Beschlussvorschlag: Beschlussvorschlag für den Rat:
Die Verwaltung wird beauftragt, zusammen mit dem Kreis Coesfeld, der Bezirksregierung Münster und dem Fachbereich Geowissenschaften der Westfl. Wilhelms-Universität Münster weitere Untersuchungen zum Nährstoffeintrag des Berkelquelltopfes vornehmen zu lassen. Es sollen Lösungen zur Reduzierung der Eutrophierung ausgearbeitet werden. Hierbei ist auch auf die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie abzustellen.
Sachverhalt:
Seitens des Biologie-Grundkurses der Jahrgangsstufe 12 des Heriburg-Gymnasiums in Coesfeld wurden am 4. Juni 2009 an der Berkelquelle Gewässergüteuntersuchungen durchgeführt. Diese Gewässeruntersuchungen wurden mit Hilfe des Umweltbusses der Natur- und Umweltschutzakademie NRW mit der vorhandenen mobilen Laborausrüstung unterstützt. Entsprechend der vorgenommenen Untersuchungen wurden für den Gewässerkörper Quelltopf in Billerbeck die Gewässergüteklassen 3-4 zugeordnet (anzustreben wäre eine Gewässergüteklasse 2). Hierbei waren insbesondere die hohen Nitratwerte und auch das Vorkommen von Rollegeln ausschlaggebend für die Einstufung.
Die Ergebnisse wurden sowohl den Fraktionsvorsitzenden der bei der Stadt Billerbeck vertretenen Fraktionen als auch der Bürgermeisterin zugeleitet.
Die Ergebnisse der Biologie-Jahrgangsstufe stellen keine Überraschung dar und sind seit Jahren bekannt. Schon in Messkampagnen des damals zuständigen Staatlichen Amtes für Wasser- und Abfallwirtschaft Münster wurden in früheren Umwelt- und Denkmalausschusssitzungen gleichartige Nitratbelastungen und Saprobieneinstufungen zur Kenntnis gegeben. Zuletzt wurde diese Thematik intensiv im Agenda-Prozess beraten.
Im Gewässergütebericht des Landesumweltamtes NRW aus 2001 wird hinsichtlich der Berkel folgendes ausgeführt:
„Die Berkel weist im
Kreis Coesfeld überwiegend gute Qualität auf (Güteklasse 2). Allerdings muss
sie kurz unterhalb der Quelle bei erhöhten Nitratstickstoffgehalten bis 11 mg/l
sowieso besiedlungsfeindlichen schlammigem Sediment 1999 mit Güteklasse 2-3
bewertet werden.“
Seitens des Ministeriums für Umwelt- und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW (MUNLV) ist ein umfangreiches Messstellensystem zur Überwachung der Gewässer eingerichtet worden. Das Gewässer Berkel wird, bezogen auf das Stadtgebiet Billerbeck, im Bereich der Straße „An der Kolvenburg“ in regelmäßigen Abständen seitens der staatl. Überwachungsämter untersucht. Die Ergebnisse hinsichtlich der Stickstoffbelastung, gemessen als Gesamt-Stickstoff (anorganisch) bewegen sich im Zeitraum 2007 (nachfolgende Ergebnisse sind nicht freigegeben) zwischen 7,4 und 9,8 mg/l. Damit erfolgt seitens des Umweltamtes eine Einordnung der chemischen Bewertung mit gut.
Es ist somit zu konstatieren, dass die Berkel sich im weiteren Verlauf hinsichtlich ihrer chemischen Zusammensetzung deutlich verbessert und auch eine Einordnung der Gewässergüte mit der Güteklasse 2 (Saprobienindex) erfolgt.
Gleichwohl sind die Belastungen des Berkelquelltopfes eindeutig feststellbar, wodurch auch das Gewässer im weiteren Verlauf belastet ist, was mindestens bis zu dem Bereich der alten Badeanstalt/der Furt Möllering offensichtlich ist.
Die chemisch-ökologische Untersuchung der Eutrophierung des Berkelquelltopfes in Billerbeck wurde im Rahmen einer Bachelorarbeit durch Frau Claudia Schirmer im August 2009 vorgelegt.
Die Ergebnisse der Bachelorarbeit werden Ihnen von Frau Dr. Patricia Goebel in der Sitzung vorgetragen. Die gesamte Bachelorarbeit ist als pdf-Dokument im Rats-Informationssystem hinterlegt. Die Zusammenfassung der Bachelorarbeit wird dieser Verwaltungsvorlage angefügt.
Rainer Hein Marion Dirks
Betriebsleiter Bürgermeisterin
Bezug: Sitzung des Stadtentwicklungs- und Bauausschusses vom 23.06.2009, TOP 8.2
Höhe der tatsächl./voraussichtlichen Kosten: ---
Finanzierung durch Mittel bei der HHSt.: ---
Über-/außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von Euro: ---
Finanzierungs-/Deckungsvorschlag: ---