Seitens der Betriebsleitung ist für das Blockheizkraftwerk auf der Kläranlage der Stadt Billerbeck die Wirtschaftlichkeit darzulegen.

Das Blockheizkraftwerk wurde im Jahr 2001 zum Gesamtanschaffungswert von 147.610,00 € errichtet und seit dieser Zeit betrieben. Aufgrund der Umstellung der Prozessvisualisierung und der Mess-, Steuer- und Regeltechnik auf der Kläranlage der Stadt Billerbeck liegen Ergebnisse hinsichtlich der Strom- und Heizenergielieferung des Blockheizkraftwerkes seit Juni 2006 vor. Vorherige Daten sind teilweise nicht erfasst worden bzw. konnten nicht erfasst werden oder sind nicht mehr reproduzierbar.

Werden nunmehr die Daten seit Juni 2006 zugrunde gelegt, ergibt sich folgende Energiebilanz des Blockheizkraftwerkes.

Unter Zugrundelegung der erfassten knapp 4 Jahre wird somit der Strombezug auf der Kläranlage zu rd. 13% durch das Blockheizkraftwerk und zu 2% durch das Notstromaggregat sicher gestellt, 85% werden durch das Energieversorgungsunternehmen geliefert.

Die erforderliche Wärme zum Beheizen des Faulturmes und des Betriebsgebäudes wird auf der Kläranlage der Stadt Billerbeck erzeugt. Die Heizung wird mit Öl betrieben und das Blockheizkraftwerk mit dem zur Verfügung gestellten Faulgas. Es ergibt sich folgende Aufteilung des Wärmebezuges.

Im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung sind der Energiegewinnung die jeweiligen Jahreskosten gegenüber zu stellen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass sich die Stromkosten auf der Kläranlage zwischen den Jahren 2006 und 2008 wie folgt entwickelt haben.

Die o.a. Tabelle zeigt auf, dass sowohl die Verbräuche mit der Inbetriebnahme der Ertüchtigung der Kläranlage der Stadt Billerbeck in 2006 gestiegen sind, aber auch der Preis pro kWh, insbesondere zwischen 2006 und 2007 sprunghaft angestiegen ist.

Weiterhin ist die Entwicklung der Heizölpreise zwischen 2006 und 2008 zu berücksichtigen.

Insbesondere die deutliche Erhöhung des Heizölpreises im Jahr 2008 ist zu beobachten.

Zur Betrachtung der Wirtschaftlichkeit des Blockheizkraftwerkes sind somit alle Jahreskosten mit den jeweiligen Erträgen aus der Stromerzeugung und Wärmeabgabe gegenüber zu stellen. Es ergibt sich für die Jahre 2006 bis 2008 folgende Bilanz.

Wirtschaftlichkeit des Blockheizkraftwerkes auf der Kläranlage der Stadt Billerbeck

Das Jahr 2006 konnte erst ab Juni betrachtet werden und für 2009 liegen noch keine Durchschnittskosten für die Stromlieferung vor.

Entscheidend hinsichtlich der Betrachtung der Wirtschaftlichkeit des Blockheizkraftwerkes sind die jeweiligen Betriebszeiten. Die Verluste aus 2006 und 2008 ergaben sich insbesondere durch Stillstandzeiten des Blockheizkraftwerkes aufgrund vorliegender Störungen. Hierbei zeugt insbesondere die Störanfälligkeit in Abhängigkeit der Gaszusammensetzung und Gasqualität von einer hohen Ausfallquote. Mit dem Austausch des Abgaswärmetauschers in 2008 ergibt sich jedoch eine deutlich verbesserte Situation, so dass seitdem das Blockheizkraftwerk ohne Störungen in Betrieb ist. Die erzeugten Wärme- und Stromleistungen bis April 2009 zeigen dies auf.

Fazit:

Mit einem durchschnittlichen Jahresertrag von rd. 1.200,00 € ergibt sich durch den Betrieb des Blockheizkraftwerkes ein minimaler Ertrag. Mit der Umstellung und dem Austausch der Wärmetauscher ergibt sich hinsichtlich der Verfügbarkeit des BHKW eine deutliche Verbesserung. Es wird demnach erwartet, dass die Wirtschaftlichkeit in den nächsten Jahren gesteigert werden kann, auch weil die Energiebezugskosten steigen werden.

Das Blockheizkraftwerk wird über eine Dauer von 10 Jahren abgeschrieben und es bleibt abzuwarten, ob der Betrieb des BHKW ab 2011, somit nach erfolgter Gesamtabschreibung, noch möglich ist. Sollte dies möglich sein, ergibt sich eine deutliche Ertragssteigerung.

Rainer Hein                                                  Gerd Mollenhauer

Betriebsleiter                                                 Allgemeiner Vertreter