Sachverhalt:
In der o. a.
Sitzung des Schul- und Sportausschusses wurde über eine Abdeckung des Freibades
beraten. Die Kosten wurden als zu hoch angesehen und die Verwaltung wurde
beauftragt, weiter zu recherchieren.
Zur damaligen
Sitzung wurde verwaltungsseitig zunächst mit zwei Anbietern Kontakt
aufgenommen. Mit einem Anbieter wurden die Möglichkeiten dann vor Ort
detaillierter besprochen und die vorgeschlagene Lösung entwickelt.
Nach der
Sitzung wurde die Abdeckung des Freibades nochmals mit beiden Anbietern erörtert.
Der in der
Sitzung geäußerte Gedanke, mehrere kleinere Rollen auf der Längsseite aufzubauen
wird von beiden Anbietern als schlechtere Lösung angesehen. Die Kosten würden
kaum geringer sein, der Arbeitsaufwand dagegen erheblich höher.
Dieses ist
nachvollziehbar, da die Kosten der Folie bereits knapp 50 % der Kosten für die
Technik (ohne die bauseitigen Leistungen) ausmachen.
Hinzu kommt,
dass aus konstruktiven Gründen zwischen den einzelnen Bahnen immer Streifen
frei bleiben würden. Bei der vorgeschlagenen Lösung mit zwei Abdeckrollen, von
denen jeweils eine auf jeder Querseite stehen soll, würden die Abdecklücken minimiert.
Für die
Abdeckrollen auf der Längsseite müssten auch Abstellplätze geschaffen werden
und es wären auch Veränderungen am Becken (Einstiegsleiter und Geländer am
Rand) erforderlich.
Der
alternative Gedanke wurde auch mit der Denkmalpflege besprochen. Von dort wird
die abgestimmte Variante als guter Kompromiss gesehen. Eine Vielzahl von
Abdeckrollen an der Längsseite des Beckens wird dagegen sehr kritisch gesehen.
Im Rahmen
einer Ortsbesichtigung im Freibad Nottuln wurde deutlich, dass das Aufbringen
der Folie auf das Becken auch ohne Auszugsvorrichtung funktioniert. Wenn der
Folienanfang das Becken erreicht hat, schiebt sich die Folie von allein nach
vorn. Dass dieses so funktioniert, wird von beiden Anbietern bestätigt.
Um Kosten zu
sparen, könnte auf die kleine Fläche des Springerbereiches verzichtet werden.
Hierfür wäre der Aufwand (Stellfläche für die Rolle schaffen, Umbau der Einzäunung
des Springerbereiches, Einstiegsleiter herausnehmbar umbauen…) relativ hoch.
Beschränkt
man sich auf das Hauptbecken, so würde die technische Ausrüstung ohne
Auszugsvorrichtung rd. 45.000,- Euro kosten.
Verwaltungsseitig
wurde zur letzten Sitzung vorgeschlagen, die Abdeckrollen mit U-Steinen
einzuhausen, mit Rollos zu verschließen und die U-Steine zu verkleiden und zu
begrünen.
Ein
Kompromiss könnte so aussehen, dass die Abdeckung aus U-Steinen errichtet wird,
aber auf die Rollos und die Verkleidung und Begrünung verzichtet wird. Für die
bauseitigen Arbeiten für die Stellplätze, die Anschlüsse usw. würden dann rd.
19.000,- Euro zu kalkulieren sein und für die U-Steine nochmals rd. 11.000,-
Euro. Durch einen Verzicht auf die Abdeckung mit U-Steinen könnten zwar
nochmals ca. 8.000,- Euro gespart werden. Hiervon wird aber verwaltungsseitig
und auch seitens der Anbieter deutlich abgeraten. Die Abdeckrollen würden gerne
als „Spielplatz“ genutzt und könnten Schaden nehmen. Außerdem wäre die Folie permanent
der Witterung ausgesetzt, was die Haltbarkeit deutlich reduzieren kann.
Nimmt man die
aufgeführten Kompromisse hin, müsste die dargestellte vereinfachte Version für
ca. 75.000,- - 80.000,- Euro realisierbar sein, ohne Abdeckung des Springerbereiches.
Auf Hinweis
der Gemeindewerke Nottuln, dass die Energieagentur Berechnungen zu Einsparungen
anbieten würde, wurde verwaltungsseitig Kontakt mit der Energieagentur
aufgenommen. Die Energieagentur hat bereits Berechnungen für viele Bäder durchgeführt.
Eine konkrete Berechnung für Billerbeck wurde jedoch nicht durchgeführt, da sie
mit zu vielen Unwägbarkeiten verbunden wäre aufgrund der vorhandenen
Solar-Absorberanlage. Unter Berücksichtigung der umfangreichen Erfahrungen der
Energie-Agentur wird von dort das Einsparpotential für Billerbeck eher bei
unter 50 % als bei über 50 % gesehen. Der Mitarbeiter äußerte, dass sich seines
Erachtens eine Abdeckung bei unserem Freibad zurzeit nicht rechnen werde.
Unter Annahme
der Berechnungsgrundlagen der Wirtschaftlichkeitsberechnung aus der
Sitzungsvorlage zur letzten Sitzung könnten bei Annahme von Investitionskosten
in Höhe von 75.000,- Euro die jährlichen Kosten von 8.823,- Euro auf ca.
6.766,- Euro reduziert werden. Wird (trotz Reduzierung der Abdeckfläche um den
Springerbereich) ein Einsparpotential von 50 % angenommen, würde die Ersparnis
bei heutigen Gaspreisen bei ca. 6.250,- Euro liegen.
Wie in der
früheren Vorlage aufgelistet, sind in den errechneten jährlichen Kosten auch
kalkulatorische Zinsen in Höhe von 2 % der Herstellungskosten, somit 1.500,-
Euro, enthalten. Wird vorausgesetzt, dass die Beckenabdeckung aus der
Investitionspauschale finanziert wird, würden die jährlichen Kosten rd. 1.000,-
Euro unter der angenommen Ersparnis liegen.
Unter Berücksichtigung
der CO²-Einsparung für die Umwelt ist zu überlegen, ob trotz der nicht
gesichert nachweisbaren Amortisation einer Abdeckung die Maßnahme trotzdem
durchgeführt werden sollte.
Der in der
letzten Sitzung geäußerte Gedanke, dass vielleicht eine gebrauchte Abdeckung
erworben werden könnte, wird aus Sicht der Verwaltung kaum zum Tragen kommen
können. Es wäre Zufall, wenn eine geeignete Abdeckung in einem guten Zustand
erworben werden könnte. Es muss hierbei auch berücksichtigt werden, dass die
baulichen Vorkehrungen trotzdem anfallen würden und bei der gebrauchten Anlage
auch von geringeren Abschreibungszeiten ausgegangen werden müsste, sodass der
Einspareffekt nur gering sein kann.
i.
A.
Gerd
Mollenhauer
Marion Dirks
Fachbereichsleiter Bürgermeisterin
Bezug: Schul- und Sportausschuss vom 17. Nov. 2013, TOP 2 ö. S.
Höhe der tatsächl./voraussichtlichen Kosten: -,---