Die Bürgerstiftung Billerbeck hat sich im letzten Jahr mit der Einführung der Ehrenamtskarte in Billerbeck beschäftigt und in der Sitzung des Ausschusses für Generationen und Kultur am 10.11.2015 hierüber berichtet.

Herr Dr. Knierim führte in der Sitzung aus, dass Vereine in Billerbeck zu der Ehrenamtskarte befragt wurden und der Vorstand der Bürgerstiftung zu der Ansicht gekommen ist, dass eine Ehrenamtskarte, die nur unter bestimmten Bedingungen herausgegeben werde, eine entsolidarisierende Wirkung haben könnte. Außerdem ständen der Bürgerstiftung für die Einführung und Organisation der Ehrenamtskarte keine personellen Ressourcen zur Verfügung.

Er zeigte sich überrascht, dass die Bürgerstiftung in Lüdinghausen ohne Abstimmung mit den anderen Bürgerstiftungen im Kreis Coesfeld in Kooperation mit der dortigen Kommunalverwaltung die Ehrenamtskarte einführen wird.

Die Entscheidung über die Einführung der Ehrenamtskarte wurde in der v. g. Sitzung zurückgestellt, da die Fraktionen hierüber noch einmal intern beraten wollen. Gleichzeitig formulierte der Ausschuss an die Verwaltung die Bitte, bei der Bürgerstiftung in Lüdinghausen die Gründe für die Einführung der Ehrenamtskarte zu erfragen.

Auf Rückfrage bei dem Vorstandsvorsitzenden der Bürgerstiftung, Herrn Bernhard Krämer, erklärte dieser, dass der Vorstand nach dem gemeinsamen Treffen aller neun Bürgerstiftungen im Kreis Coesfeld an einer Informationsveranstaltung des Ministeriums für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW in Düsseldorf teilgenommen habe. Der Vorstand sei danach zu der Überzeugung gekommen, dass die Ehrenamtskarte eine ergänzende Maßnahme zu der bisherigen Anerkennungskultur in Lüdinghausen sei. Positiv werde die Möglichkeit gesehen, dass jeder, der die Voraussetzungen hierfür erfüllt, die Karte selbst beantragen könne und dabei nicht darauf angewiesen sei, durch einen Dritten vorgeschlagen zu werden. So könne sich jede ehrenamtlich tätige Person den Dank selbst abholen.

Anschließend reichte der Vorstand der Bürgerstiftung ein entsprechender Antrag bei der Stadt Lüdinghausen ein. Dieser wurde von den politischen Gremien positiv beschieden. In einem Kooperationsvertrag zwischen dem Bürgermeister und der Bürgerstiftung erfolgte die Übertragung der Aufgaben im Zusammenhang mit der Einführung der Ehrenamtskarte auf die Bürgerstiftung und die Weiterleitung der Anschubfinanzierung in Höhe von einmalig 1.500,00 Euro an die Bürgerstiftung. Die Stadt Lüdinghausen unterstützt die Bürgerstiftung insbesondere im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

In der Sitzung des Ausschusses für Generationen und Kultur vom 19.02.2015 stellten die Ausschussmitglieder bereits fest, dass die Einführung der Ehrenamtskarte verwaltungsseitig nicht nebenher bewältigt werden könnte. Hierfür wäre die Unterstützung durch einen strategischen Partner erforderlich. Da die Bürgerstiftung Billerbeck als Partner hierfür nicht zur Verfügung steht, wird verwaltungsseitig vorgeschlagen, in Billerbeck die Ehrenamtskarte nicht einzuführen. Eine kreisweite Einführung der Karte soll in der nächsten Bürgermeisterkonferenz noch einmal thematisiert werden.

i.A.                                                      i.A.

Birgitt Nachbar                                 Martin Struffert                                 Marion Dirks

Familienmanagerin                         Fachbereichsleiter                           Bürgermeisterin