Betreff
Vorlage des 4. Monitoring Berkelquellteich
Vorlage
FB81/0312/2024
Art
Sitzungsvorlage AbwW
Sachverhalt:
Anliegender Bericht zum 4. Monitoring zur Naturnahen Entwicklung der
Berkel und Berkelquelle in Billerbeck wird zur Kenntnis gegeben.
Folgende Empfehlungen wurden seitens des Naturschutzzentrum vorgenommen:
- Der
natürlichen Sukzession in Richtung eines frischen bis feuchten
Erlen-Auwald (= natürliche Rückkehr der für einen Standort typischen
Pflanzen) soll weiterhin zugelassen werden. Dies wird empfohlen, da die
Entwicklung aktuell natürlich und standorttypisch ist.
- Im Zuge
der Sukzession und zunehmender Beschattung kommt es im Bereich der neuen
Quellgerinne zur Verdrängung der sich gerade etablierenden Quellbach-,
Ufer- und Röhrichtarten. Dies war zu erwarten und ist standorttypisch.
- Da sich
mit dem regelmäßigen Eingriff in die natürliche Sukzession durch das
Entfernen der Gehölze im Bereich der Sichtachse in den lichten
Verhältnissen sekundär zielkonforme, naturnahe feuchte Hochstaudenflur und
Bachröhrichte gut entwickeln zu scheinen, kann von weiteren lenkenden
Maßnahmen (Anpflanzungen) abgesehen werden und die Wirkung der natürlichen
Gewässerdynamik im Jahresverlauf beobachtet werden.
- Soweit
eine bessere Sichtbarkeit der Touristenquelle von der Aussichtsplattform
weiter gewünscht ist, sollte mit der Entkusselung der Sichtachse
fortgefahren werden und ggf. vereinzelte verblendende Bäume auf
städtischem Eigentum aufgeastet werden (Zeitraum Okt. bis Feb.).
- Die
natürliche Sukzession des aufgeweiteten Bachgerinnes vor der
Aussichtsplattform wird empfohlen und es ist eine allmähliche Verlandung zu
erwarten. Von der Aussichtsplattform aus können im Frühjahr bei klarem
Wasser sprudelnde Quellaustritte beobachtet werden und der Blick durch die
Sichtachse in Richtung „Touristenquelle“ gerichtet werden. Vier Infotafeln
an der Aussichtsplattform, die vom Naturschutzzentrum erarbeitet wurden
erläutern seit Anfang 2023 die Geologie der Baumberger Quellen, die
Nutzungsgeschichte der Berkelquelle, das FFH-Schutzgebiet und die
Renaturierung mit dessen Entwicklungszielen.
- Die
regelmäßige Entfernung des nicht heimischen, hoch invasiven Japanischen
Staudenknöterichs (Neophyt) im oberen Bereich des mit großen
Sandsteinblöcken befestigten Steilufers am Siedlungsrand ist fortzuführen.
Eine Ansiedlung im Schutzgebiet ist unbedingt zu vermeiden.
- Die
gesamte Renaturierungsfläche sollte weiterhin mindestens 1-2-mal jährlich
während der Vegetationsperiode von botanisch geschultem Personal begangen
werden. Hierbei sollte vor allem auf das Vorkommen von Neophyten (s.o.,
ferner Robinie, Kanadische o. Riesen-Goldrute) geachtet werden. Diese sind
entsprechend unverzüglich zu entfernen (insb. vor Samenreife).
- Das
regelmäßige Monitoring sollte, wie im Pflege- und Entwicklungsplan
angegeben (in den ersten fünf Jahren möglichst jährlich, anschließend in
einem 5-jährigen Turnus), fortgeführt werden.
Der Empfehlung des
Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld e.V. kann diesseits voll entsprochen werden.
Rainer Hein Marion
Dirks
Betriebsleiter Bürgermeisterin
Anlagen:
Nur im Ratsinformationssystem:
- Monitoring
Berkelquelle
- Tabelle
Artenliste