Sachverhalt:
In den letzten Jahren wurde im Ausschuss für
Generationen und Kultur regelmäßig über die Entwicklung der
Kindergartenplatzzahlen informiert. Bisher konnte daraufhin in den jeweiligen
Kindergartenjahren die Nachfrage nach Kindergartenplätzen durch das
tatsächliche Angebot nach Plätzen, getragen durch den Kindergartenbedarfsplan,
gedeckt werden. Ausdrücklich hingewiesen werden muss allerdings jedoch darauf,
dass in der Vergangenheit dabei schon nicht immer der eigentliche
Wunschkindergarten angeboten werden konnte.
Bezüglich der Planungen für die kommenden
Kindergartenjahre war dabei auch klar, dass zukünftig noch weitere Gruppen
benötigt werden, da insbesondere immer mehr U-3 Kinder für eine Betreuung
angemeldet werden.
So ergab die erste Prognose des
Kreisjugendamtes im Herbst 2018 dann auch, dass bezogen auf die Weiterentwicklung der
Anmeldezahlen der vergangenen Jahre einige Plätze fehlen könnten. Dieser ersten
Prognose lagen allerdings noch die Bevölkerungszahlen aus dem Sommer 2018
zugrunde und die sogenannte Anmeldewoche in den Kitas war noch nicht
durchgeführt worden. Besorgniserregend schien die Situation indes nicht zu
sein, zumal sich auch im Bereich der Nachfrage im U-3 Bereich eine leichte
Entspannung planerisch hätte ergeben können.
Insbesondere durch die Entwicklung der
Kinderzahlen, Zuwanderung und dem tatsächlichen Anmeldeverhalten ergibt sich
nunmehr folgendes vorläufiges Bild:
Auf der einen Seite zeigt sich, dass die
(Kinder)-Bevölkerungszahlen in den letzten Jahren leicht zugenommen haben,
allerdings im Bereich der 1-jährigen Kinder im kommenden Kita-Jahr ein doch
deutlicher Sprung von 102 auf 135 Kinder erfolgte. Hier ist noch nicht für jedes
Kind ein Platz zur Verfügung zu stellen, da im U-3-Bereich noch keine
einhundertprozentige Nachfrage bestehen wird. Im aktuellen Kindergartenjahr lag
die Anmeldequote bei den 1-jährigen bei 34,31 % und bei den 2-jährigen bei
92,78 %. Tendenziell wachsen diese Kinder jedoch in den kommenden
Kindergartenjahren durch und bei gleichzeitiger Steigerung der Anmeldungen
(Anmerkung: im Ü-3 Bereich liegt die Quote bei annähernd 100 %) werden dann in
der Summe mehr Plätze benötigt. Aus diesem Grunde werden sich insgesamt dann
doch mehr Nachfragen nach Kindergartenplätzen ergeben.
Nach dem Abgleich der bisher tatsächlich
angemeldeten Kinder fehlen in Billerbeck somit für die Kinder über 3 Jahre noch
5 Plätze. Diese Kinder werden jedoch in den bisherigen Bestandseinrichtungen im
Rahmen von leichten Überbelegungen auf die bestehenden rd. 24 Gruppen
aufgeteilt und betreut.
Problematischer stellt sich jedoch die
Situation im Bereich der Kinder unter 3 Jahren dar. Nach der aktuellen
Aufstellung sind derzeit noch 39 Kinder unversorgt. Freie Plätze in den
Bestandseinrichtungen gibt es hier nicht mehr.
Der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe
Billerbeck e.V. ist bereit, angesichts dieser Situation temporäre Zusatzgruppen
für bis zu 30 Kinder unter 3 Jahren anzubieten. Diese Zusatzgruppen haben für
sich gesehen den Arbeitstitel „Kleine Strolche“, sind quasi als Kita
eigenständig und es handelt sich hier nicht um eine Ausweitung des
Betreuungsangebotes der Kita Kunterbunt. Perspektivisch gesehen soll eine
zumindest teilweise Zusammenführung mit der Kita Kunterbunt zwar erfolgen, was
dann auch mit einer Ausweitung des Betreuungsangebotes der Kita Kunterbunt
einhergehen würde. Diesbezüglich werden
jedoch noch weitere Gespräche zu führen sein.
Klar ist vom Selbstverständnis des KJFH e.V.
jedoch, dass die Qualität der Kinderbetreuung nicht leiden wird. Allerdings
kann es aber möglich sein, dass nicht alle Kinder der temporären Zusatzgruppen
die ganze Kindergartenphase im Ludgerusviertel betreut werden und zumindest
teilweise auch auf andere / weitere Kitas verteilt werden können. Ein Anspruch
auf spätere Aufnahme in die Kita Kunterbunt besteht somit nicht.
Die temporären Zusatzgruppen können deshalb angeboten
werden, da die bisher als Kita genutzten Räume im Ludgerusviertel zumindest
übergangsweise weiterhin für eine derartige Nutzung zur Verfügung stehen, wenn
die Kita Kunterbunt bis zum Sommer in ihre neuen Räumlichkeiten umziehen wird.
Mit diesem Angebot des KJFH e.V. wird ein
Großteil der fehlenden Plätze abgedeckt werden können. Erfahrungsgemäß wird ein
weiterer Teil der Familien den Betreuungsbedarf zunächst zurückstellen, weil
die eigentliche Wunscheinrichtung ja nicht belegt werden kann.
Insgesamt gesehen wird die Kinderbetreuung
für das kommende Jahr in Billerbeck unter größten Anstrengungen dargestellt
werden können. Eine endgültige Aussage hierzu kann jedoch erst dann erfolgen,
wenn der Jugendhilfeausschuss des Kreises Coesfeld bis zum 14.03.2019 den
Kindergartenbedarfsplan 2019 / 2020 abschließend beschließen wird.
Da auch in den kommenden Jahren nach jetziger
Einschätzung mit einer weiteren Ausweitung des Betreuungsbedarfes gerechnet
werden muss, ist insbesondere die Planung und Einrichtung einer Kita im neuen
Baugebiet Buschenkamp voranzutreiben.
Hierüber und über die weitere Entwicklung des
Betreuungsangebotes in Billerbeck wird in diesem Ausschuss berichtet und
diskutiert werden.
Im Auftrag
Martin Struffert Marion Dirks
Fachbereichsleiter Bürgermeisterin