hinzu kommt, dass aus konstruktiven Gründen zwischen den einzelnen Bahnen immer Streifen frei bleiben würden. Bei der vorgeschlagenen Lösung mit zwei Abdeckrollen, von denen jeweils eine auf jeder Querseite stehen soll, würden die Abdecklücken minimiert.

Für die Abdeckrollen auf der Längsseite müssten auch Abstellplätze geschaffen werden und es wären auch Veränderungen am Becken (Einstiegsleiter und Geländer am Rand) erforderlich.

Der alternative Gedanke wurde auch mit der Denkmalpflege besprochen. Von dort wird die abgestimmte Variante als guter Kompromiss gesehen. Eine Vielzahl von Abdeckrollen an der Längsseite des Beckens wird dagegen sehr kritisch gesehen.

 

Im Rahmen einer Ortsbesichtigung im Freibad Nottuln wurde deutlich, dass das Aufbringen der Folie auf das Becken auch ohne Auszugsvorrichtung funktioniert. Wenn der Folienanfang das Becken erreicht hat, schiebt sich die Folie von allein nach vorn. Dass dieses so funktioniert, wird von beiden Anbietern bestätigt.

 

Um Kosten zu sparen, könnte auf die kleine Fläche des Springerbereiches verzichtet werden. Hierfür wäre der Aufwand (Stellfläche für die Rolle schaffen, Umbau der Einzäunung des Springerbereiches, Einstiegsleiter herausnehmbar umbauen…) relativ hoch.

 

Beschränkt man sich auf das Hauptbecken, so würde die technische Ausrüstung ohne Auszugsvorrichtung rd. 45.000,- Euro kosten.

Verwaltungsseitig wurde zur letzten Sitzung vorgeschlagen, die Abdeckrollen mit U-Steinen einzuhausen, mit Rollos zu verschließen und die U-Steine zu verkleiden und zu begrünen.

Ein Kompromiss könnte so aussehen, dass die Abdeckung aus U-Steinen errichtet wird, aber auf die Rollos und die Verkleidung und Begrünung verzichtet wird. Für die bauseitigen Arbeiten für die Stellplätze, die Anschlüsse usw. würden dann rd. 19.000,- Euro zu kalkulieren sein und für die U-Steine nochmals rd. 11.000,- Euro. Durch einen Verzicht auf die Abdeckung mit U-Steinen könnten zwar nochmals ca. 8.000,- Euro gespart werden. Hiervon wird aber verwaltungsseitig und auch seitens der Anbieter deutlich abgeraten. Die Abdeckrollen würden gerne als „Spielplatz“ genutzt und könnten Schaden nehmen. Außerdem wäre die Folie permanent der Witterung ausgesetzt, was die Haltbarkeit deutlich reduzieren kann.

 

Nimmt man die aufgeführten Kompromisse hin, müsste die dargestellte vereinfachte Version für ca. 75.000,- - 80.000,- Euro realisierbar sein, ohne Abdeckung des Springerbereiches.

 

Auf Hinweis der Gemeindewerke Nottuln, dass die Energieagentur Berechnungen zu Einsparungen anbieten würde, wurde verwaltungsseitig Kontakt mit der Energieagentur aufgenommen. Die Energieagentur hat bereits Berechnungen für viele Bäder durchgeführt. Eine konkrete Berechnung für Billerbeck wurde jedoch nicht durchgeführt, da sie mit zu vielen Unwägbarkeiten verbunden wäre aufgrund der vorhandenen Solar-Absorberanlage. Unter Berücksichtigung der umfangreichen Erfahrungen der Energie-Agentur wird von dort das Einsparpotential für Billerbeck eher bei unter 50 % als bei über 50 % gesehen. Der Mitarbeiter äußerte, dass sich seines Erachtens eine Abdeckung bei unserem Freibad zurzeit nicht rechnen werde.

 

Unter Annahme der Berechnungsgrundlagen der Wirtschaftlichkeitsberechnung aus der Sitzungsvorlage zur letzten Sitzung könnten bei Annahme von Investitionskosten in Höhe von 75.000,- Euro die jährlichen Kosten von 8.823,- Euro auf ca. 6.766,- Euro reduziert werden. Wird (trotz Reduzierung der Abdeckfläche um den Springerbereich) ein Einsparpotential von 50 % angenommen, würde die Ersparnis bei heutigen Gaspreisen bei ca. 6.250,- Euro liegen.

Wie in der früheren Vorlage aufgelistet, sind in den errechneten jährlichen Kosten auch kalkulatorische Zinsen in Höhe von 2 % der Herstellungskosten, somit 1.500,- Euro, enthalten. Wird vorausgesetzt, dass die Beckenabdeckung aus der Investitionspauschale finanziert wird, würden die jährlichen Kosten rd. 1.000,- Euro unter der angenommen Ersparnis liegen.

 

Unter Berücksichtigung der CO²-Einsparung für die Umwelt ist zu überlegen, ob trotz der nicht gesichert nachweisbaren Amortisation einer Abdeckung die Maßnahme trotzdem durchgeführt werden sollte.

 

Der in der letzten Sitzung geäußerte Gedanke, dass vielleicht eine gebrauchte Abdeckung erworben werden könnte, wird aus Sicht der Verwaltung kaum zum Tragen kommen können. Es wäre Zufall, wenn eine geeignete Abdeckung in einem guten Zustand erworben werden könnte. Es muss hierbei auch berücksichtigt werden, dass die baulichen Vorkehrungen trotzdem anfallen würden und bei der gebrauchten Anlage auch von geringeren Abschreibungszeiten ausgegangen werden müsste, sodass der Einspareffekt nur gering sein kann.

 

i.      A.

 

 

 

Gerd Mollenhauer                                                                 Marion Dirks

Fachbereichsleiter                                                               Bürgermeisterin

 


Bezug:      Schul- und Sportausschuss vom 17. Nov. 2013, TOP 2 ö. S.

 

Höhe der tatsächl./voraussichtlichen Kosten:                                                             -,---

 

Finanzierung durch Mittel bei der HHSt.:                                                                      

Über-/außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von Euro:                                                

Finanzierungs-/Deckungsvorschlag: