Betreff
Sanierung des Freibades der Stadt Billerbeck
Vorlage
FBPB/201/2007
Art
Sitzungsvorlage

 Beschlussvorschlag:                  Beschlussvorschlag für den Rat:

 

Die Sanierung des Freibades soll auf der Grundlage der Studie der Thalen Consult GmbH unter Berücksichtigung der Beratungsergebnisse weiterverfolgt werden. Die Verwaltung wird beauftragt, Förderanträge zu stellen bzw. zu modifizieren. 


Sachverhalt:

 

Nach Erarbeitung eines konventionellen Sanierungskonzeptes im Jahre 2000 durch die VEW und den späteren Überlegungen das Freibad in ein Naturbad umzubauen, wurden im Jahre 2003 intensive Überlegungen angestellt, mit einem möglichst geringen Aufwand das Freibad zu sanieren.

 

Planüberlegungen wurden kostenlos durch zwei Badanbieter vorgestellt, natürlich mit dem Ziel, den Auftrag zu erhalten. Hier blieben jedoch einige Fragen ungeklärt.

Es wurde klar, dass für die weitere Planung ein Fachbüro zugezogen werden musste. Ein entsprechender Beschluss wurde bereits in der o. a. Sitzung gefasst.

 

Nach der zwischenzeitlichen Unterschutzstellung des Freibades  wurde verwaltungsseitig nach einem qualifizierten Büro Ausschau gehalten. Ziel war es, ein Planungsbüro zu beauftragen, das alle Aufgabenbereiche aus einer Hand anbieten kann. Nach diversen Gesprächsterminen vor Ort mit Besichtigungen des Freibades mit unterschiedlichen Planungsbüros wurde seitens der Verwaltung die Thalen Consult GmbH aus Zetel (Niedersachsen, nordwestlich von Bremen) mit der Erarbeitung einer Studie beauftragt.

 

Die Studie, die auch konkretere Kostenschätzungen aufweisen wird, soll in der Sitzung vorgestellt werden. Nach der Sitzung sollen die Beratungsergebnisse eingearbeitet werden, sodass die Studie auch als Grundlage für konkrete Förderanträge dienen kann. Mögliche Bauabschnittsbildungen sollen aufgezeigt werden. Im besonderen Maße wurde dem Planungsbüro vorgegeben, die Denkmaleigenschaft zu berücksichtigen und die Kosten im Auge zu behalten. Ziel der Stadt Billerbeck sei es, das vorhandene Bad so zu erhalten und preisgünstig zu sanieren.

 

Ohne der Präsentation vorgreifen zu wollen, sollen nachfolgend einige wesentliche Ergebnisse aufgezeigt werden, damit sich die Fraktionen bereits im Vorfeld mit diesen Punkten beschäftigen können. Möglichst sollen die entsprechenden Beschlüsse in der Sitzung gefasst werden.  

 

1)         Beckensanierung

            Im Hinblick auf das Denkmal Freibad sollen die Eingriffe so gering wie möglich gehalten werden.

Entgegen früherer Aussagen anderer Büros geht Thalen davon aus, dass das Becken vom Grundsatz her unverändert erhalten werden kann. Die Abdeckung des Beckenkopfes soll erneuert werden, die Verfliesung ist zu sanieren (defekte Fliesen austauschen, neu verfugen), neue Zu- und Abläufe sind zu schaffen. Wünschenswert wäre, auch den Boden und die bisher nicht gefliesten Wände zu fliesen, die Kosten werden optional angegeben. Die Ausstattung ist weitestgehend zu ersetzen.

Dem geringeren Aufwand steht als Nachteil gegenüber, dass das Dreimeterbrett weiterhin starr bleiben müsste, da die Wassertiefe sich nicht verändert und die Wasseroberfläche weiterhin niedriger liegt als die Oberkante des Beckenkopfes, wodurch auch die Reinigung erschwert bleibt.

 

2)         Wasseraufbereitung

            Gegenstand der Untersuchungen ist auch, Aussagen zu den Desinfektionsverfahren zu machen.

Wie früher bereits mehrfach diskutiert wurde, würde grundsätzlich die Möglichkeit bestehen, die Desinfektion anstelle mit einer herkömmlichen Chlorung mittels Sole-Durchflusselektrolyse vorzunehmen.

Für dieses Verfahren spricht, dass kein Umgang mehr mit Chlor gegeben ist und damit Chlorgasunfälle ausgeschlossen werden. Dagegen spricht der deutlich höhere Preis (Mehrpreis ca. 160.000,- Euro), die kurze Badesaison und der höhere Platzbedarf. Während das Verfahren in ganzjährig betriebenen Hallenbädern eher Sinn macht, ist die hohe Investitionssumme für ein Freibad  nicht zu rechtfertigen.

Gegenüber der heutigen veralteten Anlage würde eine neue Chlorung vollautomatisch und mit einer Möglichkeit der Fernüberwachung betrieben, wodurch Risiken deutlich gemindert werden. Es ist auch zu bedenken, dass es sich hierbei um eine tausendfach bewährte Technik handelt, die ausgereift und relativ preisgünstig ist.

 

3)         Aufheizung des Becken- und Duschwassers

            Nicht zuletzt aufgrund der seit den früheren Beratungen erfolgten drastischen Preiserhöhungen für Energie, kann nur vorgeschlagen werden, die Beckenheizung mittels einer Solar-Absorberanlage vorzunehmen und für das Duschwasser zusätzlich eine thermische Solaranlage zu installieren. Der Spitzenbedarf (für Aufheizung und an kalten Tagen) soll durch eine Niedertemperatur-Gasheizung gedeckt werden.

Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung belegt diese Planüberlegungen. 

 

Entgegen den früheren Planungen wurden die Hochbauten in die Überlegungen eingebunden. Neue Duschbereiche wurden eingeplant, ebenso ein Kombi-Raum für Behinderte, in dem sie sich duschen und umkleiden können, verbunden mit einem Behinderten-WC.

 

Auch werden Planüberlegungen für einen neuen Kinderbereich vorgestellt. Die Planung geht weit über frühere Überlegungen hinaus und beinhaltet auch einen Sandspiel- und Matschbereich sowie eine Eltern-Kind-Liegewiese und entsprechende Sitzmöglichkeiten.

Da der Förderverein seine Bereitschaft signalisiert hatte, sich bezüglich des Kinderbereiches in die Planung und Finanzierung einzubringen, sollte die weitere Planung mit dem Förderverein weiterentwickelt werden und ggf. über Abschnittsbildungen gesprochen werden, wobei technische Vorkehrungen (Leitungen, Leerrohre …)  für eine endgültige Lösung bereits vorbereitet werden könnten.

 

In Vorgesprächen wurden die Planüberlegungen bereits mit dem Amt für Denkmalpflege und der Unfallversicherung abgestimmt.

 

Vorschläge für mögliche Abschnittbildungen werden vorgetragen.

 

Es ist vorgesehen, die Planung zunächst im Rahmen eines Ortstermines vorzustellen und anschließend in der Sitzung zu präsentieren.

 

In Abstimmung mit dem Vorsitzenden werden zur Sitzung auch die Teilnehmer des Freibad-Arbeitskreises (entsprechend dem Vorgehen im Jahre 2003) eingeladen.

 

Sofern der Ausschuss von der Arbeit des Planungsbüros überzeugt sein sollte, ist vorgesehen mit dem Büro über die weiteren Planungsleistungen zu verhandeln und in einer der nächsten Sitzungen über einen konkreten Planungsauftrag zu entscheiden.

 

Parallel sollen auf der Grundlage der Studie Förderanträge gestellt bzw. modifiziert werden.

 

 

i. A.

 

 

Gerd Mollenhauer                                                     Marion Dirks

Fachbereichsleiter                                                   Bürgermeisterin

 

 

 

 

 

 

 


Bezug:      Sitzung des Schul- und Sportausschusses der Stadt Billerbeck vom

                 29. Juni 2004, TOP 1.0 ö. S.

 

 

Höhe der tatsächl./voraussichtlichen Kosten:                                         -,---              

 

Finanzierung durch Mittel bei der HHSt.:                                                                      

Über-/außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von Euro:                                                

Finanzierungs-/Deckungsvorschlag: