Sachverhalt:
Gegen Ende des Jahres 2015 ist von den Kindertageseinrichtungen in
Billerbeck wieder das Anmeldeverfahren durchgeführt worden. Die Anmeldezahlen
für das kommende Kindergartenjahr sind mittlerweile abgeglichen worden, so dass
nunmehr von grundsätzlich relativ validen Daten ausgegangen werden kann und
Doppeltanmeldungen ausgeschlossen werden können. Wie in jedem Jahr ist aber
wieder zu berücksichtigen, dass insbesondere im Bereich der U3-Betreuung noch
weitere Anmeldungen, auch kurzfristig, erfolgen werden. Dazu kommt noch der
zusätzliche Bedarf an Betreuungsplätzen für ausländische Kinder. Diese sind
bisher nur in noch überschaubarer Anzahl in den Kindertageseinrichtungen, es
ist aber davon auszugehen, dass dieser Bedarf ansteigen wird, da viele
ausländische Flüchtlinge längerfristig in Billerbeck verbleiben werden und
zukünftig auch die Rate der Anerkennungen von Flüchtlingseigenschaften steigen
wird.
Der zum letzten Jahr zugrunde gelegte Einbruch der Kinderzahlen (67
1-jährige Kinder in 2014/2015) war somit wie vermutet nur einmalig. Gem. nachstehendem
Diagramm zeigen die Kurven wieder steigende Zahlen.
Auf der Grundlage des tatsächlichen Anmeldeverhaltens in Billerbeck
ergibt sich somit für das Kindergartenjahr 2016/2017 folgende Platz- und
Gruppenplanung, die am 10. März 2016 voraussichtlich vom Jugendhilfeausschuss
des Kreises beschlossen wird:
Insgesamt ist erkennbar, dass die Anzahl der Gruppen
erhöht wird (Steigerung von 21,92 Gruppen auf 24,66), um dem Nachfrageverhalten
entspechen zu können. Tatsächlich gründet lediglich die Kita Kunterbunt eine
ganz neue und zusätzliche Gruppe, so wie es schon zum letzten Kindergartenjahr
vermutet worden ist. Mit dieser neuen Gruppe werden damit insgesamt 3 (statt
bisher nur 2) Gruppen übergangsweise und provisorisch im „Alten Krankenhaus“
untergebracht und es verdeutlicht damit nur noch mehr die Notwendigkeit eines
Kita-Neubaus und ist somit auch als Ergänzung zur Vorstellung des Konzeptes zu
verstehen, welches bereits in der Sitzung des Jugend-, Familien, Senioren- und
Kulturausschusses vom 4.02.2014 unter TOP 2 vorgestellt und überwiegend für gut
empfunden worden ist.
Die weitere Steigerung der Anzahl der Gruppen liegt
darin begründet, dass die Einrichtungen erneut in die rechtlich zulässige
Überbelegung gehen. Damit werden für Billerbeck insgesamt 433 Plätze in den
Kindergartenbedarfsplan aufgenommen, welcher letztlich Grundlage für die
Finanzierung der Tageseinrichtungen für Kinder ist.
Auffällig beim diesjährigen Anmeldeverfahren war, dass
insbesondere die Anmeldungen im U3-Bereich erheblich zugenommen haben. In den
vorherigen Jahren hat sich die Nachfrage hier immer deutlich unter dem Durchschnitt
des Kreisjugendamtes bewegt. So lagen die Anmeldequoten für das
Kindergartenjahr 2015/2016 Anfang des letzten Jahres noch bei 32,4 %
(Kreisdurchschnitt 38,1 %). Für das Kindergartenjahr 2016/2017 ist eine
Nachfragequote von 42,95 % (Kreisdurchschnitt 42,2 %) zu verzeichnen. Dieses
ist somit eine Erhöhung in Billerbeck um rd. 10 % und somit auch
außergewöhnlich. Damit hat sich die Nachfragequote in Billerbeck dem
Kreisjugendamtsdurchschnitt angeglichen.
Unter Berücksichtigung der bisher tatsächlich vorliegenden
Anmeldungen und dem oben dargestellten Planungsvorschlag ergibt sich für
Billerbeck somit insgesamt folgende Darstellung:
Damit ist zum Einen erkennbar, dass für das kommende Kindergartenjahr
wieder jedes nachfragende Kind einen Kita-Platz erhalten kann und für
unterjährige Nachfragen noch Plätze angeboten werden können. Zum Anderen muss
aber auch berücksichtigt werden, dass tendenziell immer mehr U3-Kinder einen
Platz nachfragen. Entsprechend den Aussagen des Kreisjugendamtes kann auch für
Billerbeck gesagt werden, dass langfristig davon auszugehen ist, dass der
regelmäßige Betreuungsbeginn der Kinder nicht mehr das Vollenden des dritten
Lebensjahres sein wird, sondern die Kinder spätestens mit dem 2. Geburtstag in
der Kita angemeldet werden. Die Anmeldequote bei den 2-Jährigen beträgt bereits
jetzt schon 83,64 %.
Aber auch die Nachfrage bei den 1-Jährigen ist recht
hoch, so dass auch hier zu vermuten ist, dass der Bedarf ebenfalls noch weiter
ansteigen wird. Dieses würde dann aber erhebliche Auswirkungen haben, da
einjährige Kinder nur in Typ II Gruppen mit entsprechend geringerer Platzzahl
von nur zehn Kindern pro Gruppe betreut werden können, es also dazu kommen
wird, dass noch schneller weitere Gruppen zu bilden sind. Der Kreis gibt als
Grund für die hohe U3-Nachfrage u.a. die niedrige Arbeitslosenquote bei dazu
passend hoher Frauenerwerbsquote im Kreis Ceosfeld an.
Insgesamt empfiehlt der Kreis Coesfeld aktuell die
Planung weiterer Gruppen. Diese Empfehlung würde sich mit den hausinternen
Berechnungen decken und zudem die Möglichkeit bieten, dass die einzelnen
bestehenden Gruppen nicht auf Dauer in der Überbelegung sind. Hier stellt sich
dann schnell aber auch die Frage, welcher Träger die weitere(n) Gruppe(n)
betreibt. Aktuell befinden wir uns in Billerbeck in der Situation, dass noch
nicht für das kommende Kindergartenjahr, voraussichtlich aber ab dem
übernächsten Jahr, weiterer Platzbedarf besteht. Diese Situation würde sich
sicherlich noch verschärfen, wenn der Kita-Kunterbunt keine angemessene Lösung
für einen Neubau unter Berücksichtigung der in der JFSKA-Sitzung vom 4.02.2014
getroffenen Anmerkungen (Ausbaufähigkeit, Lautstärke in Bezug auf Wohnen,
eigenes Profil) gemacht werden kann.
Im Auftrag
Martin Struffert Marion
Dirks
Fachbereichsleiter Bürgermeisterin