Sachverhalt:
Im Gebäude
Münsterstraße 22, welches 2019 unter Denkmalschutz gestellt wurde, befindet
sich bekanntlich ein Gebäudeteil aus dem 16. Jahrhundert, in dem 1904 eine
Schmiede eingebaut wurde. Der über annähernd 500 Jahre gewachsene Komplex ist
ein besonderes Zeugnis für die Arbeits- und Produktionsverhältnisse in Städten
und Siedlungen. Seine Nutzung und Erhaltung liegen aus bauhistorischen Grünen
im öffentlichen Interesse.
Mit der
Veräußerung des Gebäudeensembles wurde die Möglichkeit der Anmietung des Teils
mit der Schmiede vertraglich geregelt. Es ist vorgesehen dort eine Ausstellung
zu installieren, die bei Führungen der Allgemeinheit gezeigt werden kann. Es
ist kein Museum geplant, sondern eine Ausstellung der wechselvollen
Nutzungsgeschichte dieses besonderen Gebäudes. Durch kleine
Ausstellungssequenzen sollen ausgewählte Bauspuren und Exponate exemplarisch
auf die wichtigsten Entwicklungsstufen des Gebäudes verweisen und die
Nutzungsgeschichte nachvollziehbar machen.
Besondere
Infrastruktur ist in dem Raum nicht vorgesehen. Er soll möglichst offen und
unverändert bleiben. Im Rahmen der Führungen können Parkplätze und Toiletten am
Rathaus genutzt werden. Der Zugang ist barrierefrei über den Platz Richtung
Rathaus geplant. Es ist nicht vorgesehen dauerhaft Personal für die Einrichtung
vorzuhalten. Sie soll nur bedarfsgerecht besucht werden. Der Raum ist nicht
beheizbar und wird nur mit einem Ausgussbecken für die Reinigung ausgestattet.
Dieses Jahr sind
Mittel zur Erstellung eines Ausstellungskonzeptes im Haushalt eingestellt. Das
Fachbüro ConCultura, das bei der Räumung der Schmiede fachlich unterstützt
hatte, hatte seinerzeit (Frühjahr 2021) die Kosten für die Erstellung des
Konzeptes mit rund 15.000,- Euro beziffert. Aufgrund der allgemeinen Kostenentwicklung
muss dieser Ansatz wohl auf 20.000,- Euro erhöht werden. Es wird derzeit
versucht, von geeigneten Fachbüros Angebote einzuholen. Ausführungen dazu
erfolgen in der Sitzung.
Die Räumlichkeiten
können voraussichtlich im nächsten Jahr angemietet werden, so dass mit Hilfe
des Konzeptes Kosten für eine Ausstellung ermittelt werden können.
Zur Finanzierung
ist vorgesehen, Fördermittel zu beantragen. Eine Förderung als „Heimat-Zeugnis“
wäre inhaltlich passend und aufgrund der hohen Förderquote (80%) erstrebenswert,
erfordert jedoch ein Kostenvolumen von mindestens 100.000 Euro, was mit diesem
Projekt wohl nicht erreicht wird.
Als sinnvolle
Alternativen dürften hier die Förderungen über LEADER und die Struktur- und
Dorfentwicklung in Frage kommen. Die Förderquote liegt in beiden Fällen bei
65%, über zweckgebundene Spenden Dritter könnte hier der erforderliche
kommunale Eigenanteil ggf. noch verringert werden.
Da zum jetzigen
Zeitpunkt die Kosten der Maßnahme für eine (Gesamt-) Förderantragstellung nicht
bzw. nicht hinreichend konkret abzuschätzen sind, empfiehlt sich auch
hinsichtlich der Förderung eine zweiphasige Vorgehensweise. Die Konzeptphase
würde ggf. über LEADER zu fördern sein, für die eigentliche Umsetzung greift
dann die Struktur- und Dorfentwicklung.
Im Auftrag
Michaela Besecke Marion Dirks
Fachbereichsleiterin Bürgermeisterin
Bezug: Sitzung des Ausschusses für Umwelt,- Denkmal- und Feuerwehrangelegenheiten vom 7.11.209, TOP 1 ö.S.
Höhe der tatsächl./voraussichtlichen Kosten: 20.000,- Euro
Finanzierung durch Mittel bei der HHSt.: 10070.52910000