Betreff
Jugendbeteilung
Vorlage
FBS/009/2009
Art
Sitzungsvorlage

 Beschlussvorschlag:                  Beschlussvorschlag für den Rat:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, eine Zukunftswerkstatt Jugend für Jugendliche im Alter von 13 bis 18 Jahren als niederschwelliges für alle zugängliches erstes Angebot der Kinder- und Jugendbeteiligung in Billerbeck durchzuführen. Im zweiten Schritt ist eine solche Veranstaltung für Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren geplant.

 

 


Sachverhalt:

 

Neben den bekannten Beteiligungsmodellen, haben sich in den vergangenen Jahren Vorhaben etabliert wie Kinder- und Jugendforen, Zukunftswerkstätten oder Planungszirkel, die spontane und personell nicht eingegrenzte Teilnahmemöglichkeiten eröffnen. In diesen Angeboten wird an oft sehr konkreten Themen oder Problemen gearbeitet. Solche Projekte versuchen auf neuen Wegen ein Mehr an Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zu erreichen. Aus ihnen heraus wird versucht, Einfluss auf Strukturen und anstehende Entscheidungen zu nehmen.

 

In Billerbeck erleben wir zwar Kinder- und Jugendbeteiligung in den Kindertagesstätten und in den Schulen, auf der Ebene in der Kommunalpolitik beschränkt sie sich allerdings auf die Gestaltung von Spielplätzen und auf das ToT-Jugendzentrum.

 

In früheren Jahren hat es bereits einen zumeist von Vertretern der gebundenen Jugendarbeit besetzten Jugendbeirat gegeben, der allerdings nicht weiter getagt hat.

 

Nach Sichtung der Literatur und Kontaktaufnahme mit der Stadt Nordhorn, die sich bereits seit längerer Zeit mit Kinder- und Jugendbeteiligung befasst, soll nun als erster Schritt zu mehr Beteiligung eine Zukunftswerkstatt/Jugendforum organisiert werden. Dabei geht es darum, einen ersten, ganz offenen Schritt zu machen und Kinder und Jugendliche einzuladen, Kritik und Wünsche zu äußern und dann unter fachkundiger Anleitung zu überlegen, ob und wie die Wünsche für die Entwicklung ihrer Stadt überhaupt umgesetzt werden können.

 

Da in der Stadt Billerbeck mittlerweile ausgebildete Sozialpädagogen/Sozialarbeiter in der offenen Jugendarbeit tätig sind, wird diese Zukunftswerkstatt von eigenem Personal durchgeführt. Kosten entstehen für Materialien und Verpflegung.

 

Das in der letzten Sitzung des Ausschusses vorgestellte Beteiligungskonzept Zukunftswerkstatt Kinder und Jugend ist in seiner Abwicklung ein anerkanntes niederschwelliges Instrument, um Kindern und Jugendlichen die Teilhabe an der Entwicklung in der eigenen Stadt zu ermöglichen.

 

Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt sollten dann im Fachausschuss gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen weiterentwickelt werden. Dabei muss auf der einen Seite von Seiten der Stadt die Bereitschaft bestehen, Ressourcen zur Verfügung zu stellen, auf der anderen  Seite wird ein Teilbereich der Beteiligung auch sein zu lernen, dass Ressourcen nicht unbegrenzt zur Verfügung stehen.

 

 

Mit der Zukunftswerkstatt Kinder und Jugend werden folgende Ziele verbunden:

1.    den Kindern und Jugendlichen ein ernsthaftes und kinder- bzw. jugendgerechtes Angebot zur Einflussnahme auf Angelegenheiten des Gemeinwesens machen;

2.    Stärkung des Selbstbewusstseins von Kindern und Jugendlichen durch nachhaltige Beachtung ihrer Bedürfnisse;

3.    die Verantwortlichen der Stadt Billerbeck dahingehend zu beeinflussen, die Interessen und Anliegen von Kindern und Jugendlichen stärker und nachhaltiger bei Planungen und Handlungen zu berücksichtigen;

4.    die Kinder und Jugendlichen sollen durch überschaubare Durchlaufperioden Einflussnahme und Mitbestimmung frühzeitig selbst aktiv erleben („kurze Beine – kurze Wege“);

5.    Kinder und Jugendliche sollen Demokratie erleben und verstehen, wie Ent-scheidungswege in Stadtverwaltung und Politik verlaufen;

6.    Kinder und Jugendliche lernen aus den Problemlösungen anderer Kinder/Jugendlicher und werden bestärkt und aktiviert für ihr eigenes Handeln;

7.    Vermittlung von Erfolgserlebnissen durch Präsentation.

 

 

Mit diesem Beteiligungsvorhaben sind alle Kinder und Jugendlichen von 6 bis 18 Jahren aus der ganzen Stadt angesprochen. Die erste Zukunftswerkstatt soll sich an die 13 bis 18-jährigen wenden. Um die Zielgruppe zu erreichen, sollen verschiedene Wege genutzt werden: Internet; Flyer, Plakate, Schulen, ToT-Jugendzentrum, Jugendvereine und Verbände, direkte Ansprache,

 

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Der Ablauf der Veranstaltung wurde bereits in der letzten Sitzung des Ausschusses dargestellt. Es werden  verschiedene Methoden, besonders solche zur Förderung der Kinder- und Jugendpartizipation angewandt. Eine solche methodische Vielfalt gibt der Veranstaltung einen spezifischen Charakter. Der  beispielhafte Ablauf wurde ebenfalls bereits vorgestellt. Er orientiert sich an bekannten pädagogischen Methoden.

 

Hier noch einmal ein kurzer Überblick:

 

1.Einstiegsphase:

Tops und Flops in Billerbeck

Erwartungen der Teilnehmer

2. Kritikphase: 

Was stört mich in Billerbeck?

3. Visionsphase:

Gruppenarbeit: Geht nicht gibt`s nicht!

4. Realisierungsphase:

Zusammentragen von Konkretisierungswünschen

Erarbeitung von Projekten

Ausblick und Vereinbarung über die weitere Vorgehensweise, Weiterleitung der Vorschläge an Politik und Verwaltung

 

Durch die einzelnen Phasen wird durch altersgemäße Spiele/Angebote geführt.

Die Vorschläge sollten dann gemeinsam mit den Jugendlichen im zuständigen Ausschuss besprochen werden mit dem Ziel, Realisierungsmöglichkeiten zu suchen.

 

Aus diesem niederschwelligen Beteiligungsangebot können sich  bei Bedarf verbindlichere Formen wie ein Jugendbeirat oder ein Jugendparlament entwickeln.

 

 

 

I.A.

 

 

 

 

Martin Struffert                                                                    Marion Dirks

Fachbereichsleiter                                                               Bürgermeisterin

 


Bezug:     

 

 

Höhe der tatsächl./voraussichtlichen Kosten:                                                             

 

Finanzierung durch Mittel bei der HHSt.:                                                                      

Über-/außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von Euro:                                                

Finanzierungs-/Deckungsvorschlag: