Sachverhalt:
Unter dem Leitthema „Billerbeck auf dem Weg zur energieautarken Kommune“ wurde bereits vor einigen Jahren intensiv überlegt, in welcher Form Billerbeck sich diesem Thema nähern kann. Ein Vertreter der Energieagentur stellte damals unterschiedliche Ansätze vor. Im Ergebnis wurde festgelegt, dass die Stadt am European Energie Award (eea) teilnehmen solle. Nach der Einholung entsprechender Angebote wurde dann jedoch die Vergabe abgelehnt. Die Mittel hierfür wurden jedoch auf damaligen Antrag der SPD-Fraktion in den Haushaltsplan wieder aufgenommen und sind auch für den Haushalt 2016 und die Folgejahre eingeplant.
Beim eea stellte sich die Frage, was die Teilnahme bringen würde. Viel Arbeitsaufwand für die Erfassung von umfangreichen Daten und die Einbindung aller Fachbereiche wären erforderlich. Der tatsächliche Nutzen war nur bedingt erkennbar.
Nunmehr ist die Gelsenwasser AG an unterschiedliche Städte und Gemeinden und hier insbesondere an die Städte und Gemeinden der gemeinsamen Netzgesellschaft herangetreten und bietet an, ein Kommunales Energieeffizienz-Netzwerk (KEEN) aufzubauen, zu organisieren und zu moderieren und die Förderung durch das BAFA zu beantragen.
Kommunale Energieeffizienz-Netzwerke werden durch das BAFA gefördert, um die auf übergeordneter Ebene formulierten Einsparungsziele bzw. Ziele zur Verminderung der CO²-Emissionen zu erreichen. Die Netzwerke sollen helfen, Maßnahmen zur Minderung des Energieverbrauches zu identifizieren und möglichst umzusetzen.
Die Gelsenwasser AG würde einen Netzwerkmanager stellen, der sich um alle Förderfragen und auch die Betreuung der Netzwerkkommunen kümmert. Das ganze Projekt ist zunächst auf drei Jahre ausgelegt.
Gegenüber dem eea bietet die Netzwerkarbeit einige Vorteile.
So sollen auf Vorschlag der Netzwerkkommunen spezielle Workshops zu unterschiedlichen Themen durchgeführt werden. Denkbar wäre hier z. B. das Thema Straßenbeleuchtung mit LED-Technik, das bautechnisch sensible Thema der Innendämmung oder auch die optimierte Heizungssteuerung durch Hausmeister könnten hier z. B. Themen sein.
Die Kommunen sind verpflichtet, unverbindliche Einsparungsziele zu vereinbaren und einen energietechnischen Berater zu beauftragen, sowie einen kommunalen Beauftragten zu benennen, der an den Netzwerktreffen (vier im Jahr) teilnimmt. Die Netzwerktreffen sind für den Erfahrungsaustausch zwischen den Kommunen unter fachkundiger Leitung gedacht. Hier kann auch die eine Kommune von der anderen lernen.
In den Netzwerken sollen sich mindestens fünf und höchstens 12 Kommunen zusammenschließen. Da die Resonanz in unserer Region sehr hoch ist, würden voraussichtlich in diesem Netzwerk sechs Kommunen aus der Netzgesellschaft und drei weitere aus dem Kreis Steinfurt mitwirken. So wären auch die Wege für die Arbeitstreffen kurz.
Der energietechnische Berater steht der einzelnen Kommune 18 Tage zur Verfügung. Die zu betrachtenden Objekte und Aufgaben können von der Stadt benannt werden.
Insgesamt wird verwaltungsseitig die Teilnahme am KEEN als durchaus positiv gesehen. Hier bietet sich im Gegensatz zum eea die Möglichkeit, einzelne Problemstellungen und Gebäude gezielt in den Blick zu nehmen und in der Netzwerkarbeit neue, vertiefte Erkenntnisse zu erlangen.
Die Kosten für die Teilnahme am KEEN belaufen sich für die einzelne Kommune auf 20.000,- Euro in drei Jahren. Hiervon entfallen auf das erste Jahr 7.000,- Euro und die beiden weiteren Jahre 6.500,- Euro. Verwaltungsseitig wird vorgeschlagen, hierfür die für die Teilnahme am eea eingeplanten Mittel zu verwenden und von der Teilnahme am eea Abstand zu nehmen.
i. A.
Gerd Mollenhauer Marion Dirks
Fachbereichsleiter Bürgermeisterin
Bezug:
Finanzierung durch Mittel bei Produktkonto: 09010.54310000
Anlagen:
Entwurf des Netzwerkvertrages ist im Ratsinfosystem hinterlegt