Betreff
Sanierung des Freibades der Stadt Billerbeck
Vorlage
FBPB/276/2008
Art
Sitzungsvorlage

 Beschlussvorschlag:                  Beschlussvorschlag für den Rat:

 

Der verwaltungsseitig dargestellten Vorgehensweise wird zugestimmt. Die Ausschreibung für den ersten Bauabschnitt ist durchzuführen.


Sachverhalt:

 

In der o. a. Sitzung des Schul- und Sportausschusses hatte die Thalen Consult GmbH eine Studie über die Sanierung des Freibades vorgestellt. Es wurde beschlossen, dass die Sanierung auf der Grundlage der Studie weiterverfolgt und Förderanträge gestellt bzw. modifiziert werden sollten. In einer späteren Ratssitzung wurde der Thalen Consult GmbH der Planungsauftrag erteilt.

 

Zwischenzeitlich hat die Thalen Consult intensiv die Planung weiter bearbeitet. Verwaltungsseitig wurden Fördermöglichkeiten geprüft, viele Gespräche wurden geführt und Förderanträge gestellt. Detailfragen der Planung wurden auch mit dem Förderverein zum Erhalt des Freibades, der DLRG und dem IBP, der zukünftig den Kiosk betreiben und ggf. auch zusätzliche Aufgaben im Freibad übernehmen wird, besprochen. Alle Detailfragen wurden außerdem intensiv mit der Denkmalpflege abgestimmt.

 

Nach alledem wird heute davon ausgegangen, dass mit der Sanierung des Freibades nach der Badesaison 2008 am 1. September 2008 begonnen werden kann. Aus Sicht der Verwaltung muss die Maßnahme allerdings in zwei Bauabschnitten realisiert werden. Entsprechend der Darlegung in der Studie der Thalen Consult würde der erste Bauabschnitt den Technikbereich mit dem Becken, der gesamten Wassertechnik und dem neuen Kleinkinderbereich umfassen und der zweite Bauabschnitt, mit dem voraussichtlich nach der Badesaison 2009 begonnen werden kann, würde den Hochbaubereich mit den neuen Duschen, Umkleide- und Duschbereich für Behinderte und die Überarbeitung der Gebäude beinhalten. Als Grundlage für die Solarabsorberanlage würde die Sanierung der Dächer bereits im Rahmen des ersten Bauabschnittes erfolgen.

Diese Vorgehensweise ergibt sich aus dem Sachstand zu den Förderanträgen.

 

Bezüglich der Förderanträge ist auszuführen, dass seitens der Bezirksregierung bzw. des Landes Nordrhein-Westfalen eine eindeutige Inaussichtstellung von Fördermitteln erfolgt ist. Eine schriftliche Mitteilung mit Zulassung des vorzeitigen Baubeginns wird noch vor der Sitzung erwartet. Die Fördersumme wird sich auf 218.000,- Euro belaufen. Der Betrag soll auf die Jahre 2008 – 2010 verteilt werden.

Der an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gestellte Antrag wird in diesem Jahr keinen Erfolg haben. Grundsätzlich wurde das Billerbecker Projekt zwar in die erste Priorität gesetzt. Die zur Verfügung stehenden Mittel müssen allerdings nach Aussage der Stiftung vornehmlich für laufende Projekte verwandt werden, sodass Billerbeck in diesem Jahr nicht berücksichtigt werden konnte. Es wurde empfohlen, einen neuerlichen Antrag für das Jahr 2009 zu stellen, wobei allerdings zu einer Förderung vorab keine Aussage gemacht wird. Das Freibad Billerbeck wird als etwas „Besonderes“ gesehen, sodass Chancen für eine Förderung durchaus bestehen.

Schließlich war vorgesehen, dass der Förderverein sich deutlich in die Finanzierung des Kleinkinderbereiches einbringt und hierfür einen Förderantrag an die Sparkassenstiftung stellen wollte. Eingehende Gespräche mit Vertretern der Stiftung, dem Förderverein und dem Finanzamt haben zu dem Ergebnis geführt, dass es durchaus möglich ist, dass die Stadt unmittelbar für diesen Zweck (Denkmalpflege, Sportförderung und Gesundheitspflege) Fördermittel der Sparkassenstiftung beantragt. Ein unmittelbarer Antrag durch die Stadt hat den Vorteil eindeutiger Zuständigkeiten und erheblicher Vereinfachungen im Verfahren. Würde der Kleinkinderbereich über den Förderverein erstellt, müsste das Planungsbüro auch für den Förderverein arbeiten, Ausschreibungen müssten für zwei Auftraggeber aufgeteilt werden usw.  Verwaltungsseitig wurde daher ein Antrag an die Sparkassenstiftung gestellt. Beantragt wurde eine Zuwendung in Höhe von 210.000,- Euro.

Der Förderverein selber könnte entweder Spenden an die Stadt geben oder in eigener Regie und im Rahmen der eigenen Leistungsfähigkeit die Ausstattung des Kleinkinderbereiches übernehmen. 

 

Die vorstehenden Ausführungen führen seitens der Verwaltung zu dem Ergebnis, dass die Sanierung des Freibades in den zwei Abschnitten ausgeführt werden sollte, nicht zuletzt, um die Chance auf weitere Fördermittel zu erhalten.

 

Der aktuelle Planungsstand soll in der Sitzung durch das Planungsbüro vorgestellt und bezüglich des ersten Bauabschnittes für eine Ausschreibung beschlossen werden. Für diesen ersten Bauabschnitt haben sich im Zuge der weiteren Detailplanung keine erheblichen neuen Erkenntnisse ergeben. Aufgrund des Erwerbes der alten Trafostation können diese Räumlichkeiten für die Technik mitgenutzt werden, sodass der vorgesehene Anbau entsprechend kleiner ausgeführt werden kann. Der Kleinkinderbereich wurde überarbeitet, konkrete Vorschläge für die Ausstattung wurden unterbreitet und mit dem Vorstand des Fördervereins abgestimmt. Auch erfolgte eine Abstimmung mit der DLRG, die ebenfalls zu geringfügigen Änderungen geführt haben.

 

Parallel zum ersten Bauabschnitt soll auch ein neuer Kiosk geschaffen werden. Nachdem die bisherige Betreiberin des Freibad-Kiosk aus persönlichen Gründen das Vertragsverhältnis leider nicht aufrechterhalten kann, wurde ein neuer Pächter gesucht. Neben dem Bahnhof und dem Wildgarten-Bereich ist der IBP grundsätzlich bereit, auch den Kiosk zu betreiben und ggf. sogar weitere Aufgaben im Freibad zu übernehmen. Der alte Kiosk wird kurzfristig beseitigt. Ein neuer Standort neben dem ehem. Trafogebäude wurde gemeinsam festgelegt. Etwaige auf die Stadt zukommende Kosten sind in bisherigen Kostenschätzungen noch nicht enthalten. In der kommenden Saison wird der Kioskbetrieb nur mit einem eingeschränkten Sortiment aufrechterhalten.

 

Bezüglich des zweiten Bauabschnittes wurde zunächst davon ausgegangen, dass die vorgesehenen Duschbereiche und der Umkleide-, Duschbereich für Behinderte vollständig neu erstellt werden, der weitere Bereich der Umkleiden, Toiletten usw. aber nur „grob“ aufgearbeitet wird. Das heisst, neben dem Austausch von einigen Fenstern Fliesen, Zargen usw. würden sich weitere Maßnahmen vornehmlich auf Anstricharbeiten beschränken.

Im Rahmen der Detailuntersuchungen hat sich allerdings herausgestellt, dass genau zu überlegen ist, ob man sich auf eine „optische“ Aufarbeitung beschränkt oder eine längerfristige Lösung schafft. So wurde z. B. festgestellt, dass der Betonboden im gesamten Umkleidebereich nur ca. 7 cm stark ist und daher zumindest im Bereich der neu zu gründenden Dusch- und sonstigen Anlagen erneuert werden muss, da eine Gründung so nicht möglich ist. Dann stellen sich die Fragen der Schnittpunkte und der ohnehin rissigen Bodenfläche. Im Bereich der Toiletten macht es z. B. wenig Sinn, die Fliesen an den Wänden nachzuarbeiten, aber die 48 Jahre alten Leitungen dahinter nicht zu erneuern.

Aus Sicht der Verwaltung sollten daher die Kosten für eine umfassendere Sanierung ermittelt werden. Im Frühjahr des nächsten Jahres könnte dann in Abhängigkeit von den finanziellen Ergebnissen des ersten Bauabschnittes und der Aussage der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu einer Förderung entschieden werden, wie umfangreich der zweite Bauabschnitt ausgeschrieben werden soll.

 

Die Thalen Consult GmbH wird in der Sitzung die Planung –insbesondere Änderungen gegenüber der Studie- und die überarbeitete Kostenschätzung vorstellen.

 

Wie in der Sitzung am 7. August 2007 ist auch für diese Sitzung vorgesehen, den Freibad-Arbeitskreis zur Sitzung einzuladen. Ergänzt werden soll der Kreis um den IBP, der –wie oben ausgeführt- den Betrieb des Kiosk und ggf. weitere Aufgaben im Freibadbereich übernehmen wird.

 

i. A.

 

 

 

Gerd Mollenhauer                                         Marion Dirks

Fachbereichsleiter                                       Bürgermeisterin


Bezug:  Sitzung des Schul- und Sportausschusses vom 7. August 2007, TOP 1 ö. S.

 

 

Höhe der tatsächl./voraussichtlichen Kosten:   1. BA lt. Studie netto 1.573.366,- €

überarbeitete Kostenschätzung wird in der Sitzung vorgestellt                                

 

Finanzierung durch Mittel bei der HHSt.:                                           57000.95000

Über-/außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von Euro:                                                

Finanzierungs-/Deckungsvorschlag: